Mit ihren Bildern will die Biberacher Künstlerin die Vielschichtigkeit und den Facettenreichtum der Dinge einfangen und wiedergeben – die Ausstellung „Inspiration Farbe“ ist bis Mitte 2025 zu sehen.
„Wenn du deine Sicht auf die Dinge veränderst, verändern sich die Dinge, die du siehst.“ Mit diesem Zitat und mit großer Freude begrüßte Bürgermeister Jonas Breig rund 50 Gäste anlässlich der Vernissage der Ausstellung „Inspiration Farbe“. Diese zeigt Bilder der Biberacher Künstlerin Anette Isabo und fand am ersten Adventssonntag im Bürgersaal des Rathauses statt, im Rahmen der Eröffnung der Biberacher Weihnachtsmarktsaison.
Das eingangs erwähnte Zitat hat die Künstlerin für ihre Ausstellung gewählt. Es stammt von dem US-amerikanischen Psychologen Wayne Dyer (1940 – 2015). Der wurde in Deutschland mit seinem Werk „Der wunde Punkt – die Kunst, nicht unglücklich zu sein“ bekannt und beschäftigte sich mit den Fragen der Selbstfindung und Selbstverwirklichung.
Die Wahrnehmung verändern
„Dieses Zitat passt meiner Meinung nach sehr gut zum Titel der Ausstellung „Inspiration Farbe““, befand Jonas Breig, „denn Farben sind nicht nur ein Teil unserer Umwelt, sie sind auch Ausdruck von Emotionen, Stimmungen und Ideen.“ Dass sie die Kraft haben, unsere Wahrnehmung zu verändern und uns zu inspirieren, fuhr das Ortsoberhaupt fort: „Kunst lädt uns ein innezuhalten, zu reflektieren und die Welt aus neuen Perspektiven zu betrachten.“
Gleichzeitig passe dieses Zitat auch sehr gut in die heutige Welt, ist Jonas Breig der Ansicht und führt aus: Wir sollten uns immer wieder vor Augen führen, dass die Welt als auch unsere heutigen Herausforderungen sehr vielschichtig sind. Wir betrachten die Welt aus unserem Blickwinkel. Wie eine Taschenlampe, die das Licht nur auf eine Seite eines Gegenstandes wirft. Die andere Seite bleibt im Dunkeln und für uns verschlossen.
Das Wagnis neuer Perspektiven
Nur, wenn wir uns trauen, neue Perspektiven einzunehmen, können wir die Welt und die Herausforderungen ganzheitlich wahrnehmen. „Und dann wird uns bewusst, dass es keine einfachen Lösungen gibt“, hob der Bürgermeister hervor, „das kann anstrengend sein oder gar frustrierend.“ Aber nur so sei es möglich, adäquate Lösungen zu finden und/ oder die Mitmenschen zu verstehen. „Die Welt ist nicht eindimensional. Sie ist vielschichtig“, resümierte Jonas Breig, und das zeige sich auch in der Kunst von Anette Isabo.
Diese hat ein Studium an der Akademie für Bildende Kunst in Lahr absolviert sowie eine Ausbildung zur Kunsttherapeutin. Ihre Kunst bezeichnet sie als eine Mischung aus Realismus und Abstraktion. Mit verschiedenen Farben und Naturmaterialien versucht sie, die Vielschichtigkeit und den Facettenreichtum der Dinge einzufangen und wiederzugeben – Ideen und Emotionen. Besonders bei Porträts gelinge es der Künstlerin durch ihre sensible, feinfühlige und aufmerksame Art, das innere Wesen der Person zu erfassen, so Jonas Breig.
Atelier in Bruch
Mit ihrer Kunst habe die Biberacherin sich einen Kindheits-traum verwirklicht, erläuterte er den Zuhörern. In Biberach-Bruch hat sie ein eigenes Atelier. Dort gibt sie sich jedoch nicht nur ihrer Kunst hin, sondern versucht ihr Wissen und ihre Leidenschaft weiterzugeben, gibt daher Kunstkurse und Workshops für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Und mit dem Kurs „integrative Kunst“ hilft sie Menschen, den Weg zu sich selbst zu finden.
So sei es auch nicht verwunderlich gewesen, dass Anette Isabo mit der Idee einer Kunst-ausstellung im Rathaus auf ihn zugekommen sei, berichtete Bürgermeister Breig: „Kunst im Rathaus – ich war gleich begeistert!“ Er brachte seine Freude zum Ausdruck, dass die Kunst von Anette Isabo – über 20 Bilder sowie eine große Skulptur – das Rathaus bis zum 30. Juni 2025 schmücken wird und während der Öffnungszeiten betrachtet werden kann.
Das Rathaus als Ort für die Kunst
„Für die Zukunft hoffe ich, dass das Rathaus immer wieder Künstler aus der Region anzieht und auch ein Ort für die Kunst wird“, unterstrich das Ortsoberhaupt, „denn Kunst braucht Begegnungsorte mit Menschen, damit sie wirken kann.“ Er dankte der Künstlerin für ihre Idee einer Rathaus-Ausstellung sowie allen, die zu deren Realisierung beigetragen haben, insbesondere Jule Schwendemann für die Organisation der Vernissage von gemeindlicher Seite aus.
„Lassen sie uns die Farben genießen“, resümierte Jonas Breig abschließend und wünschte den Besuchern viel Spaß beim Entdecken der Ausstellung, „lassen Sie uns bewusst werden, dass die Welt so wie die Kunst vielschichtig und facettenreich ist.“
An den Weihnachtsmarkt-Freitagen im Advent kann die Ausstellung von 17 bis 20 Uhr im Bürgersaal besichtigt werden, Anette Isabo wird in dieser Zeit anwesend sein.