Seine Augen blitzen wie eh und je und das Alter sieht man ihm nicht an. Geistig und körperlich fit konnte Günter Lehmann, Blumenstraße 5, am Samstag mit 100 Gästen im Pfarrheim St. Symphorian seinen 80. Geburtstag feiern.
Noch heute ist der rüstige Jubilar im Zeller und Unterharmersbacher Vereinsleben voll aktiv: als Musiker in der Zeller Stadtkapelle wie auch als aktiver Kegler beim SKC Unterharmersbach. Daneben kümmert er sich um Haus und Garten der Familie seiner Tochter Elvira und es ist für ihn Ehrenpflicht der Familie seiner Tochter Monika in Nesselried beim Herbsten zu helfen. Seine sechs Enkel können sich auf ihren Opa verlassen, wenn sie oft von einer Minute zur anderen und zu jeder Tages- und Nachtzeit per Auto irgendwo hingebracht oder abgeholt werden müssen.
Günter Lehmann wurde als Sohn von Josef Lehmann und seiner Frau Karoline in Zell geboren. Erst bei s’Korbmachers in der Grabenstraße, später in der Hauptstraße im Fachwerkhaus der Kolonialwaren Buß neben dem Rathaus wuchs er mit seinen drei Geschwistern, von denen zwei, Hans und Werner, verstorben sind, auf. Nach der Schulzeit absolvierte er eine Lehre als Zementeur und Fliesenleger bei der Firma Kienzler in Zell, bei der er 42 Jahre bis zu seinem krankheitsbedingten Ruhestand 1994 als fleißiger und hilfsbereiter Mitarbeiter und Spezialist für schwierige Aufträge hoch geschätzt war.
1959 heiratete er seine große Jugendliebe Waltraud Sdunzik, die nach Kriegsende mit ihrer Schwester und Mutter aus Ostpreußen nach Zell geflüchtet war. Aus der Ehe gingen die drei Kinder Elvira, Monika und Michael hervor. Ein harter Schicksalsschlag war für ihn 2003 der Tod seiner geliebten Frau Waltraud, die einer unheilbaren Krankheit erlegen war. Aber seine Kinder kümmerten sich rührend um ihn und er sagt: »Sie haben mir in dieser schwierigen Zeit viel geholfen. In meiner großen Familie fühle ich mich wohl.«
Schon mit 13 Jahren trat er in die Zeller Stadtkapelle ein. Unter dem damaligen Dirigenten Josef Riehle erlernte er das Waldhorn, das er nach 67-jähriger Zugehörigkeit immer noch hervorragend bei den Auftritten der Stadtkapelle spielt. Auch bei den »Zeller Musikanten«, einer Formation der Zeller Stadtkapelle, die bei Festen mit volkstümlicher Musik die Gäste begeistert, spielt er als Mann der ersten Stunde und Gründungsmitglied bis heute mit. Für seine Verdienste erhielt er höchste Auszeichnungen. Die Stadtkapelle ernannte ihn zum Ehrenmitglied, der Blasmusikverband Kinzigtal ehrte ihn für 50 Jahre aktiver Musiker mit der goldenen Ehrenmedaille und der Bund der deutschen Blasmusikverbände würdigte ihn für 60 Jahre mit der selten vergebenen Goldenen Ehrennadel mit Diamant.
Das zweite große Hobby des Jubilars ist das Sportkegeln. Seine Karriere begann beim Sportkegelclub Unterharmersbach, wo er zunächst von 1971 bis 1976 aktiver Kegler war. 1976 gründete er mit anderen Keglern den Sportkegelclub Zell, bei dem er bis 1985 in der ersten Mannschaft spielte. Im gleichen Jahr, 1985, kehrte er wieder zum SKC Unterharmersbach zurück, den von 1998 bis 2008 als 1. Vorsitzender leitete und mit den Grundstein für den kometenhaften Aufstieg des badischen Spitzenclubs legte. Noch heute spielt er aktiv in der 4. Mannschaft mit und als beim Auswärtsspiel der ersten Mannschaft einmal einer der vorgeschriebenen drei Ersatzspieler fehlte, übernahm er spontan diese Aufgabe.
Besonders freut ihn, dass sein Sohn Michael als Kegler der ersten Mannschaft des SKC Unterharmersbach in seine Fußstapfen getreten ist ebenso wie seine Tochter Monika, die in der Damenmannschaft des SKC Rammersweier aktiv ist.