Gedenkstätte für neun französische Soldaten enthüllt. Frankreich verleiht der Gemeinde Nordrach die „Médaille du Traité de L’Élysée“ aus.
Am gestrigen Sonntag feierten die Gemeinden Nordrach und Niedernai das 25-jährige Jubiläum ihrer Partnerschaft. Erster Höhepunkt des deutsch-französischen Freundschaftstags war eine feierliche Zeremonie auf dem Nordracher Friedhof, wo eine Gedenktafel an neun französische Soldaten enthüllt wurde, die hier in den Jahren 1947 und 1948 ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.
Das Gedenken an die Soldaten wachhalten
Ranghöchster Vertreter der französischen Delegation waren Generalkonsul Gaël de Maisonneu und der Honorargeneraldeligierte Pierre Caudrelier von der Gesellschaft „Le Souvenir Français“ in Deutschland. Diese hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Gedenken der Soldaten, die im Kampf für Frankreich gefallen sind, in Ehren zu halten. Zugleich ist es dem Verein laut seiner Statuten auch wichtig, die Grabstellen und Denkmäler zu pflegen, die an diese Personen erinnern und damit auch den nachfolgenden Generationen die Ereignisse, die zu den Opfern geführt haben, wachzuhalten.
An der Seite von Bürgermeister Carsten Erhardt hatten sich von der Partnergemeinde Niedernai deren Bürgermeisterin Valérie Ruscher und deren Stellvertreterin Patricia Dietsch Platz auifgestellt. Gekommen war auch eine Abordnung der Deutsch-Französischen Brigade aus Müllheim, angeführt von Leutnant Jean Laleveé und Oberfeldwebel Schneider.
Zum würdevollen Rahmen der Feierstunde trugen eine Abteilung der Trachtenkapelle Nordrach sowie Fahnenabordnungen der Freiwilligen Feuerwehr und der Kameradschaft ehemaliger Soldaten bei. Unter den zahlreich teilnehmenden Bürgerinnen und Bürgern von Niedernai und Nordrach war allen voran Alt-Bürgermeister Herbert Vollmer, der vor über 25 Jahren den Grundstein für die Partnerschaft der beiden Gemeinden gelegt hat.
Heimgeholt in ein vereintes Europa
Die Wurzeln der Feierstunde reichen bis in das Jahr 1947 zurück. In den Nachkriegsjahren waren in einem der Nordracher Sanatorien französische Soldaten untergebracht. Neun von ihnen sind in den Jahren 1947 und 1948 verstorben und wurden auf dem Nordracher Friedhof beerdigt. Einfache Holzkreuze erinnerten bis zum Frühjahr 2025 an diese Männer. Zuletzt waren die Grabstätten von den Jahrzehnten gekennzeichnet. In enger Abstimmung mit den französischen Behörden wurden die Grabstellen nun aufgelöst. Ein Teil der noch vorhandenen Gebeine wurde nach Frankreich überführt, der größere Teil ist in Nordrach geblieben. Ihnen zum Gedenken wurde von der Gemeinde Nordrach eine würdige Gedenkstelle geschaffen. Außerdem erinnert eine Tafel an der Friedhofsmauer an diese französischen Soldaten.
„Wir holen sie symbolisch heim – nicht in ihr altes Zuhause, nicht nach Frankreich – sondern heim in ein vereintes Europa“, betonte Bürgermeister Carsten Erhardt in seiner Ansprache. In Freundschaft, Versöhnung und Zukunft wolle man die Erinnerung wachhalten. Die Rede des Bürgermeisters wurde von Oberstleutnant der Reserve Georges Poulet in französischer Sprache wiedergegeben. Zusammen mit seiner Frau Lore hat er Nordrach zu seiner Wahlheimat gemacht.
Den kompletten Bericht und weitere Bilder finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.





