Was 2015 als Projekt für mehr Leben im Stadtpark begann, ist heute ein fester Bestandteil des Zeller Kultursommers: die Nohocker-Party. Zum zehnjährigen Jubiläum blicken die Initiatoren auf eine Erfolgsgeschichte, die ohne Eintritt und feste Gage auskommt.
Seit zehn Jahren wiederholt sich an Sommerabenden im August gegen 19 Uhr immer wieder das gleiche Bild: Der Zeller Stadtpark füllt sich langsam. Familien breiten Decken aus, Kinder rennen um die Wette. Ältere Paare setzen sich in bequeme Campingstühle. Jugendliche kommen mit Pizzakartons unterm Arm, um eine gute Zeit mit ihren Freunden zu verbringen. Die meisten Besucher kommen schon seit Jahre, andere kommen eher zufällig vorbei. Das Prinzip der Nohocker-Party ist jedoch seit 2015 unverändert: Es gibt Musik und Kultur, der Eintritt ist frei, jeder bringt zum Essen und zum Trinken mit, was er will – und für die Künstler geht der Hut rum. Gage vom Veranstalter bekommen sie keine.
Die Anfänge der Nohocker-Partys
„Wir wollten den Stadtpark beleben und etwas anbieten, das für alle passt“, erinnert sich Maria Hettich, Stadtmarketingmitarbeiterin a.D., an die Anfänge. Vor zehn Jahren habe es im August schlicht keine Veranstaltung gegeben – tote Hose in den Sommerferien. „Da war eine Lücke. Wir wollten etwas für Familien mit Kindern, für Senioren, für alle, die Lust haben, im Sommer draußen zu sitzen, zuzuhören und vielleicht ein Bier zu trinken.“
Zusammen mit Daniel Lehmann von AgilEvent reifte die Idee einer offenen Bühne im Stadtpark. Künstlerinnen und Künstler sollten ohne Gage auftreten, dafür aber hochwertige Veranstaltungstechnik gestellt bekommen. So wurde es gemacht. Bis heute sorgt WVT für den Sound, der die Bands von nah und fern anzieht. „Und der Hut sollte rumgehen“, erzählt Daniel Lehmann von Agil Event. Das, was darin landet, behalten die Künstler als Honorar. Auf großen Widerstand bei der Stadt Zell seien sie mit ihrer Idee nicht gestoßen. Keine Vorbehalte gegenüber dem Benutzen der Grünflächen, keine gegenüber im Park oder auf dem angrenzenden Spielplatz tobenden Kindern. Der Bauhof brachte den Pavillon und die Sitzgelegenheiten auf den Rängen in Schuss, man ging in die Akquise der Künstlerinnen und Künstler für die erste Nohocker-Saison. Der Rest ist Geschichte. Eine Erfolgsgeschichte.
Die Picknick-Revolution
Von Beginn sollten sich die Nohocker-Partys in Sachen Bewirtung von klassischen Vereinsfesten unterscheiden. Jeder durfte – und sollte – gern seine eigene Verpflegung mitbringen. „Das ist bis heute so geblieben“, sagt Hettich. „Es gibt eine kleine Grundversorgung mit Getränken und kleinen Speisen, aber im Kern bringt jeder seine Decke, sein Geschirr und seinen Proviant selbst mit.“ Für viele Gäste gehört gerade das zum Charme, liebevoll zubereitete, Picknick taugliche Köstlichkeiten auf hübschen Tüchern zu drapieren. Da wird gut aufgetischt!
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