Am Wirtschaftsgymnasium Offenburg konnten die diesjährigen Abiturienten nun endlich den Lohn ihrer großen Mühen in Form ihres Abiturzeugnisses entgegennehmen – mit Abstand, aber auch mit sehr großer Freude.
Erfreulicherweise erwies sich die Corona-Pandemie zwar als Hindernis, aber nicht als Sackgasse: alle 110 Schülerinnen und Schüler, die zum schriftlichen Abitur angetreten waren, konnten die Prüfungen erfolgreich ablegen, wie Abteilungsleiterin Silke Mandel sehr erfreut mitteilen durfte. Bei einem Jahrgangsdurchschnitt von 2,4 konnte auch stolze 21 Mal eine 1 vor dem Komma verzeichnet werden. Hervorzuheben sei hier Annabelle Fuchs aus Offenburg, die nicht nur vier Bereichs- und Fachpreise erhielt, sondern mit einem Schnitt von 1,1 auch die beste Gesamtleistung vorweisen konnte.
Schulleiter Thomas Rahner verknüpfte seine Glückwünsche anschließend auch mit einem Ausblick in die Zukunft und zeigte den frisch gebackenen Absolventen auf, dass sie auf dem Arbeitsmarkt aufgrund des Fachkräftemangels auch in Corona-Zeiten begehrt seien. Den Klassenlehrern war es schließlich vorbehalten, mit launigen, aber auch melancholischen Worten an ihre Schützlinge, die Zeugnisübergabe einzuleiten.
Scheffel-Preis hat hohe Bedeutung
Höhepunkt dieser Zeugnisübergabe war die anschließende Überreichung des Scheffel-Preises für die besten Leistungen im Fach Deutsch durch den Leiter der Literarischen Gesellschaft Karlsruhe, Prof. Dr. Hansgeorg Schmidt-Bergmann. In seiner Begrüßung hob er die Bedeutung des Scheffel-Preises hervor, der pro zur Hochschulreife führenden Schule jährlich nur einmal verliehen wird. Die Preisträgerin Annabelle Fuchs werde nun Mitglied in der Literarischen Gesellschaft, in der bereits vor ihr viele prominente Preisträger aus Wirtschaft, Kultur und Politik aufgenommen worden seien.
Annabelle Fuchs gewährte in ihrer Scheffel-Preis-Rede einen beeindruckenden Blick auf ihr Verhältnis zu ihrer Passion: der Literatur. Mit ausdrucksstarken Bildern beschrieb sie, wie die Literatur an einem zerren, wie sie aber auch Flügel verleihen und etwas anstoßen und sogar verändern könne. Schreiben ermögliche einem einen Blick auf sein Selbst und sei so auch ein Mittel, den eigenen Weg zu finden. Zu bedenken sei zudem, dass man auf diesem Weg auch die eigenen unterschiedlichsten Leidenschaften und Interessen abseits der klar definierten Ziele nicht verleugnen und vergessen solle, wolle man seinen ganz persönlichen Schlüssel zum Glück finden.
Um dieses Glück zu finden, werden sich die Klassen nun in alle Winde zerstreuen, nicht jedoch ohne dass die Abiturientinnen und Abiturienten nicht »auch ein wenig vermisst werden«, wie Schulleiter Thomas Rahner ihnen zum Abschied mit auf den Weg gab.
Klassenpreis für Julia Schüle
Unter den 110 Abiturienten befanden sich aus dem Verbreitungsgebiet unserer Zeitung Alina Klaus aus Zell am Harmersbach und Julia Schüle aus Biberach. Julia Schüle erhielt nicht nur ihr Abschlusszeugnis sondern einen Klassenpreis für ihren hervorragenden Notendurchschnitt von 1,3 sowie einen Fachpreis, gestiftet von der Firma Duravit in Hornberg.