Leicht machte es das Rathausteam mit Donna Paletta an der Spitze den Narren nicht, am Schmutzigen Dunschtig die Macht an sich zu reißen. Sogar Don Camillo alias Pfarrer Gerner war zur Verstärkung nach »Bella Biberach« gekommen. Nach einem spannenden Wettkampf war der Rathausschlüssel dennoch weg.
Foto: Hanspeter Schwendemann
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Foto: Hanspeter Schnwedemann»Mit Unterstützung von geistlicher Kraft, wehren wir uns gegen die närrische Übermacht«, rief Hausherrin Donna Paletta den Narrenräten, Bibern, Reiherhexen und Bergwerksgeistern entgegen, die sich in bedrohlich großer Anzahl in den Bürgersaal drängten. Ihr zur Seite blickten Pfarrer Bonaventura Gerner und Ortsvorsteher Klaus Beck der Übermacht entgegen.
Das findige Rathausteam hatte sich einen original italienischen Wettkampf ausgedacht, um die hohen Räte der Narren aufs Äußerste herauszufordern: Nudel-Wettweitwurf, Gondoliere fahren und Pizzaschachteln falten. Lautstarke Anfeuerungsrufe und inbrünstige »O sole mio«-Gesänge erfüllten den Saal – die Spannung und die Stimmung steigerten sich. Wer wird gewinnen?
Die tanzenden »Rathaus-Sisters« versuchten die Narrenschar mit ihrem Tänzchen zu betören. Die Narren ihrerseits schickten Mini-Biber Anton in die Arme der Rathauschefin, um deren Herz zu erweichen. Auch in geschliffenen Reimen traten Donna Paletta und Oberzunftmeister Helmut Büdel gegeneinander an. Ein letztes Ringen – und weg war der übergroße Schlüssel. Das süße Narrenleben wurde danach gemeinsam genossen.
Geringer Widerstand in Kindergärten und Schulen
Vor der Rathauserstürmung war schon halb Biberach in die Hand der Narren gefallen. »Ich freue mich, dass es los geht«, rief Schulleiterin Alexandra Maginot der Narrenschar zu und war dabei umringt von jubelnden Kindern. Gemeinsam mit ihrem Religionslehrer Markus Kaupp-Herdick sangen diese: »Ja wenn im Dorf die Bratkartoffeln blüh’n, wird alles wieder gut…«
Die Polonaise zog erst durch die Pausenhalle und dann weiter zum Narrenkeller, wo jedes Kind eine ganze Tüte mit Narrenfraß bekam, spendiert von der Narrenzunft Biberach. Wienerle und Brezel, ein gesunder Apfel und jede Menge Süßigkeiten sollen den Nachwuchs für die närrischen Tage stärken.
Donnerstags ist Historiker-Stammtisch
Etwas unbemerkt von der Öffentlichkeit »tagte« gleich nebenan im Kettererhaus-Museum der Historiker-Stammtisch. Immer donnerstags um 10 Uhr ist hier Treffpunkt – nicht nur am Schmutzigen Dunschtig. Gestern wurde aber eher die Herkunft von prickelndem Schaumwein und süßen Fasentküchle ergründet. Andere Geschichtsquellen werden wohl erst nach den Fasenttagen wieder erforscht.





