Am vergangenen Samstag stellten Kinder und Jugendliche aus Biberach und Prinzbach, die der Jugendfeuerwehr und dem Jugendrotkreuz angehören, eindrucksvoll unter Beweis, was sie an den vorausgegangenen Übungsabenden gelernt hatten. Angenommen wurde eine Verpuffung und ein Feuer in der Lagerhalle des Bauhofs.
Um 15 Uhr wurde mit der Sirene Alarm ausgelöst. Nach wenigen Minuten trafen die Rettungsfahrzeuge der Feuerwehr und des Roten Kreuzes am Unfallort ein. Aus der Halle des Bauhofs drang dichter Rauch. Eines der beiden Löschfahrzeuge hielt in nächster Nähe des Brandherdes an. Nach zügigem Auslegen der Schläuche lautete das Kommando »Wasser marsch!« Die Helfer des Roten Kreuzes kamen dem schwerverletzten Schweißer zu Hilfe und trugen ihn zu den eilends aufgestellten Liegen. Hier versorgten weitere Helfer fachgerecht die beträchtlichen Brandwunden.
Zur Zeit des Arbeitsunfalles befanden sich einige Personen im Obergeschoss des Gebäudes. Die starke Rauchentwicklung im Treppenhaus hinderte die Personen daran, sich selbst in Sicherheit zu bringen. Sie mussten über eine Anstellleiter von Feuerwehrleuten gerettet werden. Da sie unter Rauchgasvergiftungen litten, wurden sie vom Jugendrotkreuz in erster Linie mit Sauerstoff versorgt.
Das zweite Löschfahrzeug hatte die Aufgabe, eine Ausweitung des Feuers auf die übrigen Gebäudeteile zu verhindern.
Nach 30 Minuten galt das Feuer als gelöscht und der Befehl lautete »Wasser halt!« Nachdem alle Gerätschaften wieder verstaut waren, winkte den Rettern und Opfern ein kühlendes Eis. Danach waren sie zu einem geselligen Grillfest eingeladen.
Öffentliche Übung mit Moderation
Zur Übung hatten sich viele Schaulustige eingefunden, darunter viele Eltern mit Kindern, die dem Nachwuchs mit Interesse beim Löschen und Retten zusahen. Vom stellvertretenden Jugendwart, Klaus Rappenecker, wurden sie per Lautsprecher über den angenommenen Brandfall und die Rettungsaufgaben informiert. Von DRK-Mitglied Thomas Leopold erfuhren sie, wie mit Brandverletzungen umzugehen war. Seine Frau, Maryla Leopold, hatte die Verletzten täuschend echt geschminkt.
Aufmerksam verfolgt wurde die Übung auch von Biberachs Bürgermeister-Stellvertreter Hans-Peter Fautz und Prinzbachs Ortsvorsteher Klaus Beck. Eingefunden hatte sich auch Feuerwehr-Abteilungskommandant Klaus Disch und Vertreter des THW, die sich vom Verlauf der Übung beeindruckt zeigten.
Über Jugendfeuerwehr und Jugendrotkreuz
Die Jugendfeuerwehr zählt derzeit 18 Mitglieder, darunter drei Mädchen. Sie treffen sich alle 14 Tage, mittwochs um 18 Uhr, zur Weiterbildung. Aufgenommen werden Kinder ab 10 Jahren. Nach dem 17. Lebensjahr kann in die Feuerwehr der Erwachsenen gewechselt werden. Das Jugendrotkreuz war mit sieben Jugendlichen am Einsatz beteiligt. Auch diese treffen sich 14-tägig, und zwar im Obergeschoss des Bauhofs.