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Zell am Harmersbach | 26.02.2018

Gesangverein »Frohsinn« kann auf 180 Vereinsjahre zurückblicken

Gesangverein hofft auch langfristig auf Fortbestehen – Vier neue Sängerinnen und Sänger verstärken den Chor

Foto:
Da die erkrankte Chorleiterin Tanja Krause nicht an der Mitgliederversammlung teilnehmen konnte, dirigierte Lothar Rausch das Begrüßungs- und das Abschiedslied. Foto: Inka Kleinke-Bialy
von Inka Kleinke-Bialy

Mit Sekt stießen die 20 Anwesenden auf der diesjährigen Mitgliederversammlung des Zeller Gesangvereins »Frohsinn« auf dessen 180-jähriges Bestehen an. »Wir hoffen, dass der Verein noch lange, lange bestehen bleibt«, beschwor der Vorsitzende Falk Polap im Gasthaus »Kleebad« die Zukunft.

Foto: Inka Kleinke-Bialy
Da die erkrankte Chorleiterin Tanja Krause nicht an der Mitgliederversammlung teilnehmen konnte, dirigierte Lothar Rausch das Begrüßungs- und das Abschiedslied.
Unter den bei der Versammlung Anwesenden konnten Falk Polap (selbst 45 Jahre bei »Frohsinn«) und Arno Harter für langjährige Mitgliedschaften ehren: Angelika Schnell (2. von links), Hansjörg Metzler, Anna Polap und Lothar Rausch.
Foto: Inka Kleinke-Bialy
Mit seinem Stellvertreter Arno Harter (2. von rechts) ehrte der selbst ausgezeichnete Falk Polap (von links) für lediglich ein- bis dreimaliges Fehlen bei insgesamt 39 Proben: Gerda Hoog, Barbara Himmelsbach, Hansjörg Metzler, Anna Polap, Lothar Rausch, Erika Riehle.

Mit großer Freude begrüßte Falk Polap bei der jährlichen Mitgliederversammlung, die am vergangenen Donnerstagabend im liebevoll hergerichteten Gasthaus »Kleebad« stattfand, vier neue Sängerinnen und Sänger. »Damit ist die magische Zahl von 30 erreicht«, so der Vorsitzende.

Mit zwölf Sopran- und neun Altstimmen sowie drei Tenören und sechs Baßstimmen ist der Verein nun bestückt, der bei der Totenehrung der im April 2017 verstorbenen Sängerin Lieselotte Finkenbein gedachte. Dringend hofft »Frohsinn« auf weiteren Zuwachs, besonders im Tenor.

Die »Neuen« unter den nun insgesamt 21 Sängerinnen und neun Sängern bat Falk Polap, nie den Mut zu verlieren: »Wir haben Lieder, die wir alten Hasen genauso lernen müssen wie die Neuen.« Ebenso riet er, sich nicht zu genieren, sondern bei den Zusammenkünften frei heraus – sprich laut – zu singen: »Der Dirigent kann nur dann korrigierend eingreifen, wenn er etwas hört.«

Für den häufigsten Besuch der 39 Proben, die im vergangenen Jahr insgesamt stattfanden, ehrte Falk Polap neun Mitglieder. Überhaupt zeigte er sich zufrieden mit dem Probenbesuch, »der im letzten Jahr von Anfang an recht gut war« und bat darum, dies beizubehalten – weil dies zeit­raubende Wiederholungen zu vermeiden helfe.

Der Dank für den Probenfleiß: Das große Lob der Zuhörer bei den Darbietungen der Sänger. Diese fanden beispielsweise statt am Gedenkgottesdienst des Volkstrauertages, zur Etagen-Weih­nachtsfeier des Seniorenheims St. Gallus und insbesondere beim Jahreskonzert – »dem Highlight überhaupt«, wie der Vorsitzende unterstrich. Die Arbeit von Chorleiterin Tanja Krause sei dabei genauso bewundert worden wie die Art, in der die Sangeskräftigen auf sie eingingen.

»Man merkt die Handschrift der Dirigentin«, resümierte der Vereinsvordere und bedankte sich bei der krankheitsbedingt Versammlungs-Verhinderten für deren ausgesprochene Geduld mit den Sängern. „Auch wenn sie bestimmt manches Mal der Verzweiflung nahe war“, feixte er.

»Wir bleiben nicht stehen«

Allerdings: Trotz der durchweg positiven Rückmeldungen auf das Konzert war die Zahl der Besucher von 134 im Vorjahr auf 94 im Jahr 2017 zurückgegangen. Daher beschloss die Versammlung, im Vorfeld des Konzerts wieder verstärkt Werbung zu betreiben. Denn der Grund für den Besuchereinbruch könne nicht an den Eintrittspreisen liegen, wie Polap betonte, »im Vergleich mit anderen Vereinen liegen wir an der Untergrenze, und daran will ich auch nichts ändern.«

Zudem haben die Zeller Frohsinn-Sänger ein unbestrittenes Ass im Ärmel. Eines, das Wolfgang Taxacher heißt, durch das Programm führt und »mit seinem unbekümmerten Kölner Charme« das Publikum zu fesseln versteht.

Über allem versuche der »Frohsinn«, mit seinen Liedern modern zu sein, stellte Vereinsvorstand Falk Polap mehrmals heraus: »Wir bleiben nicht stehen«. Auch wenn der Kauf neuer Noten entsprechend ins Geld gehe.

Ein Hoch allen Sponsoren

Umso größer fiel der Dank von Kassenwartin Josefa Metzler an alle Sponsoren aus – teils sind diese namentlich bekannt, teils sind sie
anonym. »Wir sind auf sie angewiesen«, unterstrich die Schatzmeisterin nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass die Vereinsausgaben im letzten Jahr die Einnahmen überstiegen. »Wir haben zwar immer noch ein gutes Polster«, beruhigte sie, »aber auf Dauer so weitergehen darf es nicht.« Aufgrund solider Kassenführung empfahlen die Prüfer die Entlastung Josefa Metzlers, die ebenso einstimmig erfolgte wie die der Gesamtverwaltung.

Ehrungen und Engagement

Für die Jahre ihrer Mitgliedschaft mit Urkunden und Präsenten geehrt wurden am Ende der Veranstaltung: Anna und Falk Polap (40/ 45 Jahre – »das ist ja fast schon unheimlich«, ging ein beeindrucktes Raunen durch den Raum), Klaus Schätzle (25 Jahre), Evelin Grassl und Angelika Schnell (10 Jahre), Hansjörg Metzler und Lothar Rausch (5 Jahre).

Gemeinsam mit ihren Mitstreitern widmeten die Geehrten sich jedoch nicht nur dem Singen sowie der unbedingt dazugehörenden Kameradschaftspflege: Im Kulturzentrum sowie auf dem Kanzleiplatz galt es insgesamt sechs Bewirtungen zu bewältigen.

Zudem richteten die Zeller Sänger im November die Jahreshauptversammlung des Chorverbandes Kinzigtal aus. »Dies geschah auch zur Freude des Verbandes, da kaum noch ein Verein diese Tradition aufrechterhalten möchte«, berichtete Falk Polap, »wahrscheinlich aus Altersgründen und der damit verbundenen Arbeit.«

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