Eine Wildkamera im Wald der Gemeinde Sasbach, nahe der Hornisgrinde, löste aus und lieferte das entscheidende Bild.
Fachleute der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) in Freiburg haben den Fund überprüft und bestätigt, dass auf der Aufnahme eindeutig ein Goldschakal zu sehen ist. Damit gilt die Art nun auch im Ortenaukreis als nachgewiesen, teilt das Landratsamt Ortenaukreis in einer Pressemitteilung mit.
Nach Angaben des Wildtierbeauftragten des Landkreises, Maximilian Lang, handelt es sich wahrscheinlich um ein einzelnes Tier auf Wanderschaft. Der Goldschakal könne aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis stammen, wo sich bereits eine kleine Population etabliert habe.
Was ist ein Goldschakal?
Der Goldschakal, wissenschaftlich Canis aureus, stammt ursprünglich aus Südosteuropa und Kleinasien. Er ist ein mittelgroßer Wildhund, der in Größe und Gestalt zwischen Fuchs und Wolf liegt. Erwachsene Tiere erreichen eine Schulterhöhe von etwa 40 bis 50 Zentimetern und wiegen zwischen zehn und fünfzehn Kilogramm. Damit sind sie etwas größer als ein Fuchs, aber deutlich kleiner als ein Wolf.
Wie ernähren sich Goldschakale?
Die Tiere gelten als anpassungsfähig und sind meist nachtaktiv. Sie bevorzugen halboffene Landschaften mit ausreichend Deckung, kommen aber auch in der Nähe von Siedlungen gut zurecht. In ihrer Ernährung sind sie wenig wählerisch. Goldschakale fressen Säugetiere bis zur Größe eines Rehs, Vögel, Reptilien, Amphibien und Insekten, aber auch Aas, pflanzliche Kost und Abfälle. Nach Angaben von Hans-Georg Pfüller, Leiter des Amts für Waldwirtschaft beim Landratsamt Ortenaukreis, könnten sie im Einzelfall auch ein Schaf reißen. In der Regel gehe von der Art jedoch keine Gefahr für Nutztiere aus.
Goldschakal gesehen! Was tun?
In Deutschland und Baden-Württemberg unterliegt der Goldschakal nicht dem Jagdrecht. Er steht unter Naturschutz und ist im Anhang V der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie gelistet. Beobachtungen weiterer Tiere sollen an die FVA in Freiburg oder an den Wildtierbeauftragten des Ortenaukreises gemeldet werden.
Lang zufolge werde sich die Art mittel- bis langfristig wohl auch im Ortenaukreis ansiedeln. Diese Entwicklung sei nur noch eine Frage der Zeit.





