Das Mischwerk der Firma Knäble bildete die Kulisse für die Herbstübung der Biberacher Feuerwehr. Besondere Herausforderungen war die Suche der insgesamt fünf Verletzten auf dem weitläufigen Industrieareal und die Bergung eines Verletzten mit Hilfe der Drehleiter von einer Arbeitsplattform eines der Silos.





»Vor Jahren ist ein Förderband heiß gelaufen und in Brand geraten«, erinnerte sich Firmenchef Andreas Knäble, der sich am Samstagnachmittag unter den zahlreichen interessierten Zuschauern befand. Ein ähnliches Szenario legte die Feuerwehr Biberach ihrer Herbstübung zugrunde. Arbeiter des Mischwerks hatten versucht, ein vereistes Förderband mithilfe eines Bunsenbrenners vom Eis zu befreien. Hierbei kam es zu einem Brand, der sich auch auf das Nebengebäude ausweitete. Der sich dort befindliche mit Kohlestaub gefüllte Silo fing ebenfalls Feuer, was zu einer Kohlestaubexplosion führte. Aufgrund dieser Explosion erschreckte sich ein auf der Verbindungsstraße fahrender Passant, kam mit seinem Fahrzeug von der Straße ab und prallte gegen eine Betonmauer. Dieser schaffte es selbstständig, sein verunglücktes Fahrzeug zu verlassen.
Der Übungsverlauf
Als erstes Fahrzeug traf das Tragkraftspritzenfahrzeug der Abteilung Prinzbach an der Einsatzstelle ein. Die Rettungskräfte kümmerten sich zuerst um die Menschenrettung, im speziellen um den Arbeiter, welcher den Brand am Förderband ausgelöst hatte. Nach dessen erfolgreicher Rettung galt es das Feuer zu bekämpfen.
Parallel dazu traf das Einsatzleitfahrzeug der Feuerwehr Biberach ein, welches die Leitzentrale des Einsatzes darstellte. Von hier aus wurde koordiniert, nachalarmiert und sich ein Überblick über die Einsatzsituation verschafft. Als nächstes traf das Löschgruppenfahrzeug 10 der Feuerwehr Biberach ein und nahm die Menschenrettung am explodierten Silo vor. Anschließend musste auch hier die Brandbekämpfung in Angriff genommen werden, im Besonderen das Benetzen des Kohlestaubs, um weitere Explosionen zu verhindern. Das vierte Fahrzeug, das Löschgruppenfahrzeug 8 der Feuerwehr Biberach, widmete sich der Brandbekämpfung im westlichen Bereich des Mischwerks und unterstützte die Drehleiter der Feuerwehr Zell bei der Menschenrettung von der Arbeitsplattform eines Silos.
Auch die Abteilung Unterentersbach traf etwa zeitgleich mit dem Gerätewagen der Feuerwehr Biberach ein. Diese bauten gemeinsam die Wasserversorgung vom Prinzbach zu den Löschfahrzeugen mit Hilfe einer Förderleitung auf.
Das Deutsche Rote Kreuz versorgte und betreute die Verletzten. Unterstützt wurden diese hierbei durch die DRK-Rettungshundestaffel, welche vermisste und verschüttete Personen auf dem Betriebsgelände suchte.
Insgesamt waren 72 Einsatzkräfte am Übungsort. Die Feuerwehr Biberach mit 28 Personen, das DRK mit elf Aktiven und zwei Jugend-DRK-Helfern. Die Feuerwehr-Abteilung Prinzbach nahm mit 14 Kräften an der Herbstübung teil und die DRK-Rettungshundestaffel mit drei Hundeführern und ihren Rettungshunden. Die Drehleitermannschaft der Feuerwehr Zell und die Feuerwehrabteilung Unterentersbach verstärkten mit neun Wehrmännern die örtlichen Einsatzkräfte.
Kommandant Patrick Dreilich, der seit Anfang des Jahres im Amt ist, leitete die Herbstübung. Zum Abschluss der Übung trafen sich alle Einsatzkräfte in der Turn- und Festhalle der Gemeinde Biberach.