Die Jubiläumsfeier „50 Jahre Prinzbach und Biberach“ bot viel und lockte bei harmonischem Verlauf viele zufriedene Gäste an.
„Anlässlich des 50-jährigen Ein- gemeindungsjubiläums wollten wir den beiden Orten Biberach und Prinzbach ein Zeichen der Verbindung schenken“, verkündete Biberachs Bürgermeister Jonas Breig gemeinsam mit Prinzbachs Ortsvorsteher Klaus Beck. Mit der Idee eines Zwillingssteines hatte die Gemeinde sich an den teil-selbstständigen Biberacher Steinmetz und Bildhauermeister Markus Himmelsbach (42) gewandt.
Der entwickelte die Idee weiter und begeisterte mit seinem Vorschlag zweier perfekt ineinandergreifender Puzzlesteine aus Sandstein. Die Herausforderung bestand nun darin, die „Nasen“ und Kerben der Puzzleteile passgenau zu fertigen. „Das war nicht einfach, aber es hat funktioniert“, erzählt der der 42-Jährige, „und es hat mich gefreut, dass ich nun einmal meine eigene Idee habe umsetzen können.“
Jeder der Sandsteinblöcke ist 500 Kilo schwer. Der eine Teil des Kunstwerks trägt eine Metalltafel mit dem Biberacher Wappen und wird in Prinzbach beim Schulhof aufgestellt werden. Der andere Teil trägt das Prinzbacher Wappen und soll den Biberacher Bahnhofspark zieren.
Den Puzzleteilen zur Seite gepflanzt wird jeweils eines der beiden „Miteinander-Bäumchen“, die die Vereinsgemeinschaft der Gesamtgemeinde geschenkt hat. „Diese Bäumchen stehen für die Wurzeln, die wir gemeinsam geschlagen haben, und für das Wachstum, das wir in den kommenden Jahren noch erleben möchten“, erklärte Vereinssprecher Richard Kammerer dazu. „Mögen sie ein Zeichen für die feste Verbundenheit und die kraftspendende Freundschaft zwischen Biberach und Prinzbach sein.“
Biberach und Prinzbach in einer Schachtel
Passend zum Jubiläum wurde zudem die Prinzbacher Silberkugel kreiert. Und zwar von dem Nordracher Chocolatier Egbert Laifer, als Gegenstück zur bestehenden Biberacher Whisky-Kugel. Während letztere eine cremige Ganache mit Whisky aus der Biberacher Kinzigbrennerei enthält, ist die neue Praline mit dem Gin „Silberner Ritter“ von der Prinzbacher Obstbrennerin Rita Vitt gefüllt. Die Hülle aus heller Vollmilchschokolade glitzert, fast ein wenig silbern – dank einer „Panade“ aus feinem weißem Rohrzucker. Die Bezeichnung des Gins bezieht sich auf eine Sagengestalt, die sich auf der Suche nach dem ehemals so reichlich vorhandenen Silbererz in Prinzbach herumtreibt.
Ausstellung, Schatzkammer, Historischer Rundweg
Viel Beachtung fand die vom Historischen Ortsverein mit viel Einsatz zusammengestellte Sonderausstellung „Bekanntes und Unbekanntes über die Geschichte von Biberach und Prinzbach“. Als Highlight stellte der Vorsitzende Josef Ringwald ein historisches Priestergewand vor, dereinst von den Franziskanerinnen des Gengenbacher Klosters mit dem Wappen der Herrschaft von der Leyen bestickt.
„Dass adlige Familien der Kirche Gewänder stifteten und diese mit ihrem Familienwappen versehen ließen, war eine über Jahrhunderte gängige Tradition“, so Josef Ringwald. Diese Leihgabe konnte mit der Unterstützung von Ellen Diet rich-Gleich für die Ausstellung organisiert werden.
Viel Andrang auch herrschte in der „Schatzkammer“ des Rathauses. Dieses „kleine aber feine“ Museum ist ebenfalls vom Historischen Verein und mithilfe des Bauhofs wieder hergerichtet worden und zeigt unter anderem Funde früherer Ausgrabungen. Teilweise bis zu über 30 Menschen schauten im Obergeschoss einen Film, der anlässlich der Prinzbacher 750-Jahr-Feier anno 2007 entstanden war.
Und schließlich: „In Biberach gibt es schon lange einen historischen Rundweg, in Prinzbach fehlte dieser“, erklärte Bürgermeister Jonas Breig. Nun gibt es einen 2,1 Kilometer langen Rundweg um und durch die ehemalige Bergbaustadt, mit vielen Informationen zur reichhaltigen Geschichte Prinzbachs. Der Weg wurde durch LEADER Mittlerer Schwarzwald gefördert.