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Zell am Harmersbach | 16.10.2019

Zeller Rathaus wird ein 9-Millionen-Projekt Erste echte Kostenschätzung für Erweiterung, Umbau und Sanierung liegt auf dem Tisch

Zeller Rathaus wird ein 9-Millionen-Projekt Erste echte Kostenschätzung für Erweiterung, Umbau und Sanierung liegt auf dem Tisch

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Die Sanierung und Erweiterung des Zeller Rathauses ist dringend nötig – und wird wohl teurer als gedacht. Foto: Susanne Vollrath
von Susanne Vollrath

Unter dem Tagesordnungspunkt »Erweiterung, Umbau und Sanierung Rathaus Zell a. H.«

lag dem Gemeinderat am Montag zum ersten Mal eine konkrete Kostenschätzung zu dem Projekt auf dem Tisch. War in einem allerersten Ansatz von 4,5 Millionen Euro, später von einer Summe von etwa 8 Millionen Euro die Rede, wird der Um- und Anbau in der geplanten Form wohl nicht unter 9 Millionen Euro zu machen sein. Für die Einrichtung sind noch einmal 500.000 Euro veranschlagt.

Die Präsentation der Architekten und Fachplaner sorgte im Gemeinderat für einen »bunten Blumenstrauß an Fragen und Rückmeldungen«, wie Bürgermeister Pfundstein poetisch zusammenfasste, bevor es zur Abstimmung ging. Sie endete einstimmig mit der Freigabe der Genehmigungsplanung, mit der die Architekten nun den Bauantrag fertigstellen können.

Fördermittel in Aussicht

Pfundstein war wichtig zu betonen, dass man bisher stets über mögliche Kosten basierend auf den Faustzahlen zum umbauten Raum, nicht über konkrete Zahlen zum konkreten Projekt geredet habe. Von Kostensteigerungen könne man daher nicht sprechen. Mehr Wünsche mit weniger Geld zu erfüllen sei schwierig. Pfundstein betonte auch, dass stets die Kostenfrage im Mittelpunkt gestanden hat: »Wir wollen keine goldenen Wasserhähne,« stellte er metaphorisch für einen insgesamt eher am Notwendigen orientierten als auf Luxus schielenden Planungsansatz fest. Er verwies darauf, dass im Bauausschuss noch viele Fragen detailliert besprochen werden und es an diesem Abend darum ginge die Grundlage zu schaffen, damit die Baugenehmigung eingereicht werden könne.

Mit den vorliegenden Unterlagen kann aber nicht nur die Baugenehmigung eingereicht, sondern auch der Aufstockungsantrag für Fördermittel gestellt werden. Das Rathaus steht im Sanierungsgebiet Stadtkern Nord. Förderfähige Kosten werden in solchen Gebieten im Bestand mit bis zu 51 Prozent und beim Neubau bis zu 18 Prozent gefördert.

Ratssaal im Neubau

Der Diskussion und Abstimmung vorangegangen war eine ausführliche Präsentation durch die SWS Architekten und die Fachplaner für Elektrik, Klimatechnik und Sanitär.

Präsentiert wurde die Raumplanung von Bruno Weisenburger und Helen Bossmann von SWS Architekten. Im Erdgeschoss des Neubaus wird das Bürgerbüro sein neues Zuhause finden. Der Zwischenbau dient als Foyer und im Altbau ziehen Bauamt und Baurechtsamt im Erdgeschoss ein. So ist gewährleistet, dass die Ämter mit dem größten Publikumsverkehr leicht zugänglich sind. Im Obergeschoss des Neubaus finden sich die »Finanzen« wieder, das Büro des Bürgermeisters bleibt im Altbau, ebenso das Hauptamt. Im zweiten Obergeschoss des Neubaus wird ein gut 93 Quadratmeter großer Sitzungssaal entstehen, für den Altbau sind Allgemeinflächen vorgesehen. Die Rathaus-Mitarbeiter waren in die Planung eingebunden und konnten in einem Workshop ihre Einschätzung zu einer sinnvollen Raumaufteilung mit einbringen.

Eine Frage des Klimas

Transparenz soll das neue Rathaus-Ensemble vermitteln. Der Zwischenbau wird ein verglastes Dach erhalten, der Neubau im Obergeschoss über große Fensterfronten verfügen. Die Sonneneinstrahlung ist eine der Herausforderungen, denen sich Evi Lehmann, die Fachplanerin für Klima und Sanitär, stellen muss. Sie hatte einen bunten Plan mit den vier Gewerken Heizung, Lüftung, Sanitär und Kälte für alle drei Gebäudeteile mitgebracht. Sie nutzt den »doppelten Boden«, um die neuen Räume wahlweise zu heizen oder zu kühlen. Außerdem ist Be- und Ent­lüftung vorgesehen. Mit einer Luft-Wasser-Wärme-Pumpe soll ein Großteil der benötigten Energie gedeckt werden, zusätzlicher Bedarf wird über einen Gas-Brennwert-Kessel gedeckt. Im Neubau bleiben Heizkörper erhalten und bestimmte Räumlichkeiten werden mit Klima-Splittgeräten ausgestattet. Warmwasser soll nur dort lokal erzeugt werden, wo es auch wirklich gebraucht wird. An den anderen Entnahmestellen sind Kaltwasseranschlüsse vorgesehen.

Mit Energie versorgt

Für die Fachplanung Elektro ist pbs zuständig. Die Energieversorgung für den gesamten Komplex wird künftig von der Kanzleistraße in einen Technikraum im Neubau-Keller fließen und von dort weiterverteilt. Auch die Lichtplanung obliegt diesem Büro. Ein Mix aus direkter und indirekter Beleuchtung soll für ideale Arbeitsbedingungen sorgen. Die Blitzschutzanlage muss aufgerüstet, die technischen Voraussetzungen für die gewünschten Ladestationen und Abnahmestellen im Außenbereich geschaffen werden. Über dies und eine Menge weiterer technischer Details ist der Gemeinderat nun informiert.

Erst mal schlucken

Nichtsdestotrotz schwebte über allen Ausführungen die Zahl von 9,5 Millionen Euro. »Da kriegt man schon Bauchweh«, kommentierte Gemeinderat Ludwig Schütze (SPD). Er forderte, eine Kostenobergrenze festzulegen, um einer Kostenexplosion frühzeitig entgegenzuwirken. Schütze fragte sich und Kämmerer Kammerer: »Hemmt das die Zukunft?« Gemeint war der finanzielle Spielraum für andere – bekannte oder noch unbekannte – Projekte, die Stadt künftig angehen muss. Der Antrag, mit dem die Fördermittel aufgestockt werden sollen, wird bereits vorbereitet. Trotzdem fehlen, Stand Montag, in der mittelfristigen Finanzplanung 1,5 Millionen Euro. Ein dicker Batzen, der unter den Vorzeichen einer sich abschwächenden Konjunktur und damit auch weniger stark sprudelnden Steuereinnahmen umso gewichtiger werden könnte.

Auch Max Bergsträsser (FW) war erstaunt, dass der Kostenrahmen in kurzer Zeit derart stark gestiegen ist und sprach sich dafür aus, eine Kostengrenze zu ziehen.

Hannes Grafmüller (CDU) verwies auf die Notwendigkeit der Sanierung: »Wir müssen etwas tun.« Er will lieber früh »die ganze Wahrheit« wissen als scheibchenweise. Sein Bauchweh beim Projekt begründet sich auf die Tatsache, dass bislang noch kein Baugrundgutachten vorliegt. Das sei wichtig, weil der Keller im Zwischenbau bei der Sanierung tiefer gegründet werden soll als er es bisher ist. Doch Grafmüller hatte auch Lob dafür zu vergeben, dass es möglich ist, das am ehemaligen Haus Meier unabhängig vom laufenden Rathausbetrieb gearbeitet werden kann. Er appellierte daran, die Chancen des Umbaus zu sehen.

Gemeinderat Jürgen Isenmann (CDU), wie Grafmüller im »Brotberuf« als Bauexperte tätig, zeigte sich nicht zufrieden mit den Ausführungen bezüglich der Kostenschätzung. Welche Überraschungen sich im alten Rathaus verbergen, wisse man nicht. Der Bestand im Altbau wurde in Augenschein genommen, Wände wurden jedoch noch keine aufgemacht. Isenmann vermisste daher eine Zustandsbeschreibung des Altbestands in der Kostenschätzung.

Lorenz Breig (CDU) erinnerte daran, dass es nicht zuletzt der gewünschten Änderungen geschuldet ist, dass sich die Zahlen erhöhen.

Martin Teufel (GL) forderte künftig eine enge Abstimmung mit dem Bauausschuss ein und stellte mit einem »das ist jetzt so« fest, dass die Stadt mit Rundofen und Rathaus zwei Großprojekte vor der Brust hat, die eine frühzeitige Einbindung des Gemeinderats erfordern. Nicht in Frage stellte er die Wichtigkeit des Sanierungsvorhabens »Rathaus« für die Zukunft der Stadt.

Auch zahlreiche andere Gemeinderäte hatten Rückfragen, etwa zur Akkustik (Kornmeier, FW), Klimatisierung (Nock, GL), Finanzierung (Stehle, GL) oder Barrierefreiheit (Stunder, FW).

Das Projekt bisher

Im Juni 2018 gewann das Architekturbüro SWS den Planungswettbewerb. Nachdem im Nachgang zur Prämierung Kritik am Gewinnerentwurf laut geworden war, wurde das Konzept überarbeitet (12/2018). Der ergänzte Entwurf sieht nun zum Beispiel vor, dass es im neuen Zwischenbau von der Hauptstraße her einen weiteren Eingang ins Rathaus geben soll. Noch im Jahr 2019 – so die ersten Überlegungen – sollte die ehemalige Metzgerei Meier abgerissen und mit den Bauarbeiten begonnen werden. Im März 2019 war klar, dass sich der Baubeginn verzögert. Das alte Gebäude soll jetzt Anfang 2020 abgerissen werden, damit im Frühjahr 2020 mit dem Neubau begonnen und das Rathaus saniert werden kann.

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