Seit dem Jahr 1981 findet am Fasentsamstag der Umzug im Biberach statt. Die damalige Entscheidung des Narrenrats unter der Regie von Oberzunftmeister Bernd Neumann sollte sich als richtungsweisend für die Fasent in Biberach erweisen. Inzwischen sind der Umzug und das Narrendorf ein großer Besuchermagnet. Auch am Samstag hatte der Umzug mit 52 Gruppen, rund 2300 Teilnehmern und mehreren Tausend Zuschauern die Dimension eines Narrentreffens.



















Angeführt wurde der prächtige Narrensprung von der Biberacher Jubiläumszunft. Vielfach riefen Oberzunftmeister Helmut Büdel und seine Narrenräte den Besuchern am Straßenrand und den Gästen auf der Ehrentribüne eine freudiges »Narri! Narro!« zu. Die Reiherhexen stempelten in ihrem rollenden Bett so manchen Narrenbauch. Die Biber und die Bergwerksgeister verteilten gerne Süßes für die Narren am Straßenrand. Derweil kommentierten Richard Kammerer sowie Herbert Krauß und Hartmut Schlieter den zweistündigen Fasentumzug.
Hexen, Tiere und spektakuläre Wagen
Eindrucksvoll konnten die Besucher erleben, wie vielfältig das närrische Brauchtum im Schwarzwald gelebt wird. Mit großen Gruppen präsentierten sich die Zünfte aus Nordrach, Oberharmersbach und Unterharmersbach. Bachdatscher, Rebhocker und Giftzwerge machten das Narrendorf unsicher. Zum Reigen der Hexenzünfte gehörten unter anderem die Gleggle-Hexen aus Biberach, die Schelle-Hexen aus Hofweier und die Waldsteinhexen aus Fischerbach. Zu den tierischen Vertretern zählten die Kuhbacher Kühe und die gefiederten Eulen aus Seelbach.
Sehenswert waren auch die teils spektakulären Umzugswagen. Im Sturzflug landeten die Strohbacher Wagenbauer in ihrem Doppeldecker in Biberach. Die Fußbacher Narren hatten den Hauptbahn-hof von Lummerland samt Dampflokomotive inszeniert. Mächtig und mystisch thronte das Geisterschloss von Goldring Gengenbach über den Narren.
Närrische Vergangenheitsreise
Für ideenreichen Narrenspaß und aufwändige Umzugswagen sorgten auch die acht Biberacher Umzugsgruppen. Eine überdimensionale, silberne 25 drehte sich auf dem Wagen der Schwarzwaldneger und Antarctica. Ebenfalls das 25-jährige Jubiläum feierte die Frauengruppe Camanieras. Die URP hatten sich in Rebhofhexen mit spitzen Zauberhüten und wallenden Gewändern verwandelt. Die Närrische Familie hatte es in den wilden Westen verschlagen, wo sich Indianer und Cowboys ein Stelldichein gaben.
Die Gruppe Schlingel eröffnet das Klassenzimmer von einst, wo die Schüler dem Oberlehrer so manchen Streich spielten. Das Narren-ABC kennen sie allemal auswendig. Die Rebhocker führten das Märchen vom Wolf und dem Rebkäppchen auf. Die närrische Vergangenheitsreise hatte die Biberacher Jungs daran erinnert, dass sie einmal Babys waren. Ausgestattet mit Pampers, blauem Strampelanzug und Lätzchen zogen sie durchs Narrendorf.
Die Lustigen Prinzbacher Wagenbauer hatten einen kompletten Eisenbahnwagen gebaut und ließen die Eisenbahnromantik aufleben. Der Schaffner und die Kohlenträger sorgten mit im Party-Zug für beste Stimmung im Narrendorf Biberach, die sich nach dem zweistündigen Umzug auf alle Gäste übertrug. Bis weit nach Mittnacht wurde im Narrendorf Biberach ausgelassen gefeiert.