Ein großartiger Umzug mit 2000 Hästrägern, rund 7500 Besucher und schönes Vorfrühlingswetter – Biberach erlebte am Samstag erneut einen Narrentag wie aus dem Bilderbuch. Die heimischen Gruppen ließen sich vom Musicalfieber anstecken und begeisterten mit tollen Mottowagen. Spektakulär waren der fliegende Reisigbesen der Hexen von Oz, der fliegende Teppich von Aladdin und die rollende Kirche der Prinzbacher Wagenbauer.
»Seit 20 Jahren haben wir am Fasentsamstag keinen Regen gehabt«, strahlte Richard Kammerer mit der Sonne um die Wette. Sozusagen konnte am Samstag das 20-jährige »Kein Regen«-Jubiläum gefeiert werden. Entsprechend groß war der Besucherandrang. In mehreren Reihen säumten die Besucher den Umzugsweg und die Ortsmitte um Rathaus und Ketterer-Haus wurde von einem Meer von Narren förmlich überschwemmt. Richard Kammerer am Narrenbrunnen sowie Hartmut Schlieter und Herbert Krauß vom Gasthaus »Kreuz« aus moderierten das Geschehen.
Musikkapellen und Guggenmusiken sorgten für Schwung
In bester Fasentlaune und mit vielen »Narri, Narro!« begrüßten Oberzunftmeister Helmut Büdel und seine Narrenräte die Besucher. Die Biberacher Narros Biber, Reiherhexen und Bergwerksgeister sowie viele Gastzünfte zeigten einen bunten Streifzug durch die Fasenttraditionen der Region.
Für dem musikalischen Schwung sorgten allen voran das Blasorchester Biberach und die Musikkapelle Prinzbach-Schönberg. Daneben heizten Guggenmusiken aus Teningen, Ebersweier, die Eckwaldpuper aus Unterharmersbach und die Mändigsmusiker aus Unterentersbach die Stimmung im Narrendorf Biberach kräftig ein.
Von Wicked über ABBA bis zu Sister Act
Das Umzugsmotto »Musicals gastieren in Biberach« wurde von den heimischen Fasentgruppen ideenreich und mit großemAufwand in Szene gesetzt. Gleich zum Auftakt hatten die Schwarzwaldneger und Antartica das Musical »Wicked« spektakulär umgesetzt. Auf einem überdimensionalen Reisigbesen flogen die Hexen von Oz durch Biberach und die große Fußgruppe der grünen Hexen verzauberte die Zuschauer.
Die Camanieras ließen die goldene Zeit von »Abba« wieder aufleben und unterhielten mit den Ohrwürmern der
legendären Schwedenband. Die Gruppe URP hatte sich süße Katzenkostüme angezogen und fühlte sich wie im Musical »Cats«. Die Rebhocker entführten in den wilden Westen und inszenierten mit viel Getöse den »Schuh des Manitu«. Häuptling Abahachi und sein Gefolge tanzten durch die Prärie von Biberach.
Einen prächtigen Sultanspalast hatte die Gruppe Schlingel gebaut. Aladdin und seine Prinzessin Jasmin schwebten auf dem fliegenden Teppich durch Biberach. Schlangenbeschwörer, Prinzen und verschleierte Haremsdamen entführten in die rauschende Welt des Orients. Die Närrische Familie tanzte sich zu den Klängen des Musicals »Greace« und mit fliegenden Petticoats in die Herzen der Zuschauer. Die Biberacher Jungs in ihren auffallend roten Bodys stürmten das Bankhaus und schmissen mit Falschgeld nur so um sich.
Die lustigen Prinzbacher Wagenbauer hatten eine rollende Kirche erbaut. Hoch oben auf dem Dach tanzten die Nonnen um das Klavier zu den Klängen des Musicals »Sister Act« und sorgten damit für einen weiteren spektakulären Höhepunkt eines sehenswerten Fasentumzugs.
Super Mario, Pippi Langstrumpf und der Winter
Neben den heimischen Mottogruppen sind es beim Umzug regelmäßig die Wagenbauer aus der Region, die für besondere Hingucker sorgen. Die KLJB Schwaibach war in Super-Marios Welt eingetaucht. Überdimensional war auch der Wagen der Strohbacher, die auf einer Länge von 18 Metern die Villa Kunterbunt von Pippi Langstrumpf samt ihrem Apfelschimmel gebaut hatten. Ein ernstes Thema hatten die Fußbacher Wagenbauer inszeniert. Sie hatten eine – ebenfalls überdimensionale – Biene gebaut und forderten dazu auf: »Rettet uns«. Die süßen Fußbacher Bienchen, die durch Biberach schwärmten, waren zum Glück noch nicht vom Bienensterben bedroht. »Der Winter naht« zeigten
sich die Goldring-Wagenbauer aus Gengenbach sicher. Die Eskimos thronten in ihrem riesigen Eispalast.
Zum Glück wehten am Samstag frühlingshafte Lüfte durchs Tal, so dass bis weit nach Mitternacht eine ausgelassene Fasentparty ohne Zwischenfälle gefeiert werden konnte.
Foto: Hanspeter Schwendemann
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Foto: Helmut Krannich
Foto: Helmut Krannich
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