Einstimmig beschloss der Gemeinderat in seiner Sitzung vom Montag, für das Areal am »Alten Sportplatz« einen Bebauungsplan im beschleunigten Verfahren aufzustellen. Damit soll die Realisierung eines Nachbarschaftshauses vorbereitet werden. In einer Bürgerversammlung am 7. März wird ausführlich über das Projekt informiert.
»Im Zuge der letzten Bebauungsplanänderung wurde im Bereich des alten Sportplatzes die Definition als Sportfläche gestrichen. Dadurch ist es ermöglicht worden, eine Umnutzung beziehungsweise Bebauung im konkreten Einzelfall zu prüfen« informierte Bürgermeisterin Daniela Paletta.
Dieser Fall ist nun gegeben. Mitte des Jahres 2016 kam die örtliche Baufirma Volk als Investor für eine Seniorenwohnanlage auf die Gemeinde zu. Als Mieter und Betreiber fungiert dabei das Pflege- und Betreuungsheim Ortenau Klinikum. Im Oktober lag ein erstes Konzept vor, das dem Gemeinderat im Rahmen einer Klausurtagung präsentiert wurde.
Nutzungskonzept sieht offene Begegnungsstätte vor Im Erdgeschoss des geplanten Nachbarschaftshauses soll eine Tagespflegestätte für 18 bis 20 Tagespflegegäste entstehen. Auch soll der Nachbarschaftsverein »Hilfe von Haus zu Haus« hier einen neuen, festen Stützpunkt bekommen. Am Abend und an den Wochenenden könnten die Räumlichkeiten als offene Begegnungsstätte für die örtlichen Senioren genutzt werden. Im 1. Obergeschoss ist eine ambulant betreute Wohngruppe für 8 Personen und eine Seniorenwohnung geplant. Sechs weitere Seniorenwohnungen sollen im 2. Obergeschoss entstehen. Alle Wohneinheiten werden barrierefrei zugänglich sein.
»Ein solches kombiniertes Nachbarschaftshaus, das mitten in der Gemeinde liegt und mit dem Nachbarschaftsverein verknüpft ist, kann sich zum Zentrum für alle Biberacher entwickeln, die in pflegerischen Belangen Rat suchen« hob Daniela Paletta die Vorzüge des Projektes hervor. »Das Wichtigste für uns ist, dass unsere hilfebedürftigen Senioren ihren Heimatort Biberach und somit ihre vertraute Umgebung nicht verlassen müssen«.
»Der Anteil an pflegebedürftigen Menschen in Deutschland wird von derzeit rund 2,5 Millionen auf geschätzt 4,5 Millionen Personen im Jahr 2050 anwachsen. Stand Oktober 2016 haben wir in der Gemeinde Biberach 670 Einwohner, die über 65 Jahre alt sind« informierte Bürgermeisterin Daniela Paletta. Aktuell existieren in Biberach bislang 50 stationäre Pflegeplätze und 12 Wohnungen für betreutes Wohnen. Nun bietet sich die Gelegenheit, auf dem Gelände des alten Sportplatzes, mitten in
Biberach, weitere teilstationäre Hilfen für pflegebedürftige Menschen einzurichten und sie zusätzlich mit dem Angebot eines Vereines zu verknüpfen, dessen Fundament professionelle Dienstleistungen rund um Pflege und Betreuung sind.
Auch im Gemeinderat erhielt das Nutzungskonzept breite Zustimmung. Hans-Peter Fautz erinnerte daran, dass sich das Gremium schon lange mit entsprechenden Planungen befasst. Das präsentierte Konzept erscheint ihm tragfähig und ergänzt zudem vorhandene Angebote westlich der Bahnlinie. Gerhard Matt zeigte sich über die Initiative des Pflege- und Betreuungsheims Ortenau erfreut. »Wir haben hier einen kompetenten Betreiber und Ansprechpartner, zudem ist das Projekt nicht zu groß« Bürgerversammlung am 7. März Dass die zukünftige Nutzung des alten Sportplatzes im Ort auf reges Interesse stößt, zeigten nicht alleine die zahlreich zur Gemeinderatssitzung erschienenen Bürger. Bürgermeisterin Daniela Paletta nutzte denn auch die Gelegenheit, zur Bürgerinformationsveranstaltung am 7. März im Rietsche-Saal einzuladen. Dort werden alle am Projekt Beteiligten anwesend sein und das Konzept der Öffentlichkeit vorstellen. »Die frühzeitige Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger ist uns wichtig« versicherte sie abschließend.
Gemeindewald wirft Gewinn ab
Ein positives Zahlenwerk präsentierte Revierförster Klaus Pfundstein dem Gemeinderat. Im Jahr 2015 wurde im Gemeindewald ein Gewinn von 59.000 Euro erzielt, der Bewirtschaftungsplan für 2017 kalkuliert mit einem Überschuss von rund 35.000 Euro.
Rollender Frieseurbetrieb
Bürgermeisterin Daniela Paletta informierte, dass die Gemeinde vom 4. März bis zum 1. April 2017 die untere Etage der »Alten Fabrik« an den Friseursalon Schmider vermieten wird. Grund sind Sanierungsarbeiten in den angestammten Geschäftsräumen.
Jahresrückblick soll weitergeführt werden
Der Biberacher Jahresrückblick soll mit verändertem Konzept weitergeführt werden. Inhaltlich wird er auf Berichte aus Gemeinde, Institutionen, Firmen und Vereinen beschränkt. Um den Aufwand zu begrenzen und Kosten zu sparen, sollen die zu erscheinenden Berichte von den jeweiligen Ansprechpartnern selbst erstellt werden.