Mit 36 reiselustigen Mitgliedern machte sich der Wander- und Freizeitverein Unterharmersbach auf den Weg nach Slowenien. Zwischen türkisblauen Seen, schroffen Felswänden und mystischen Tälern entdeckte die Gruppe ein Land, das mit unberührter Natur, Herzlichkeit und beeindruckender Vielfalt begeistert. Eine Reportage von Rosemarie Kramer.
Foto: Verein
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Foto: VereinSlowenien hat sich in den letzten Jahren zu einem beliebten, naturnahen Reiseziel entwickelt. Das Land bietet beeindruckende Berglandschaften rund um den Triglav-Nationalpark, Bled und Kranjska Gora. Klein, aber fein: gerade richtig für den Wander- und Freizeitverein Unterharmersbach.
Tag 1: Aufbruch in die Berge
Die Anfahrt erfolgte über Stuttgart, München, die Tauernautobahn, vorbei am Millstätter See und Villach nach Kranjska Gora. Auf der Raststätte vor dem Tauern-Tunnel stieg unser Organisator und Reiseleiter Tomi Bruder von „Aktiv Erleben“ dazu. Die Anfahrt verlief reibungslos. Auch unser Busfahrer Edwin war beeindruckt, wie problemlos alles geklappt hat – ein guter Start in unsere gemeinsame Zeit.
Tag 2: Felswände, Wasserfälle und erste Abenteuer
Am heutigen Tag konnten sowohl die Aktivgruppe als auch die Erlebnisgruppe bei bestem Wetter ihre ersten Touren unternehmen. Beide Gruppen erlebten abwechslungsreiche und eindrucksvolle Wanderungen, die einen gelungenen Auftakt bildeten.
Beide Gruppen starteten erst einmal zum Jasna-See, idyllisch gelegen unweit von Kranjska Gora. Die Aktivgruppe erwanderte das Pišnica-Tal. Anfangs war die Sicht eingeschränkt, doch je weiter die Wanderung führte, desto eindrucksvoller präsentierten sich die hohen Felswände. Besonders das unmittelbare Herantreten an diese Felsformationen hinterließ bleibende Eindrücke. Nach dem Aufstieg von rund 400 Höhenmetern und einer Strecke von etwa 14 Kilometern wurde in der Hütte Koča v Krnici eingekehrt. Auf dem Rückweg wartete mit der Überquerung einer Hängebrücke noch ein besonderes Erlebnis, bevor die Gruppe wohlbehalten in den Ort zurückkehrte.
Die Erlebnisgruppe änderte ihren Plan kurzfristig und nutzte zunächst einen kurzen Bustransfer, um die rutschigen Passagen am Wasserfall zu umgehen. Von dort aus führte der Weg auf einem abenteuerlichen Trail zum Martuljški-Wasserfall. Der Aufstieg verlangte stellenweise fast Kletterfertigkeiten, wurde jedoch mit eindrucksvollen Naturerlebnissen belohnt. Insgesamt legte die Gruppe rund zwölf Kilometer zurück, bei etwas über 300 Höhenmetern. Auch die Erlebnisgruppe überquerte die Hängebrücke und konnte auf dem Rückweg das Tal aus eindrucksvoller Perspektive betrachten.
Sowohl Aktiv- als auch Erlebnisgruppe hatten gelungene Touren mit eindrucksvollen Naturerlebnissen, sportlicher Bewegung und geselligem Beisammensein. Damit war dieser erste Wandertag ein schöner Auftakt für die kommenden Unternehmungen.
Tag 3: Wo Wünsche klingen und Gipfel rufen
Der Bleder See gilt als eines der großen Highlights von Slowenien. In verschiedenen Gruppen entdeckten wir Bled unter unterschiedlichen Schwerpunkten. Die Aktivgruppe bestieg den Aussichtsgipfel Galetovec, während die Genießergruppe am Bleder See die Burg und die Insel erkundete.
Die Genießergruppe hatte einen entspannten Tag. Den Gesichtern nach zu urteilen, hat alles wunderbar gepasst, und die Stimmung war rundum gut. Die Erlebnisgruppe war heute auf „Martins geheimer Runde“ unterwegs. Statt direkt am See entlang ging es auf versteckten Waldwegen auf und ab (ca. 13 km, 380 hm) – teils steil, teils ausgewaschen durch den Regen der letzten Tage. Dafür wurden wir immer wieder mit tollen Ausblicken auf den See belohnt.
Die Aktivgruppe startete zunächst etwas chaotisch, da nicht ganz klar war, wo der Ausgangspunkt und das Ziel liegen sollten. Zum Glück konnte ein Hefezopf als Wegzehrung die Stimmung retten. Dann ging es 800 Höhenmeter hinauf – ein ordentlicher Anstieg auf rund sechs Kilometern. Oben erwartete die Gruppe ein traumhafter Ausblick, bevor es auf der anderen Seite wieder hinunter Richtung See ging.
Alles in allem war es ein wunderschöner Tag mit vielen Eindrücken, tollen Landschaften und zufriedenen Teilnehmenden. Spätestens bei der verdienten Bleder Cremeschnitte oder nach dem Bad im Bleder See waren die Anstrengungen vergessen. Den ganzen Tag begleitete uns das Läuten der Wunschglocke der Kirche auf der Insel. Der Sage nach sollen die Wünsche bei dreimaligem Läuten der Glocke in Erfüllung gehen – und die Besucher hatten viele Wünsche.
Tag 4: Das Tal der Rekorde
Die erste Assoziation, wenn man Planica erwähnt, ist definitiv das Skispringen. Hier stehen acht Schanzen, unter anderem die Gorišek-Schanze, die heute größte Skisprungschanze der Welt. Trotz Regen wurde der Ausflug ins Tamar-Tal und zum Nordic Center ein besonderes Erlebnis. Spannend war vor allem zu sehen, wie in Slowenien Skisprung und Langlauf an einem internationalen Trainingszentrum zusammenkommen.
In der Tiefgarage des Gebäudes befindet sich ein weiteres Highlight der Anlage. Auf rund 800 Metern und über mehrere Etagen wird jeweils am Ende der Wintersaison mit echtem Schnee eine Langlaufloipe angelegt. Pistenbullis sorgen für glatte Pisten, und für einen überschaubaren Betrag können Profis und Amateure gleichzeitig hier ihre Runden drehen.
Mit dem Sessellift fuhren alle zur größten Schanze, der Gorišek-Schanze, hoch. Atemberaubend! Trotz Wolken und Nebel war das Ganze sehr beeindruckend, fast etwas mystisch. Ein Highlight war, dass Athleten vor Ort waren – das ist nicht selbstverständlich. Umso schöner, dass wir sogar Skispringer beim Training beobachten konnten. Sogar aus dem Schwarzwald war ein Trainingsteilnehmer vor Ort, und einige von uns konnten ein paar Worte mit ihm wechseln.
Am Nachmittag gingen die Gruppen dann unterschiedliche Wege. Die Genießergruppe mit Wanderführerin Lisa setzte besondere Schwerpunkte und besuchte das Naturschutzgebiet Zelenci-See mit seinen unglaublichen Farben. Das Spiel von Blau, Grün und Schwarz im Wasser, wenn die Sonne scheint, ist wirklich eindrucksvoll. Von diesem See ging es dann auf direktem Weg zu Fuß nach Kranjska Gora.
Die Aktiv- und Erlebnisgruppe ging taleinwärts ins Tamar-Tal bis zur Hütte Planinski dom Tamar, wo eine Pause eingelegt wurde, bevor wir wieder zum Nordic Center in Planica zurückwanderten, wo unser Bus auf uns wartete. Der Bus stoppte dann ebenfalls beim Naturschutzgebiet Zelenci-See, damit auch wir dieses Farbenspiel genießen konnten. Wer wollte, ging zu Fuß zum Hotel zurück; wer noch Sauna oder Schwimmbad genießen wollte, fuhr mit dem Bus.
Alles in allem war es ein schöner Tag mit vielen Eindrücken. Und auch wenn das Wetter nicht ganz einfach einzuschätzen war, hatten wir gute Alternativen gefunden. Da in unserem Hotel ein Casino mit im Hause war, versuchten sich heute einige im Glücksspiel. Manche haben nicht nur an Erfahrung gewonnen.
Tag 5: Hauptstadt mit Herz
Bei Sonnenschein entdeckten wir die charmante Hauptstadt Sloweniens. Am Mittag hatte man das Gefühl, dass nun wirklich alle angekommen waren und den Tag sichtlich genossen.
Wir teilten uns in zwei Gruppen auf, jeweils mit zugelassenen Stadtführerinnen. Die Aktivgruppe mit Anna hatte einen sehr informativen und schönen Tag. Man eroberte die Burg, warf einen Blick in den Botanischen Garten und erfuhr natürlich auch jede Menge über die historischen Plätze, barocken Fassaden und über die Geschichte Sloweniens und Ljubljanas.
Auch die Erlebnisgruppe, die mit Carmen unterwegs war, hatte eine sehr gute Zeit. In dieser Gruppe lag der Schwerpunkt auf der Altstadt. Die Gruppe erfuhr viel zur Geschichte und so manche Anekdote. Beide Gruppen hatten noch genügend Zeit, um die Altstadt auf eigene Faust zu erkunden und das Flair der charmanten Stadt zu genießen. Ein perfekter Tag mit Vielfalt, Freude und vielen guten Eindrücken.
Tag 6: Über den Wolken
Vom Vogel, dem markanten Tafelberg, hatten wir fantastische Ausblicke – gekrönt vom eindrucksvollen Blick auf den Triglav, Sloweniens höchsten Berg. Ein weiteres Highlight war die entspannte Zeit unten am See.
Der Tag führte uns auf die Südseite des Nationalparks, ein perfekter Tag über der Baumgrenze. Strahlender Sonnenschein, klare Sicht bis zum Triglav und sogar ein Blick hinunter bis zur Adria: Besser hätte der Wandertag in den Julischen Alpen kaum ausfallen können. Schon am frühen Morgen zeigte sich, dass die Gruppen an diesem Tag besonderes Glück mit dem Wetter haben würden.
Mit der Gondel ging es für alle hoch in das Skigebiet des Vogel. Hier teilte man sich in drei Gruppen auf und strömte in verschiedene Richtungen aus.
Alle kamen in den Genuss des Hochalpinen. Die Aktivgruppe bestieg den 1.880 Meter hohen Sija. Auch die Erlebnisgruppe mit Martin wanderte, etwas tiefer gelegen, in südlicher Richtung zum 1.625 Meter hohen Vratca. Ein 360-Grad-Blick eröffnete sich zur Adria, über die Julischen Alpen, nach Italien Richtung Udine, nach Österreich zu den Karnischen Alpen und den Karawanken. Besonders bemerkenswert war die klare Fernsicht. Normalerweise ziehen am Nachmittag von der nahen Adriaküste Wolken herauf, die die Gipfel bald in Nebel hüllen. Doch diesmal blieb der Himmel den ganzen Tag über wolkenlos. Ein seltener Glücksfall, der es allen erlaubte, die Aussicht bis in die Ferne zu genießen.
Auch die Genießergruppe kam auf ihre Kosten: Sie unternahm noch eine zusätzliche Runde am Bohinj-See und kehrte mit strahlenden Gesichtern zurück. Zwar mussten die anderen Wanderer dadurch etwas länger warten, doch der Rastplatz war so schön, dass niemand die Pause bereute.
Am Ende des Tages war sich die Gruppe einig: Dieser Ausflug war ein Höhepunkt der Reise. Eindrücke von schroffen Felsen, weiten Ausblicken und der klaren Bergluft werden den Teilnehmern sicher noch lange in Erinnerung bleiben.
Tag 7: Unter Wasser gehen
An unserem letzten Tag besuchten wir das Nachbartal von Kranjska Gora, das Vratatal. Noch einmal ging es in drei Gruppen los. Der Besuch des beeindruckenden Peričnik-Wasserfalls, wo man sogar unter dem Wasser hindurchgehen konnte, bildete einen würdigen Schlusspunkt. Besonders schön war, dass wir uns am Ende des Vratatals noch einmal alle gemeinsam mit Blick auf den Triglav getroffen haben.
Tag 8: Heimreise
Die Heimreise verlief reibungslos. Nach elf Stunden Fahrt hatte uns die Ortenau wieder.
Ein herzlicher Dank geht an unseren Reiseleiter Tomi Bruder. Alles war bestens organisiert und flexibel. Die Gruppe hat wunderbar zusammengepasst, was die Reise zu einem besonderen Erlebnis gemacht hat. Die Eindrücke, Bilder und Erinnerungen werden wir lange im Herzen behaltet und uns im Alltag noch das eine oder andere Lächeln schenken. Wir freuen uns schon auf die nächsten Reise!





