Der Ausschuss für Umwelt und Technik hat sich einstimmig für die Verlängerung von sechs ÖPNV-Projekten ausgesprochen, die zu einer Angebotsverbesserung führten.
»Mit der Fortschreibung des Nahverkehrsplans arbeiten wir aktuell an der Weiterentwicklung des ÖPNV ab den Jahren 2025 bis 2027. Um das Bestandsangebot bis dahin in gewohntem Umfang aufrecht zu erhalten, werden die bereits vom Ortenaukreis beauftragten Angebotsverbesserungen entsprechend verlängert«, erklärt Landrat Frank Scherer. Im Zuge der Ausarbeitung des digitalen Verkehrsmodells habe sich bestätigt, dass die Aufstockung des Angebots insbesondere auf den Achsen Offenburg – Willstätt – Kehl und Offenburg – Schutterwald – Neuried die richtige Entscheidung war, da hier große Pendlerströme bestehen. »Ich danke den Kommunen, die sich durch eine Mitfinanzierung der Angebotsverbesserungen an den Kosten beteiligen und hierfür unmittelbar von einem besseren ÖPNV-Angebot für die Bürgerinnen und Bürger profitieren«, so Scherer weiter.
So wird es weiterhin zwischen Nordrach und Zell am Harmersbach zusätzliche Fahrten in den Ferien und am Wochenende zur Anbindung an die Schiene geben.
Im Überblick:
Die im Nahverkehrsplan identifizierten Lücken am Abend und am Wochenende auf der Linie R2 Offenburg – Schutterwald – Neuried-Altenheim hatte der Kreis ab September 2019 durch Aufstockung am Freitagabend und am Wochenende teilweise abgedeckt. Seither wird die Standzeit in Neuried-Altenheim für die Anbindung des Forums am Rhein genutzt, wo Anschluss an das Rufautosystem »Flex´hop« der Eurometropole Straßburg und damit ein grenzüberschreitendes Mobilitätsangebot besteht.
Im Zuge der Umsetzung des Stadtbussystems Kehl hatte sich auf der Achse Kehl – Rheinau eine Lücke ergeben, die im Rahmen eines Verkehrsvertrages geschlossen wurde. Aufgrund der guten Auslastung und des weiterhin bestehenden Interesses an der Weiterführung und der Mitfinanzierung der Stadt Rheinau wird das Angebot weitergeführt.
Die Orte auf der Achse Offenburg – Willstätt – Kehl hatte der Ortenaukreis im Jahr 2015 besser an die Schiene angebunden, um das Niveau des Nahverkehrsplans zu erreichen. Diese bessere ÖPNV-Verbindung will der Kreis erhalten, da sie eine stark frequentierte Pendlerstrecke abdeckt.
Auf der Linie Rust – Rheinhausen – Herbolzheim waren bei der Neugestaltung des Zugfahrplans Halte in Ringsheim und Orschweier weggefallen. Die Anbindung mit ÖPNV in Richtung Rust war damit nur über Herbolzheim möglich. Außerdem fehlte für Pendler und Schüler eine Verbindung über die Kreisgrenze von Rheinhausen nach Rust. Daher hat der Landkreis Emmendingen im Jahr 2016 auf der Achse Herbolzheim – Rheinhausen – Rust für jährlich rund 200.000 Euro weitere Verkehrsleistungen dazu bestellt, wobei sich die Kommunen, der Ortenaukreis und der Europa-Park finanziell beteiligten. Das Verkehrsangebot wird von Pendlern und Schülern stark in Anspruch genommen. Deshalb wird das Angebot fortgeführt. Die Kosten für den Ortenaukreis liegen dafür bei rund 100.000 Euro pro Fahrplanjahr.
Seit Mai 2020 verkehrt die Linie 7124 zwischen Achern und Oberkirch zusätzlich an Ferientagen von Montag bis Freitag und am Samstag. Das Angebot werktags hat sich als wichtige Sicherstellung von Pendlerwegen in den Ferien erwiesen. Auch am Samstag wird das Angebot genutzt und daher ebenfalls verlängert.