Mit einem bundesweiten Pilotprojekt soll bei der Verbands kläranlage in Biberach geforscht werden, ob Spurenstoffe im Abwasser mit Kunststoffgranulat erfolgreich herausgefiltert werden können. Die Kosten in Höhe von 400.000 Euro für den großtechnischen Versuch werden zu 100 Prozent vom Umweltministerium übernommen.
»Seit 1970 sind 70 Prozent der Arten in den Gewässern verloren gegangen. Grund ist unter anderem die Verschmutzung mit Spurenstoffen«, berichtete Prof. Dr. Andreas Fath gestern Abend bei der Versammlung des Abwasserzweckverbandes Kinzig- und Harmersbachtal im Biberacher Rathaus und forderte deshalb: »Die Kläranlage muss besser werden.«
Bei den Spurenstoffen, die in Mikrogramm je Liter gemessen werden, handelt es sich um die Reste von Human- und Tierarzneimitteln, Duftstoffen in Kosmetik, Süßstoffe und vielem mehr. Insgesamt, so Professor Fath, findet man im Rhein 128 verschiedene Spurenstoffe, die die Umwelt erheblich belasten und teilweise über die Nahrungsmittelkette auch wieder zurück zu den Menschen gelangen.
Vierte Reinigungsstufe
Um Spurenstoffe im Abwasser eliminieren zu können, ist eine vierte Reinigungsstufe notwendig. In der Schweiz ist diese schon gesetzlich vorgeschrieben, in Deutschland ist es noch nicht verpflichtend. »Es ist aber ein Gebot der Nachhaltigkeit, das Abwasser noch besser zu reinigen«, betonte Professor Fath.
In den Kläranlagen, die schon eine 4. Reinigungsstufe haben, kommt Aktivkohle zum Einsatz, die teuer und derzeit kaum verfügbar ist. Außerdem, so der Wissenschaftler, müsse sie nach dem Einsatz verbrannt werden, was wiederum die Umwelt belastet.
Den kompletten Bericht finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.