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Biberach | 11.10.2024

Langjährige Partnerschaft erneuert und gestärkt

Foto:
Die Reisegruppe der Pfarrgemeinde St. Blasius Biberach besuchte die Partnergemeinde in Rositz und verbrachte dort ein tolles Wochenende. Foto: privat
von Andrea Mäntele

Pfarrgemeinde St. Blasius Biberach besucht auf Einladung ihre Partnergemeinde Rositz in Thüringen. Die lebendige Freundschaft besteht bereits seit 33 Jahren.

Foto: privat
Wer seine Skatkarten unter dem Wasser des Brunnens tauft, der hat immer Glück.
Foto: privat
Sehr beeindruckend sind die Maschinen im Bergbau-Technik-Park Großpösna.

27 Biberacher/innen machten sich am 3. Okto ber 2024 früh morgens um 6.00 Uhr mit Kasper-Reisen auf nach Thüringen, um die langjährige Partnerschaft mit der Pfarrei Rositz zu erneuern und zu stärken. Erika Rieger hatte mit der Verantwortlichen in Rositz, Ursula Kraus, ein tolles Programm ausgearbeitet und Pfarrer Gerner für diese Fahrt mit eingeladen.

Besichtigung der Wartburg

Auf dem Hinweg wurde in Eisenoch die berühmte und fast 1000 Jahre alte „Wartburg“ besichtigt, die durch das Wirken vieler Persönlichkeiten für die deutsche und europäische Geschichte, Kunst und Kultur bedeutsam war.

Bei einer Führung erfuhren die Teilnehmer Wissenswertes über das Leben der Hl. Elisabeth von Thüringen, die im frühen 13. Jahrhundert auf dieser Burg lebte. Kirchenreformator Martin Luther übersetzte 1521/1522 auf dieser Burg das Neue Testament von der griechischen Originalsprache ins Deutsche. Seine Lehre und sein Wirken führten zur Entstehung der evangelisch-lutherischen Kirche.

Freudig wurden die Gäste aus Biberach um 17.30 Uhr von den Freunden in Rositz empfangen und im Gemeindesaal mit feinen Speisen verköstigt. Man hatte sich nach zwei Jahren wieder viel zu erzählen.

Der Bergbau-Technik-Park Großpösna

Eine kleine Diashow über die Weiterentwicklung der Kohlebergbau-Landschaft zum „Leipziger Neuseenland“ bereitete die Teilnehmer auf den nächs ten Tag vor. Denn da hieß es pünktlich um 9.00 Uhr Abfahrt zum Bergbau-Technik-Park Großpösna. Ein Muss für Jeden der hier durchkommt.

Auf dem 5,4 Hektar großen Gelände erfährt man alles über die Gewinnung von Braunkohle. Der gigantisch große und 1300 Tonnen schwere Schaufelrad-Bagger 1547 und der fast doppelt so schwere Absetzer 1115 (2400 Tonnen) sind mit Abstand die größte Sehenswürdigkeit auf diesem Gelände. Eine E-Lok mit Abraum- und Kohlewagen, eine Bandanlage u.v.m. gaben einen authentischen Blick in die Vergangenheit.

Rundfahrt im Leipziger Neuseeland

Weiter ging es zur Rundfahrt im Leipziger Neuseeland. Die ehemals vom Braunkohleabbau geprägte Landschaft im Umland von Leipzig hat sich seit der Stilllegung der Tagebaue in den 1990er Jahren in eine moderne Wassersportregion verwandelt. Mit einem 1957 erbauten Schiff befuhr man den Zwenkauer See und nahmen nebenbei einen Imbiss ein.

Danach besuchten die Reisegruppe die katholische Kirche St. Peter und Paul in Markkleeberg, deren Bauform einer Schriftrolle gleicht, die sich nach oben schraubt – zu Gott hin. Die wunderschönen, farbigen Glasfenster tauchen den Innenraum der Kirche in ein farbenfrohes Licht.

Weiter ging es zum Kanupark am Markkleeberger See. Leider nicht wassergeflutet! Aber Thüringen macht was aus ihrem stillgelegten Bergbaugebiet und die Tourismusbranche nimmt an Fahrt zu.

Beim gemeinsamen Abendessen wurde wieder viel miteinander gelacht und geplaudert.

Altenburger Schloss und Skatbrunnen

Am dritten Tag standen die Pfarrkirche und die Besichtigung des Altenburger Schlosses mit Führung auf dem Programm. Man konnte nur staunen ob der Architektur und der gigantischen Orgel, die 1735 bis 1739 erbaut wurde und noch immer im Urzustand zu bedienen ist. Auf ihr spielten Johann Sebastian Bach und Johann Ludwig Krebs.

Bei einem anschließenden Stadtrundgang wurde Wissenswertes über den „Skatbrunnen“ vermittelt. Ursula Krause erzählte in Mundart die dazugehörige Geschichte. Als sich nämlich eine „Spielrunde“ aus Bürgern und Edelleuten 1813 den Skat ausdachten, konnten sie nicht wissen, dass ihre Spielekreation einen derart einzigartigen Siegeszug durch die deutsche Freizeitkultur antreten würde. Zu Ehren des von den Deutschen am meisten geliebten und gespielten Kartenspieles erbaute man 1903 dem Skatbrunnen. Wer seine Karten unter dem Wasser des Brunnens tauft (Schweinskopf als Wasserspender), der hat immer Glück. Und so schenkten die Rositzer Freunde ihren Biberacher Freunden ein Skatspiel, das man unter den Schweinskopf halten konnte.

Weiter ging es nach Zeitz ins Museum Schloss Moritzburg. Hier durfte Sonja Große einen Blüthner-Flügel aus dem Jahre 1896 bespielen. Weiter ging es nach nebenan in das Deutsche Kinderwagenmuseum. Mit vielen tollen Ausstellungsstücken wird hier die Geschichte des Kinderwagenbaues von 1840 bis heute aufgezeigt.

Mit einem gemeinsamen Abendessen und Mundartvortrag wurde dieser wunderschöne Tag beendet.

Gemeinsam Erntedank gefeiert

Am Sonntag feierte man gemeinsam in der Rositzer Kirche Erntedank. Dank für all die Gaben, die Gott uns schenkt, aber auch für die wundervolle Freundschaft, für die Gastfreundschaft in den einzelnen Familien und die lebendige Partnerschaft, die bereits seit 33 Jahren besteht.

Gestärkt mit frisch gegrillter Thüringer Wurst und vielen weiteren Köstlichkeiten machte sich die Biberacher Reisegruppe um 13.00 Uhr auf den Heimweg. Alle waren sich einig, dass eine Freundschaft nur bestehen kann, wenn man sich auch trifft und persönlich begegnet.

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Schlagworte:
Kath. Kirchengemeinde St. Blasius Biberach

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