Nach dem Beitrag »Biberacher Wappentier hat Revier gefunden« vom Dienstag haben uns etliche Nachrichten von Lesern erreicht, die ebenfalls Biberspuren gefunden haben. Felicitas Rechtenwald, Referentin für Artenschutz beim NABU Baden-Württemberg, hat für uns noch einmal das Wesentliche zusammengefasst.
Der Biber ist in Biberach zurück. Ein Grund zum Feiern?
Für den Naturschutz auf jeden Fall. Wie kaum eine andere Tierart können Biber ihren Lebensraum gestalten. Durch ihre Aktivitäten werden selbst in vormals eintönigen Flusslandschaften neue Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten geschaffen: strukturreiche Stillgewässer entstehen, in denen sich Wasserpflanzen einstellen. Fische, Libellen und Amphibien finden wieder mehr Laichplätze und Weiß- und Schwarzstorch oder Eisvogel dadurch mehr Nahrung. Eingestaute Bäume oder Bäume, die nur geringelt, aber nicht gefällt wurden, entwickeln sich zu Totholz, welches Fledermäusen, Spechten und anderen Höhlenbrütern oder seltenen Totholzkäfern als Wohnraum dient. Auch die Anzahl der Fischarten steigt in einem von Bibern »gemanagten« Gewässer um ein Vielfaches an. Insgesamt für 73 Tier- und Pflanzenarten haben Biberaktivitäten nachgewiesenermaßen positive Effekte. Doch auch der Mensch profitiert vom Wasserbauer Biber. Die neu geschaffenen Auenlandschaften verringern die Hochwassergefahr. Zudem wird durch die Dämme beziehungsweise die neuen Auen die Selbstreinigungskraft der Gewässer erhöht. So werden unsere Gewässer vor Dünger- und Gifteintrag geschützt, was wiederum der Qualität unseres Trink- und Grundwassers zugutekommt.
Der Biber ist also ein faszinierender Baumeister, der »kostenlos« unsere Gewässer renaturiert und dabei auch noch besser ist als sein menschlicher Kollege.
Den kompletten Bericht mit weiteren Bildern finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.