Mit einer vierten Reinigungsstufe soll das Abwasser noch besser gereinigt werden. Die sogenannten Spurenstoffe können mit der derzeitigen Technik noch nicht entfernt werden. Dies sind Arzneimittelreste, Hormone, Röntgenkontrastmittel und andere Giftstoffe. Seit Juli 2021 läuft nun bei der Verbandskläranlage in Biberach ein Forschungsprojekt. Mit dem Einsatz von porösem Kunststoffgranulat soll erreicht werden, dass die Spurenstoffe nicht mehr in die Umwelt gelangen. Die in den ersten Monaten erzielten Ergebnisse sind vielversprechend.
»Die Kläranlage funktioniert sehr gut und die Reinigungsleistung entspricht dem Stand der Technik«, erklärt Betriebsleiter Aldrin Mattes. Bei den Parametern Stickstoff und Phosphor können 70 bzw. 90 Prozent eliminiert werden. Beim Parameter CSB (Chemischer Sauerstoffbedarf) sind es sogar über 96,5 Prozent. Mit der Anlage in Biberach wird das Abwasser von über 30.000 Einwohnern im Kinzig- und Harmersbachtal gereinigt. Dem 1977 gegründeten Abwasserzweckverband gehören zwei Städte und sieben Gemeinden inklusive ihrer Ortsteile an.
Vierte Reinigungsstufe ist kostenintensiv
Die Abwasserreinigung der Kläranlage Biberach erfolgt über drei Reinigungsstufen und wird als mechanisch, biologische Kläranlage mit gezielter Stickstoffelimination und biologisch/chemischer Phosphorelimination betrieben.
Trotz der hohen Reinigungsleistung bereitet die Restverschmutzung von 3,5 Prozent dem Betreiber Kopfzerbrechen. In diesen 3,5 Prozent sind die sogenannten Spurenstoffe enthalten. Dies sind Arzneimittelreste, Hormone, Röntgenkontrastmittel und andere Giftstoffe, die u.a. vom Menschen ausgeschieden werden. Zwar gibt es bei anderen Anlagen bereits die 4. Reinigungsstufe, mit der ein Großteil dieser Stoffe mit Hilfe von Aktivkohle oder Ozon entfernt werden können, aber die wenigsten Kläranlagen verfügen über eine solche kostenintensive Erweiterung.
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