Der Volkstrauertag wurde in Unterharmersbach mit einer würdigen Zeremonie begangen. Erinnern heißt Verantwortung zu übernehmen,
für das, was war, für das, was ist und für das, was kommt.
Foto: Michael Horst
Foto: Michael HorstDie Bürgerwehr, der Männergesangsverein, der Musikverein, eine Fahnenabordnung der Feuerwehr sowie der Ortschaftsrat und die Ortsverwaltung Unterharmersbach mit Ortsvorsteher Jürgen Isenmann, die Altortsvorsteher Hans-Peter Wagner und Ludwig Schütze sowie viele Mitbürgerinnen und Mitbürger hatten sich vor und in der Schwarzwaldhalle versammelt, um der Gefallenen der Weltkriege zu gedenken. Die Halle war festlich geschmückt, und ein Kranz lag zur Niederlegung am nahegelegenen Ehrenmal bereit.
Emily Benz und Janis Lehmann sprechen
Nach Aufstellung der Fahnenwache, dem Einmarsch von Bürgerwehr und Feuerwehr sowie einem Choral der Musikkapelle wurde die Veranstaltung mit einem Redebeitrag von Emily Benz und Janis Lehmann eröffnet. In einem Dialog legten die beiden jungen Menschen dar, was Frieden und Erinnerung für sie bedeuten.
Frieden bedeute einen Ort, an dem Gemeinschaft spürbar ist, an dem man lachen und sich frei bewegen kann. Erinnerung bedeute, den vielfältigen Bedrohungen durch Kriege, Hass und Ungerechtigkeit in der Welt entgegenzutreten.
Hinter Namen stehen Menschen
Jürgen Isenmann ging in seiner Ansprache auf die Menschen hinter den Namen auf der Ehrentafel ein. Menschen, die hier gelebt, gearbeitet, gehofft und geliebt haben – Vorfahren, Nachbarn und Freunde der Groß- und Urgroßeltern. Er erinnerte aber auch an jene, die aus vergangenen und aktuellen Kriegen zurückgekehrt sind, mit Narben an Seele und Körper, mit schmerzvollen Erinnerungen.
Dank an die Feuerwehr Unterharmersbach
Anschließend richtete Jürgen Isenmann einen besonderen Dank an die Feuerwehrkameraden der Abteilung Unterharmersbach, die vermutlich zum letzten Mal mit dieser Fahnenabordnung anwesend waren. Er nahm Bezug auf die Zusammenführung der Feuerwehren, den holprigen Prozess und die damit verbundenen Sorgen. Er hob die 126 Jahre des selbstlosen Dienstes an der Gemeinschaft hervor und betonte, dass der Stolz auf das Geleistete bestehen bleiben werde.
Mehr denn je brauche es Frauen und Männer, die sich in den Dienst der Feuerwehr stellen, die den Mut haben, Gefahr und Risiko auf sich zu nehmen und sich den komplexen Aufgaben zu stellen.
Friedenslieder von Chor und Blasmusik
Der MGV Liederkranz intonierte gefühlvoll „Tebje Pojom“, ein bekanntes ukrainisches Friedenslied, sowie das beliebte Kirchenlied von Dietrich Bonhoeffer „Von guten Mächten“. Der Musikverein spielte „Ich hatt’ einen Kameraden“, und Ortschaftsrat Ewald Glatz sprach das Schlusswort. Anschließend erfolgten die feierliche Kranzniederlegung am Ehrenmal sowie ein Salutschießen der Bürgerwehr.
Die an der Gestaltung des Volkstrauertages Beteiligten wünschen sich eine noch regere Teilnahme der Bevölkerung. Frieden in Unterharmersbach bleibt eine Aufgabe aller Unterharmersbacher.





