Morgen, am Samstag, 2. Juni, geht auf der »Husmatt« in Stöcken die Post ab. Die »Mändig‘s Musik« feiert ihr 22-jähriges Bestehen mit einem großen Fest. Ein unvergessener Sommerabend unterm Sternenhimmel soll es werden. Damit das gelingt, haben sich zahlreiche Gäste angemeldet. Guggenmusiken und Showtanzgruppen tun alles dafür, damit der »närrische Geburtstag« standesgemäß gefeiert wird. Los geht es um 18 Uhr.

Wie es sich gehört, kommen die Nachbarn zum Gratulieren: die Moschdmusik und das Biberballett aus Biberach werden die Jubiläumsgäste genauso unterhalten wie die Zeller Minipäpers. Die Guggemusiker von den »Scholle Dudler« nehmen den Weg vom Ried nach Stöcken ebenfalls gerne in Kauf, um für Stimmung zu sorgen. Mit dabei ist zudem die Showtanzgruppe »Tanzbar«, und natürlich packen auch die Gastgeber ihre Instrumente aus und spielen aus dem reichhaltigen Mändig’s Musik-Repertoire. Dazu gibt es frisch gebrautes Jubiläumsbier aus der Zeller Braumanufaktur »s’Biereckle«, leckere Drinks und die besten Snacks, die jemals auf der »Husmatt« serviert wurden.

Spontan und ohne Noten

Von der Idee getrieben, eine Gruppe zu haben, die bei jeder Gelegenheit spontan und ohne Noten musizieren kann, riefen Wolfgang Damm und Tobias Schätzle am 2. Januar 1996 zur ersten Probe auf. Neun Musiker fanden sich ein: Tobias Schätzle, Wolfgang Damm, Bernd Zeferer, Martin Schülli, Werner Isenmann, Rudolf Bitsch, Konrad Pfaff, Oliver Bruder und Franz Birk sind die »Keimzelle« der heutigen Mändig’s Musik. Die Gruppe trägt diesen Namen auf Vorschlag von Wolfgang Damm seit 1998 und hat ihn bekommen, weil die Proben vorzugsweise montags stattfanden.

Freude verbreiten – Freunde gewinnen

Ihre Feuertaufe bestand die Formation bei dem Auftritt zum 40. Geburtstag von Martin Schülli. Im selben Jahr überraschte die neu gegründete Musik am Entersbacher Abend im Gasthaus »Gröbernhof« die Dorfbevölkerung als »Baumusik«. Und auch überregional traten die Musiker gleich von Anfang an auf – beim Sommerfest der Feuerwehr Untertalheim. Schnell erspielte sich die Mändig’s Musik Freunde, überraschte junge Eltern musikalisch beim Storchstellen, begleitete Jungverheiratete ins Eheglück, sorgte für Stimmung an der Fasend im Tal und anderswo. Das tut sie bis heute immer wieder und immer wieder gern. Mittlerweile ist nicht nur die Teilnahme an Narrentreffen zur schönen Tradition geworden, auch im Dorf verschönern die Mändig’s Musiker die fünfte Jahreszeit, etwa am Schmutzigen Dunschdig beim Fasendausrufen und beim morgendlichen Besuch im Kindergarten.

Sechs Jahre nach der Gründung wurde die erste Uniform angeschafft (entworfen und genäht von Brigitte Schätzle), das erste Logo von Georg Willmann gestaltet, eine CD im Probenraum von Martin Huber aufgenommen. Durch die stetig steigende Mitgliederzahl war 2012 der Stoff für die Uniformen ausgegangen. Es wurde eine neue entworfen und das Logo von Georg Willmann ebenfalls überarbeitet.

Fasendmarsch für Entersbach

Zum 11-jährigen Bestehen, zum ersten Open-Air »Uff de Husmatt«, kam ein buntes Publikum aus allen Himmelsrichtungen und feierte – wie es der Anlass forderte – lang und ausgelassen.

Weit über die badischen Landesgrenzen hinaus ist die Mändig’s Musik bekannt. Sie ist 2009 beim Feuerwehrfest in Dresden-Niedersedlitz aufgetreten und war seit 2000 auf vielen verschiedenen Narrentreffen aktiv. Das Repertoire hat sich erweitert. Zu den einfachen Polka-, Walzer- und Marschstücken der Anfangszeit gesellte sich im Laufe der Zeit Volksmusik, Rock, Schlager und aktuelle Hits sowie Showeinlagen. Im Jahr 2000 komponierten Tobias und Wolfgang den »Entersbacher Fasendmarsch«, Margarete Erdrich schrieb den Text.
22 Jahre nach der Gründung hat sich die Zahl der Mitglieder vervierfacht. 36 Mändig‘s Musiker sind es 2018, der jüngste 16, der älteste 63 Jahre alt, – und die feiern ihr Jubiläum mit einem zweiten, grandiosen Open-Air »Uff de Husmatt«.