Sein Handwerk hat er mit Leib und Seele ausgeübt. Mit dem Motorrad geht der vitale Jubilar bis heute auf Tour.
Am gestrigen Donnerstag konnte Schreinermeister Siegfried Schlag bei guter Gesundheit seinen 85. Geburtstag feiern. Zu den Gratulanten zählten neben Familie und Freunden auch die Nachbarn aus der Hansjakob-Straße. Seine frühere Schreinerwerkstatt hat der Jubilar zum gemütlichen Festsaal hergerichtet.
Von der Hansjakob-Straße in die Hansjakob-Straße
„In einer Haslacher Schreinerei in der Hansjakob-Straße habe ich meine Schreinerlehre absolviert. In der Hansjakob-Straße in Biberach habe ich mich selbständig gemacht“, blickt Siegfried Schlag zurück. Im Jahr 1967 hat er die ehemalige Schreinerei Schilli gekauft und hat damit Biberach zu seiner Wahlheimat gemacht.
Mit 13 Jahren hat Siegfried Schlag im Jahr 1953 seine Lehre begonnen, im Juni 1956 hatte er den Gesellenbrief in der Tasche. Die Vorbereitung zur Meisterprüfung hat er eineinhalb Jahre berufsbegleitend an der Gewerbeschule in Offenburg absolviert. Im September 1970 hat Siegfried Schlag bei der Handwerkskammer in Freiburg erfolgreich die Meisterprüfung abgelegt.
Seinen Biberacher Betrieb hat er mit großer Schaffenskraft aufgebaut und zeitweise bis zu acht Mitarbeiter beschäftigt. Möbelstücke, Innenausbau, Ladenbau und die Gastronomie gehörten zu den Geschäftsfeldern. Neben der Bau- und Möbelschreinerei hat er auch Bestattungen ausgeführt, so wie es früher in einer Schreinerei üblich war.
Stolz ist Siegfried Schlag darauf, dass er „als zugezogener Handwerker“ 55 Jahre lang erfolgreich seinen Betrieb führen konnte. Bis er Mitte 70 war, hat der Schreinermeister mit Leib und Seele sein Handwerk ausgeübt, bis er sich zur Ruhe gesetzt hat. Da er keinen Nachfolger hatte, ging die Ära der Schreinerei Schlag damit zu Ende.
Auch wenn es nicht immer einfach gewesen ist: „Ich habe immer Spaß am Beruf gefunden“, bestätigt der 85-Jährige. Seiner Kundschaft habe er übrigens „lebenslange Garantie“ gegeben. Wenn ein Fenster klemmt oder ein Möbelstück repariert werden muss, sei er auch heute noch „ehrenamtlich“ zu Stelle.
Den kompletten Bericht finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.