Gemeinsam stehen Naturpark-Landwirte und Naturpark-Wirte für regional erzeugte Spezialitäten. Gemeinsam rückten sie in den vergangenen Jahren Kräuter, Honig und Schwarzwald-Forellen in den Fokus. Gestern wurden im Hotel »Badischer Hof« die diesjährigen Käse-Aktionswochen gestartet. Unter der Regie des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord setzen sich alle Akteure für den Erhalt der Kulturlandschaft ein.
»Wir zeigen dem Gast, was man mit Käse alles auf den Tisch zaubern kann«, betonte Gastronom Karl-Heinz Bühler und lud die Teilnehmer gemeinsam mit seiner Frau Tina und Tochter Anja zum Abschluss der Präsentation zu einer Verkostung ein. Auf der Speisekarte standen ein Käse-Süppchen, überbackener Ziegenkäse und Ravioli mit Kräuterkäsefüllung.
Von der hohen Qualität der Gaumenfreuden konnten sich die Käse-Erzeugerinnen Veronika Ambs, Erika Günter, Elfriede Ramsteiner und Ortsvorsteher Klaus Beck überzeugen. Auch Hotelier Manfred Haas vom Naturpark-Hotel »Adler« von St. Roman war zum Start der Käse-Aktionswochen nach Prinzbach gekommen. Rüdiger Ernst, Verkaufsleiter der Baden-Badener Winzergenossenschaft, kredenzte zu den Käse-Spezialitäten die passenden Naturpark-Weine.
Ortsvorsteher Klaus Beck hob in seinem Grußwort die Bedeutung der Selbstvermarktung hervor und lenkte den Blick auf die Entwicklung des »Romanhofs« im Prinzbacher Obertal, der vor 10 Jahren von der Familie Ambs übernommen wurde. Mit der Spezialisierung auf die Käseherstellung und hohem persönlichem Einsatz habe sich die Familie Ambs eine hohe Wertschätzung erworben. Die Lage sei nicht so wichtig, zeigte sich Klaus Beck überzeugt, der Kunde komme zum guten Produkt.
Wir erzeugen Käse mit Leidenschaft
Landwirtin Veronika Ambs informierte, dass sie inzwischen 15 verschiedene Sorten Käse herstellt. 17 Milchkühe liefern den Rohstoff für Frischkäse, Schnittkäse oder
den »Stinkerle«. Beliebt sei das Vesperstüble für Käseverkostungen. Als »Attraktion« werde – nicht nur von Feriengästen – die idyllische Landschaft des Prinzbachtals und die Kühe empfunden, die mit Glocken um ihren Hals auf den Wiesen grasen.
»Wir sind überzeugte Schwarzwälder«, stellte sich Erika Günter vom »Mooshof« in Tennenbronn der Runde vor. Schon seit dem Jahr 1989 habe sie ihren Betrieb dem Qualitätssiegel »Bioland« und damit einer Kreislauflandwirtschaft unterworfen. Das Ergebnis seien reine Naturprodukte: Käse mit einem erkennbar eigenem Aroma. »Wir bleiben bei den Wurzeln«, zeigte sich Erika Günter froh über die Initiative der Wirte und des Naturparks.
»Wir erzeugen Käse mit Leidenschaft«, ergänzte Elfriede Ramsteiner vom »Ramsteinerhof« in Hausach. Ihr Käsesortiment umfasst inzwischen 22 verschiedene Sorten, mit denen sie Hofläden, Gastronomie und Privatkunden bedient. Neben Wald und Ferienwohnungen trage die Käseherstellung als kleines Standbein zur Zukunftsfähigkeit ihres Hofes bei. »Käse ist ein tolles Produkt«, schwärmte die überzeugte Landwirtin.
Landschaftspflege mit Messer und Gabel
Die Käse-Aktionswochen im Naturpark dauern vom 17. Juli bis 1. September. Insgesamt 15 Naturpark-Wirte nehmen daran teil und zeigen dem Gast, welche besonderen Gerichte sich mit heimischen Käsespezialitäten zaubern lassen. Gastronomen aus dem Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord haben sich zusammengeschlossen, um den Erhalt der Kulturlandschaft zu sichern. »Landschaftspflege mit Messer und Gabel« verfolgen sie mit großem Engagement und vielen köstlichen Ideen.
»Die Käseherstellung im Schwarzwald hat eine lange Tradition. Noch ist die Auswahl klein, aber fein. Und immer mehr Käsereien verarbeiten heimische Ziegen-, Schafs- und Kuhmilch zu leckerem Käse«, lädt Naturpark-Wirte-Vorsitzender Rolf Berlin zu einer Kostprobe im Aktionszeitraum ein. Naturpark-Geschäftsführer Karl-Heinz Dunker ist sich sicher: »Diese Qualität schmeckt auch der Gast.«