Bürgermeisterin Daniela Paletta legte mit Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Biberach am gestrigen Volkstrauertag einen Kranz am Friedenstein am »Alten Turm« nieder. Der Musikverein sorgte für einen würdigen musikalischen Rahmen.



Am »Alten Turm« gedachte man zwei Sonntage vor dem ersten Advent den Opfern der beiden Weltkriege und des Nationalsozialismus, den Opfern von Gewalt und Krieg, den Soldaten, Flüchtlingen und Vertriebenen, die ihr Leben verloren haben. Man gedachte derer, die aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit, Krankheit oder Behinderung getötet wurden und derer, die im Widerstand den Tod fanden, weil sie an ihren Überzeugungen festhielten. Man trauerte um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege der heutigen Zeit, um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung, um Bundeswehrsoldaten und Einsatzkräfte, die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren haben. Und man teilte den Schmerz derer, die einen geliebten Menschen verloren haben.
»Vergesst die Toten nicht«, rief Daniela Paletta in der Gedenkfeier die Mahnung ins Bewusstsein, die dem Volkstrauertag zugrunde liegt und die heute wieder aktueller ist den je. »Die Mahnung schließt nicht nur die Vergangenheit ein, sondern auch die Gegenwart und die Zukunft.« Sie zog den Bogen vom Ersten Weltkrieg, in dem 8,5 Millionen Menschen zu Tode kamen, zum Heute. »Der Friede und die Freiheit, die in Deutschland bestehen, sind nicht selbstverständlich. Sich den Bildern der Vergangenheit und der Gegenwart zu stellen, ist bedeutsam,« führte sie aus und fuhr fort »es sensibilisiert uns dafür, auf bedrohliche Entwicklungen zu achten und den Frieden, die Freiheit und die Demokratie zu bewahren und zu beschützen.« Die heutige Zeit sei gekennzeichnet von Krieg und Gewalt, Rassismus und Fanatismus. Rechte Ideologien seien nicht mit dem Dritten Reich untergegangen. Auch wenn es scheine, dass Krieg unvermeidbar oder normal sei, zeige die Entwicklung nach 1945, dass Versöhnung möglich ist.
Der »Alte Turm« war nach der Gedenkfeier geöffnet. In ihm findet man auf großen Tafeln die Namen der Kriegsteilnehmer des Siebziger Kriegs und die des Ersten Weltkriegs. Die Namen derer, die am Zweiten Weltkrieg teilgenommen haben und die der Opfer sind auf Blättern verzeichnet und liegen aus.