Der Verein »Unimog- und Schlepper-Freunde Biberach e.V.« veranstaltet seit 16 Jahren in Biberach das Unimog- und Schlepper-Treffen. Jetzt wandert er ab nach Welschensteinach. Hintergrund ist die Tatsache, dass trotz umfangreicher Suche in Biberach keine Örtlichkeit zu finden war, um den Verein standesgemäß zu beherbergen.
Dringend wurde Platz gesucht für die Fahrzeuge des Vereins, einen kleinen Werkstattbereich, die Verwaltung sowie das umfangreiche Archiv. »Das einzig zur Verfügung stehende Objekt, der alte Schlauchturm beim Rathaus, ist viel zu klein für unseren Verein. Wir können die Fahrzeuge ja nicht hochkant parken,« bedauert Gerhard Große, der erste Vorsitzende des Vereins. »Die einzige Möglichkeit, die wir noch sehen, wäre eine Umwidmung der jetzigen Turn- und Festhalle, die ja nach dem Neubau 2030 beim neuen Sportplatz frei wird.« Über die genauen Umbaupläne hat man sich bei den Unimog- und Schlepperfreunden schon Gedanken gemacht. Die südseitigen großen Fensteröffnungen könnten durch Sektionaltore ersetzt werden. Der Holzboden müsste entfernt und durch eine Betondecke ersetzt werden. Das wäre ein relativ geringer Aufwand für die Gemeinde, um den Verein im Dorf zu halten. Konflikte mit bisherigen Hallen-Nutzern sieht man nicht, da in der neuen Sport- und Festhalle großzügige Räumlichkeiten für diese vorgesehen sind. Allerdings spricht der zeitliche Faktor dagegen.
Steuersparmodell
Der Verein kann nicht so lange warten, bis der Neubau fertig ist, da die Jugendarbeit und der Vereinszweck durch die beengte Lage extrem gefährdet sind. »Im schlimmsten Falle droht uns sogar der Entzug der Anerkennung der Gemeinnützigkeit, wenn wir nicht kurzfristig gegensteuern,« so Große. Daher wurde in der letzten Online-Sitzung beschlossen, den Vorstand zu beauftragen ein Areal in Welschensteinach anzumieten. Dort schließt in den nächsten Monaten ein größerer Metallbetrieb wegen Umzug seine Pforten. So werden eine großzügig bemessene Halle und ein Verwaltungstrakt frei. Ein Teil der Vorstandschaft hat bereits die Hallen außen und innen vermessen, damit auch die größeren Fahrzeuge des Vereins genügend Fläche zur Verfügung haben. »Insbesondere die Schulungsräume und der großzügige Außenbereich kommen der Jugendförderung sehr entgegen. Auch die Vereinsverwaltung hätte dort hervorragende Möglichkeiten und schnelles Internet ist auch vorhanden. Die beiden fest angestellten Vereinsmitarbeiterinnen, die sich um Öffentlichkeitsarbeit und Verwaltung kümmern, würden im neuen Umfeld sicherlich viel effektivere Arbeitsbedingungen vorfinden«, freut sich Große.
Wenn man sich mit dem Inhaber der Halle langfristig einig wird, gibt es sogar Überlegungen, den Vereinsnamen und den Vereinssitz zu ändern. »Eine Änderung des Vereinsnamens in Unimog- und Schlepper-Freunde Kinzigtal e.V. wäre der nächste logische Schritt und eine Verlegung des Vereinssitzes an den neuen Standort Welschensteinach,« träumt Große. Insgeheim hofft man auch, dass die Inhabergesellschaft der Halle überzeugt werden kann, die Halle samt Grundstück zu spenden. »Das wäre steuerlich eine Möglichkeit das ganze Objekt sofort abschreiben zu können, unabhängig davon wann die letzte Investition stattgefunden hat. Abhängig vom Schätzwert könnte das Eigentümer-Unternehmen so durch eingesparte Steuern seinen jetzigen Stammsitz großzügig erweitern,« malt Große die Zukunft in bunten Bildern an die Wand.
Lösung für die Übergangszeit
Nach den Osterferien sind die ersten Gespräche mit dem Halleneigentümer geplant. Parallel dazu wird man auch auf die Gemeinde Biberach zugehen, um doch noch eine Lösung zu finden, die die Nutzung der jetzigen Sport- und Festhalle durch den Verein schon 2022 ermöglicht. »Die Sportler könnten ja während der Wintersaison pausieren und dafür in den warmen Monaten doppelt so viel trainieren, dann wäre das ja kompensiert. Und für die wenigen Veranstaltungen der anderen Vereine könnte man ja das Vereinszelt für drei bis vier Jahre auf dem Hallen-Parkplatz fest installieren, bis die neue Turn- und Festhalle fertig ist,« so Große. Alle weiteren Informationen bekommen Interessierte auf der Homepage des Clubs (www.usfb.club). Auch die Schwarzwälder Post berichtet wieder, wenn es Neuigkeiten zu diesem Thema gibt.