Traditionell stellten am Vorabend zum 1. Mai die „Alten Herren“ des FV Biberach verstärkt durch Mitarbeiter des Bauhofes in der Neuen Ortsmitte einen prächtigen Maibaum auf. Musikalisch umrahmt wurde die Aktion vom Musikverein Biberach, während Mit glieder des Schwarzwaldvereins für das leibliche Wohl der zahlreichen Zuschauer sorgten.
Bei perfekten Wetterbedingungen konnte Bürgermeister Jonas Breig rund 100 Besucher zu dem traditionellen Maibaumstellen begrüßen. Mit einer kurzen Rede ging er auf den alten Brauch des Maibaumstellens ein und bereitete so auf den bevorstehenden Hauptakt vor. Bereits in vorchristlicher Zeit tanzten die Menschen um ausgesuchte Bäume und veranstalteten Feiern. Die Bäume waren Symbol des wiederkehrenden Frühlings und der Fruchtbarkeit. Im Christentum war dieser Brauch als heidnischer Kult jedoch verboten. Im 16. Jahrhundert entwickelte sich dann die Tradition einen geschälten Baum mit Kränzen und Bändern zu schmücken und zum 1. Mai aufzustellen. Dies sollte Glück und Segen wie auch Wachstum bringen. Erneute Versuche der weltlichen und kirchlichen Obrigkeit, diese Tradition zu unterbinden, scheiterten im 18. Jahrhundert.
Seit mehr als 50 Jahren wird in Biberach der Maibaum gestellt
In Biberach blickt man auf eine über 50-jährige Tradition des Maibaumstellens zurück. In den ersten Jahren wurde der Baum noch mit Würsten, Brezeln und Geldscheinen geschmückt. Wer zuerst den Baum erklommen hatte, durfte die Gaben behalten. Seit 1984 wird der Maibaum von den Alten Herren des FVB gemeinsam mit dem Bauhof-Team lediglich mit Stangen und Muskelkraft gestellt. Den rund 20 Meter langen Baum, der aus dem eigenen Gemeindewald stammt, ziert ein prächtiger Kranz, der von Mitgliedern des FVB gebunden und mit Bändern in den Vereinsfarben Blau und Gelb geschmückt wurde. Seit 2004 zieren zudem 23 schmucke Handwerkstafeln den Maibaum. Sie wurden von Malermeister Siegfried Schilli gefertigt und gestiftet.
25 Minuten konzentrierte Arbeit
Unter der Regie von Bauhofmitarbeiter Josef Schmidt war nun das Team des FV Biberach gefragt. Mit reiner Muskelkraft galt es den rund 20 Meter langen Maien von der Waagrechten in die Senkrechte zu befördern. Eindrucksvoll, in gut koordinierter Teamarbeit, bewältigten sie den immensen Kraftakt in knapp 25 Minuten, honoriert vom Jubel und Beifall der anwesenden Zuschauer.
Mit schwungvollen Weisen zur Begrüßung des Wonnemonats untermalte der Musikverein Biberach unter der Leitung von Axel Berger die gesamte Aktion, während der Schwarzwaldverein für das leibliche Wohl der Gäste sorgte. Gemeinsam feierte man in froher Runde den gelungenen Kraftakt und freute sich über den prächtigen Baum, der nun die Ortsmitte ziert.