Die Hydro Systems KG hat zum 1. Dezember 2017 das komplette Areal der ehemaligen Firma Mebi übernommen. Zuletzt wurde das Industriegelände von der CTG Group genutzt. Die Nachfolgefirma von Mebi ist nach nur wenigen Monaten in die Insolvenz gegangen und wurde inzwischen komplett aufgelöst. Am 30. November wurden die letzten Maschinen des Metallunternehmens abtransportiert.
»Wir haben die Produktionsgebäude besenrein übernommen. Alles ist ausgeräumt«, bestätigt Marketingleiter Alexander M. Stöckle von der Firma Hydro. Bereits vor einigen Jahren konnte Hydro das Werksgelände der benachbarten Firma Ringwald übernehmen. Dort sind heute unter anderem Teile der Logistik und die Qualitätskontrolle des Flugzeuggeräteherstellers untergebracht. Nun hat die Firma Hydro die Chance genutzt und hat ein weiteres Nachbarareal erworben.
Mitarbeitermarke von weltweit 700 überschritten
»Die Luftfahrtindustrie ist ein rasant wachsender Industriezweig und in diesem Zug hat auch die Firma Hydro weiteres Wachstum geplant«, informiert Marketingleiter Stöckle. In den letzten knapp sechs Jahren sei das Unternehmen um 100 Prozent gewachsen. Zum Jahresende wurde die Mitarbeitermarke von weltweit über 700 übersprungen.
Die Übernahme des ehemaligen Mebi-Areals sieht Stöckle als »Landsicherung«, zumal die Fläche im Biberacher Gewerbegebiet begrenzt ist. Insgesamt stehen der Firma Hydro nun weitere 4639 Quadratmeter Gesamtnutzfläche zur Verfügung. Davon entfallen in der bisherigen Nutzung durch CTG ca. 1700 Quadratmeter auf die Produktionsfläche, 750 Quadratmeter auf Büros und 1300 Quadratmeter auf Lagerfläche.
Wie die Firma Hydro das Areal zukünftig nutzt steht noch nicht fest. »Wir erarbeiten aktuell ein Konzept. Ausschlaggebend dafür sind unsere strategischen Entscheidungen und die Ausrichtung für die kommenden Jahre«, stellt Alexander M. Stöckle fest und betont, dass dieser Schritt ein klares Bekenntnis zum Standort Biberach sei: »Wir wollen und werden hier weiter wachsen.«
Insolvenz kam nach nur neun Monaten
Die Firma CTG Group GmbH hatte weitaus weniger wirtschaftlichen Erfolg. Am 10. August 2016 wurde das neue Unternehmen in das Handelsregister eingetragen. CTG hatte die Mebi-Räume angemietet. Genau neun Monate später, am 10. Mai 2017, wurde am Amtsgericht Offenburg das Insolvenzverfahren eröffnet. Der Geschäftsbetrieb musste zum 31. Juli eingestellt werden, weil Übernahmeverhandlungen nicht erfolgreich verliefen. Betroffen waren zu diesem Zeitpunkt 27 Mitarbeiter. Die meisten Produktionsmittel, so Insolvenzverwalter Stefano Buck, waren noch im Eigentum des Vermieters bzw. waren geleast. Mit der Einstellung des Insolvenzverfahrens war die Firma CTG-Group erloschen.
Die beiden Geschäftsführer Christiane Schilli und Frank Müller hatten bei ihrem Start im August 2016 betont, dass sie nichts mit der Firma Mebi zu tun haben. Allerdings waren alle 27 Mitarbeiter der CTG Group zuvor bei der Firma Mebi beschäftigt. Über fünf Jahrzehnte war Mebi eine angesehene Biberacher Firma, ehe mit der Weltwirtschaftskrise im Jahr 2009 die wirtschaftliche Talfahrt begonnen hat. Nach zwei Insolvenzverfahren und vielen Turbulenzen war am 31. Juli 2016 für Mebi das endgültige Aus gekommen.
Die beiden Geschäftsführer der neugegründeten CTG Group hatten erklärt, dass sie als »Ingenieurbüro mit angehängter Produktion« wieder in die Erfolgsspur zurückkommen wollten. Hergestellt wurden unter anderem Metalldrehteile für Lokomotiven und Lkws. Allerdings bestätigten die Neugründer beim Pressegespräch im August 2016 auch, dass »das
Liquiditätsthema« nicht einfach zu lösen gewesen sei. Das Vorhaben aller Beteiligten, aus der CTG Group ein erfolgreiches Unternehmen zu formen, ist binnen kurzer Zeit gescheitert.





