Nach den Gemeinden Schuttertal und Steinach wird auch die Gemeinde Biberach Kommanditist der Windpark Kambacher Eck GmbH und Co. KG. Mit einem Kaufpreis von 50.000 Euro erhält die Gemeinde einen Kapitalanteil von 33.333 Euro und gleichzeitig einen Sitz in der Gesellschafterversammlung.
Seit zwei Jahren drehen sich die vier Windräder auf dem Kambacher Eck mit insgesamt 12 Megawatt Leistung. Kalkuliert wurde mit einer Stromausbeute von jährlich 26.680 Megawattstunden, womit rechnerisch ca. 10.000 Haushalte versorgt werden können. Im Jahr 2017, dem ersten Jahr des Vollbetriebs, hat der Windpark 28.245 MWh Strom erzeugt und damit deutlich mehr als geplant. Nach dem Hitzesommer 2018 und dem windschwachen Oktober liegt die Stromausbeute 4,4 Prozent unter dem Planansatz. Dennoch rechnet die Badenova, dass man bis zum Jahresende »ziemlich gut« ans Ziel komme.
»Viele Anfangsrisiken sind weg«, warb Geschäftsführer Michael Klein von der Badenova-Tochter Wärmeplus im Biberacher Gemeinderat um den Eintritt der Kommune in die Betreibergesellschaft. Der Badenova sei es wichtig, dass die Standortgemeinden Gesellschafter werden und damit die Bürgerschaft das Energieprojekt mittrage. Die Gemeinden Steinach (100.000 Euro) und Seelbach (50.000 Euro) haben sich im Mai 2018 dem Windpark Kambacher Eck angeschlossen.
Wirtschaftlich sei die Beteiligung für die Gemeinde interessant, warb Geschäftsführer Klein. Trotz eines konservativen Wirtschaftsplans, der auch den Rückbau der Anlage nach 25 Jahren umfasst, könne die Badenova der Gemeinde einen Diskontierungszins in Höhe von 4,5 Prozent jährlich anbieten. Verzinst werde die Gesamteinlage in Höhe von 50.000 Euro. Insgesamt sei über den gesamten Zeitraum bis zum Jahr 2036 mit einem positiven Kapitalfluss für die Gemeinde zu rechnen.
Auf Anfrage von Gemeinderätin Sigrid Armburster bestätigte Michael Klein, dass es sich um eine unternehmerische Beteiligung handle und ein Restrisiko nicht ausgeschlossen werden könne. Er verwies auf den Vollwartungsvertrag mit der Enercon sowie bestehende Versicherungen, mit denen mögliche Risiken abgefangen werden. Letztlich entscheide aber die Gesellschafterversammlung, wie das erwirtschaftet Geld verwendet werde und zu welchem Zeitpunkt die Ausschüttungen erfolgen. Michael Klein: »Ich kann mir nicht vorstellen, dass etwas passieren kann.«
Trotz der positiven Vorzeichen hielt sich die Euphorie im Biberacher Gemeinderat in Grenzen. Bei sieben Ja-Stimmen und fünf Nein-Stimmen befürwortete der Gemeinderat nur mit knapper Mehrheit die Beteiligung am Windpark Kambacher Eck.
Bürgermeisterin Daniela Paletta freute sich, dass Biberach als Standortgemeinde nun mit dabei sei. Sie verwies darauf, dass die Gemeinde auch in Form der Gewerbesteuer und der Pacht für die Ausgleichsflächen von der Anlage finanziell profitiere. Diese Einnahmen würden die Beteiligung schon nahezu aufwiegen. Wärmeplus-Geschäftsführer Michael Klein zeigte sich überzeugt, dass man auch die Skeptiker im Gemeinderat nicht enttäuschen werde.
Sparkassen-Spende angenommen
Mit einer Spende in Höhe von 2.000 Euro ermöglichte die Sparkasse Haslach-Zell die Anschaffung eines weiteren Defibrillators. Dieser wird im Eingangsbereich der Sparkassen-Filiale aufgehängt und ist dadurch rund um die Uhr für die Bevölkerung zugänglich. Weitere Defibrillatoren gibt es in Biberach im Rathaus, in der Turn- und Festhalle und im Waldterrassenbad. Der Gemeinderat brachte seine Freude über die Spende mit einstimmiger Zustimmung zum Ausdruck.
Garderobenschränke ohne Lüftungsschlitze
Bereits in seiner September-Sitzung hatte der Gemeinderat über die Erneuerung der Garderobenschränke im Waldterrassenbad beraten (wir berichteten). Eine Beschlussfassung wurde zurückgestellt, weil die neuen Schränke zu luftdicht seien. Betriebsleiter Dirk Weise informierte das Ratsgremium, dass es die komplett offenen Gitterschränke wie früher nicht mehr gebe. Er hatte auch ein Muster dabei, wie die Schranktüren mit möglichen Lüftungsschlitzen ausgestattet werden könnten. Diese müssten als Sonderanfertigung im Stundenlohn in die Türen gefräst werden.
Zu dem Angebot der Schreinerei Wussler in Höhe von 20.548 Euro würden nochmals 6.319 Euro hinzukommen.
»Das Ergebnis ist nicht zufriedenstellend«, sprach sich Gemeinderat Gerhard Matt gegen die Mehrausgaben aus. Dieser Auffassung schloss sich der Gemeinderat bei nur einer Enthaltung fast vollzählig an. Damit bleibt es beim ursprünglichen Angebot und die neuen Garderobenschränke werden ohne Lüftungsschlitze installiert. Für die Schränke selbst sei das Lüftungsproblem keines, da diese aus Vollkunststoff bestehen, erläuterte Bademeister Dirk Weise.
Diskutiert wurde im Gremium nochmals über die Praxis im Waldterrassenbad, dass es nur fünf Garderobenschränke mit 2-Euro-Pfandschlössern gibt. Der Großteil der Spinde wird mit Vorhängeschlössern verriegelt. Die einheimischen Schwimmbadbesucher bringen ihre eigenen Schlösser mit und belegen die Spinde. Auf Anfrage könnten an der Schwimmbadkasse Vorhängeschlösser ausgeliehen werden.
Carport entlastet den Jägerpfad
Im zweiten Durchgang passierte der Bauantrag für den Bau eines Carports auf einem Anwesen im Jägerpfad den Gemeinderat. Die nochmalige Prüfung des Bauantrags hat ergeben, dass bei der Berechnung der Grundflächenzahl das Gesamtgrundstück berücksichtigt werden müsse. Die Baunutzungsverordnung beschränkt diese auf 50 Prozent. Rechnerisch ergibt sich eine Überschreitung um 4,7 Prozent. Der Bauherr erklärte sich bereit, das Carportdach zu begrünen und die Fläche mit wasserdurchlässigen Rasengittersteinen zu belegen. Der Gemeinderat stimmte der geringfügigen Überschreitung der Grundflächenzahl zu, zumal mit dem Bau der Parkfläche der Jägerpfad entlastet werde. Dort sei die öffentliche Verkehrsfläche stark mit parkenden Autos belastet.
134 LED-Lampen installiert
»Vollzug« konnte in der Sitzung am Montag Betriebsleiter Dirk Weise melden. 134 Straßenlampen im Bereich östlich der Bahnlinie einschließlich Ahfeld sind nun mit LED-Lampen ausgestattet: »Heute sind wir fertig geworden.«