Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der DLRG Biberach kam eine stattliche Spendensumme zusammen, die der Verein zur Steigerung der Attraktivität seines »Wohnzimmers«, des Waldterrassenbades, eingesetzt hat. Es wurden neue Sonnensegel installiert.
Die Schattenplätze unter der Rutsche kommen gut an. Kein Wunder, hat die DLRG doch traditionell das Ohr nah an den Badegästen und erfährt schnell von den Wünschen der Besucher. »Vor allem junge Familien hatten sich immer wieder einen schattigen Platz nahe der Rutsche, mit kurzen Wegen und auf ebenem Grund gewünscht«, sagt der Vorsitzende der DLRG Biberach Jonas Breig. Ein Wunsch, der nun Wirklichkeit wurde. Dank der großzügigen Spenden zum 50-jährigen DLRG-Jubiläum, dank der Menschen, die sich für das Spendenschwimmen begeistert hatten und nicht zuletzt weil auch die Gemeinde gleich mitgezogen hat. Bürgermeisterin Daniela Paletta und Betriebsleiter Dirk Weise waren sofort Feuer und Flamme für die Idee. Die DLRG übernahm die Kosten in Höhe von 6.200 Euro für die Sonnensegel, der Bauhof hatte über den Winter die baulichen Vorbereitungen getroffen, und als die maßangefertigten Segel vor Kurzem geliefert wurden, wurden sie sogleich montiert.
Schlafbaum
Die Sonnensegel sind nicht die einzigen Schattenspender, die durch das 50-Jährige das Waldterrassenbad bereichern. Zum Jubiläum hatte Biberachs Ehrenbürger Ludwig Dilger der DLRG eine Seidenakazie geschenkt. In seiner berührenden Rede vor fast genau einem Jahr fand er bei der Übergabe des symbolträchtigen Geschenks unvergleichliche Worte: »Die junge Vorstandschaft ist die Saat, welche aufgegangen ist. Die Gründungsväter haben den Boden bereitet und ein zartes Pflänzchen mit dem Namen DLRG gepflanzt. Über fünf Jahrzehnte Pflege ist nun ein stattlicher Baum entstanden«.
Das nicht nur symbolische, sondern vor allem auch handfeste Geschenk mit Wachstumspotenzial wurde im letzten Herbst gepflanzt und trägt bereits Blüten. Bis der gewünschte Schattenwurf eintritt, werden allerdings noch ein paar Jahre ins Land gehen. Die Seidenakazie, botanisch Albizia, wird auch Schlafbaum genannt und im Schwimmbad zukünftig bestimmt nicht nur ihres exotischen Aussehens wegen für aufmerksame Blicke sorgen. Nachts und bei Trockenheit klappt sie ihre Blätter ein, was so wirkt, als ob sie schlafen würde.
Attraktive Badeanstalt
Die Gemeinde bekomme, das berichtet Daniela Paletta, immer wieder viel Lob für das Waldterrassenbad, das so schön am Waldrand liegt und einen traumhaften Ausblick zu bieten hat. Feedback wie dieses bestärkt die Gemeinde darin, das Schwimmbad zu erhalten – in Zeiten, in denen jedes zehnte Schwimmbad dicht macht, eine gute Nachricht. Dirk Weise betont, dass es im Waldterrassenbad, anders als in vielen anderen kleinen Bädern, keinen Sanierungsstau gibt. Stetig würde an der Instandhaltung und an der Attraktivität der Badeanstalt gearbeitet. Bürgermeisterin Daniela Paletta fordert Zuschüsse von Bund und Land, um die Schwimmbäder zu erhalten. Mehr noch: Dass der Schwimmunterricht in den Schulen abgeschafft wurde, kann sie überhaupt nicht verstehen. Viele Badeunfälle könnten verhindert werden, wenn die Betroffenen richtig schwimmen gelernt hätten. »Das muss wieder in den Lehrplan rein,« sagt sie.
Zumindest in Biberach gibt es außerschulische Möglichkeiten das Schwimmen zu erlernen. Die DLRG bietet kompakte Kurse an, in denen in diesem Jahr mehr als 40 Kinder ab 5 Jahren in drei Wochen das Schwimmen gelernt haben. Auch die weiterführenden Schwimm- und Ausbildungskurse sind gut besucht. Mittlerweile trainieren fünf Gruppen immer donnerstags im Bad: die Wasserratten, die Kaulquappen, die Speed Turtles, die Fliegenden Fische und »Poseidon«. Jonas Breig weiß, dass das ohne die Unterstützung der Gemeinde nicht ginge, denn schließlich werden für das Schwimmtraining regelmäßig Bahnzeiten im Becken blockiert.