Vier Flaggen am Zeller Stadteingang erinnern an den Gemeindezusammenschluss vor 50 Jahren. Das Jubiläum wird im Zuge der 950-Jahr-Feier am 21. September 2025 in Unterentersbach mitgefeiert.
Am 1. Januar 1975 wurde der Zusammenschluss der zuvor selbstständigen Gemeinden Zell a. H., Unterharmersbach, Unterentersbach und Oberentersbach zur gemeinsamen Stadt Zell wirksam.
An das 50-jährige Jubiläum des Zusammenschlusses erinnern nun vier Flaggen, die am Stadteingang von Zell a. H. gehisst wurden. Sie zeigen die Ortswappen der vier Stadtteile und den Slogan „50 Jahre gemeinsam stark“. Dieser wurde von Ortsvorsteher Jürgen Isenmann vorgeschlagen und fand auch die Zustimmung von Bürgermeister Günter Pfundstein sowie den beiden Ortsvorstehern Christian Dumin und Torsten Gutmann. Für die grafische Umsetzung zeichnete Steffi Lehmann von „Raum 8“ verantwortlich.
Die vier Flaggen werden nun die kommenden Monate den Stadteingang zieren und erst wieder abgehängt, wenn die Narrenzunft Zell die 5. Jahreszeit einläutet.
Gemeinsame Feier und Sitzbänke
Bei der offiziellen „Flaggenparade“ am gestrigen Dienstag zeigte sich Bürgermeister Pfundstein Pfundstein mit dem Ergebnis zufrieden: „Es ist eine runde Sache“. Gemeinsam habe man sich abgestimmt. Dies gilt auch für die Jubiläumsfeier. Es wird kein gesondertes Fest geben. Bei der 950-Jahr-Feier am 21. September 2025 in Unterentersbach wird auch an den Gemeindezusammenschluss vor 50 Jahren erinnert. „Wir bringen dazu unsere Bürgerwehren und Musikkapellen mit“, versprach Bürgermeister Pfundstein.
Als bleibende Erinnerung werden außerdem vier Sitzbänke geschaffen, die in den Ortsteilen aufgestellt werden (Siehe Bericht aus dem Ortschaftsrat Unterentersbach in dieser Ausgabe).
Blick in die Geschichte
Zur Gemeindereform schreibt Stadtarchivar Dr. Dieter Petri in der Stadtchronik „Zell am Harmersbach im Wandel der Zeit“
Die selbstständigen Gemeinden Zell a. H., Unterharmersbach, Unter- und Oberentersbach gehörten bis zum 31.12.1972 zum Kreis Wolfach, danach zum neu zugeschnittenen Ortenaukreis. Mit der Vergrößerung der Kreise verminderte sich ihre Zahl. Hinter diesem Prozess stand die Überzeugung, dass durch Zusammenlegungen Einsparungen der Verwaltungskosten erzielt werden. Zudem erlauben größere Einheiten eine stärkere Spezialisierung und führen zu mehr Kompetenz in der Verwaltung. Auf der anderen Seite stehen Bürgernähe und Selbstverwaltung, die es zu bewahren gilt. Die größeren Entfernungen lassen sich dank verbesserter Mobilität leichter verkraften.
Mit den gleichen Erwartungen wurde nach der Kreisreform eine Gemeindereform in Gang gesetzt. Benachbarten Gemeinden wurde von der Landesregierung nahe gelegt, sich zu größeren Gemeinden zusammenzuschließen. Zells Bürgermeister Abele stand der Gemeindereform positiv gegenüber. Sein Bestreben galt einem Zusammenschluss von Zell a. H. mit Unterharmersbach, Unter- und Oberentersbach.
Die katholischen Bürger dieser Gemeinden gehörten seit Jahr und Tag zum selben „Kirchspiel“ (Pfarrei). Auch die evangelische Kirchengemeinde Zell war in den genannten Kommunen vertreten. Schließlich schaffte der allen gemeinsame Friedhof eine Jahrhunderte lange Verbundenheit.
Historisch betrachtet gehörten die Gemeinden Unter- und Oberentersbach bis 1803 zum „Stab“ (Regierungs- und Gerichtsbezirk) der Reichsstadt Zell a. H. Dagegen bildete Unterharmerbach mit Oberharmersbach lange Zeit ein selbstständiges „Reichstal Harmersbach“.
Den kompletten Bericht und weitere Bilder finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.





