Trotz wetterbedingt sehr überschaubarer Besucherzahl herrschte beste Stimmung bei der Feier zum 50-jährigen Bestehen des offiziell schönsten Freibads der Ortenau, dem Biberacher Waldterrassenbad
„Wenn wir vom Regen verschont bleiben, marschiere ich am Sonntagmorgen hoch zur Konradskapelle – egal, wie spät es heute Abend wird“, hatte Bürgermeister Jonas Breig zum Jubiläumsfest versprochen.
Immerhin sollte der Bestechungsversuch – an den auf zunehmend dunklen Wolken thronenden Petrus gerichtet – bis gegen 18 Uhr Erfolg zeigen. Wenngleich die immer unsichere Wetterlage für einen sehr verhaltenen Besuch des Freibads und damit der um 14 Uhr startenden Feierlichkeiten sorgte. Keinen Abbruch tat dies jedoch der fröhlichen Stimmung der Anwesenden. Diese hatten sich nicht nur zum Baden und Feiern, sondern auch zur Teilnahme an Wettbewerben eingefunden.
Bei denen ging es ebenso sportlich wie hoch unterhaltsam zu. Die „Mellow-Yellow-Dixie-Fellows“ taten ihr Übriges, indem sie mit frischem New-Orleans-Jazz und beschwingtem Dixie-Sound für mitreißende Gute-Laune-Musik sorgten.
Mutiges Projekt
Um 17.30 Uhr schließlich wurde es für eine kurze Weile offiziell, mit einer Ansprache des Bürgermeisters zum goldenen Schwimmbadjubiläum. Anschaulich rekapitulierte er die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte, die der Historische Verein zur Feier des Tages zudem an Stellwänden im Umkleidebereich für jeden einsehbar aufbereitet hatte (und über die wir in unserer Ausgabe vom 23. Juli 2025 bereits ausgiebig berichtet haben, Anm. d. Red.).
Unter den geladenen Gästen begrüßte Jonas Breig mit Leonhard Wussler, Otto Schmieder und Roland Schilli Mitglieder jenes Gemeinderats, der dereinst den mutigen Entschluss gefasst hatte, „Am Forst“ ein neues Schwimmbad zu bauen. Die idyllische Lage hatte allerdings ihren Preis, denn hier gab es damals keinerlei Erschließung und Infrastruktur.
Doch am Ende des finanziellen Kraftakts – vollbracht in der Amtszeit des heutigen Altbürgermeisters Wolfgang Bösinger – stand der volle Erfolg mit von Anfang an hohen Be-sucherzahlen. In Erhalt und Weiterentwicklung des Freibads investiert die Gemeinde seither stetig, wie zuletzt – zur Saison 2025 – in ein neues Kassensystem, das künftig die Möglichkeit von Online-Buchungen bietet.
Sozialer und gesellschaftlicher Nutzen
Seit August 2024 sei offiziell, was BiberacherInnen von Anfang an wussten, führte Jonas Breig weiter aus, „das Biberacher Waldterrassenbad ist das schönste Bad in der Ortenau.“ Und im bundesweiten Ranking landete es laut Google-Rezensionen auf Platz 52 von über 1700 Bädern.
„Viele Kinder lernen hier jedes Jahr das Schwimmen“, so der Rathaus-Chef, der sich bei der DLRG für deren Schwimmkurse bedankte. Künftig wird im Bad überdies der Schwimmunterricht der Grundschule stattfinden. Seit der letzten Saison gibt es das neue „Biberzeichen“, das Kindern wichtige Kenntnisse rund um das Biberacher Bad und die Sicherheit im Schwimmbad vermittelt.
Appell: Jahreskarten kaufen!
Dass das Waldterrassenbad viel mehr sei als ein Freibad, unterstrich Jonas Breig den sozialen und gesellschaftlichen Nutzen, „es ist ein Ort der Erholung, der Gesundheit, des Sports und des Lernens“, mit zudem touristischem Mehrwert.“ Allerdings weist das Bad einen Kostendeckungsgrad von lediglich 25 Prozent auf, der liquide Zuschussbedarf im Jahr 2023 betrug 260 000 Euro. „Jede verkaufte Jahreskarte hilft uns, planbar die Fixkosten zu decken und trägt dazu bei, den Erhalt des Bades über die nächsten Jahrzehnte zu sichern“, mahnte das Ortsoberhaupt daher.
Dessen Dank galt dem gesamten Freibadteam ebenso wie den ehrenamtlichen Wachgängern der DLRG Biberach. Desgleichen dankte Jonas Breig all jenen, die zum Gelingen der Jubiläumsfeier beigetragen haben. Anschließend nahm er die Ehrung der Wettbewerbssieger sowie das Überreichen der Preise vor.
Wettbewerbssieger
An dem von den fröhlichen Bergfahrradfreunden „Wäseme“ organisierten Beachvolleyball-Turnier nahmen sechs Mannschaften teil. Sie alle lieferten tolle Spiele. Als Sieger gingen die mit knallgelben Bienenkappen kostümierten „The Bees“ hervor, gefolgt von „La Familia“ und der DLRG.
Gekonnt launig moderierte Andreas Gießler – im eigentlichen Leben Mitarbeiter im öffentlichen Dienst – die Sprungwettbewerbe. Die Plätze eins bis drei beim Sprung vom Drei-Meter-Brett in den Kategorien Kreativität, Schwierigkeitsgrad, Technik/ Ausführung und Qualität des Platschers belegten David Kammerer, Felix Volk und Martin Neumaier. Die Bestplatzierten beim Sprung vom Einer waren Enrico Berger, Niclas Riehle und erneut David Kammerer.
Am schnellsten die 77 Meter lange Wasserrutsche herunter sausten Martin Schrempp mit 13,25 Sekunden, Thorsten Moser (13,3) und Felix Volk (13,65). Außer Konkurrenz liefen Spritzwand und Kistenstapeln, beides wurde von der Freiwilligen Feuerwehr auf dem Kinderspielgelände betreut.
Um 19 Uhr endeten die Feierlichkeiten seitens der Gemeinde. Bald darauf ging es weiter mit dem traditionellen Flutlichtbaden der DLRG, ein DJ sowie die Live-Band „The 2nd Brand“ sorgten „für den perfekten Sound.“





