Lukas Ehrle gibt Debüt bei den Golden-Trail-Series in Kalifornien und belegt gleich den 5. Rang.
Vom 20. bis 22. Juni fand in Olympic Valley (Kalifornien) der Broken Arrow Skyrace statt, ein dreitägiges alpines Trail-Festival mitten in den Sierra Nevada Bergen. Zur Wahl standen verschiedenen Distanzen, mit technischer Vielfalt (Leitern, Schnee, Geröll).
Zum ersten Mal am Start war Lukas Ehrle von der LG Brandenkopf, der sich für K 23-Strecke mit 21,7 km und 1372 Höhenmeter entschieden hatte und in diesem Jahr Teil der Golden-Trail World-Series ist.
Gleich nach dem Start im Olympic Valley setzte sich der Amerikaner Christian Allen energisch an die Spitze des Feldes, der Kenianer Philemon Kiriago nahm die Verfolgung auf und Ehrle sortierte sich an Position drei an. Das erste Teilstück auf Trails im Wald hatte wenige Höhenmeter und war technisch nicht allzu anspruchsvoll, somit war die Pace relativ hoch.
Für den 20-jährigen Schwarzwälder war die Renndistanz
relativ lang, deshalb versuchte er am Anfang kontrolliert anzugehen. Gegen Ende des Waldes wurde er durch den späteren Sieger Elhousine Elazzaoui überholt, danach lief er ein Stück mit dem Weltmeister Patrick Kipngeno zusammen. An einem Steilstück konnten diese den Vorsprung zur enteilten Führungsgruppe sogar so weit verkürzen, dass alle fünf Läufer gemeinsam an der ersten Verpflegungsstelle bei Kilometer sieben ankamen.
Bis zum höchsten Punkt des Rennens auf 2700 m bei km 12 übernahmen die Kenianer Kiriago und Kipngeno Elazzoui die Spitzenposition, Ehrle lief in kleinem Abstand hinter Allen, konnte ihn kurz vorm höchsten Punkt sogar kurzzeitig überholen. Im Downhill hatte der Amerikaner die etwas besseren Beine, Lukas Ehrle blieb jedoch in Sichtweite der ersten vier Läufer und verteidigte Platz fünf bis zum Ziel nach 1:45:19 Std. Die Strecke hatte viel zu bieten: von Schneefeldern bis hin zu einer Eisenleiter.
Sein Fazit nach dem Lauf
„Aufgrund der Höhe, der für mich eher langen Strecke und 1372 Höhenmetern sowie der absoluten Weltklasse-Konkurrenz Kipngeno ist Weltmeister, Kiriago ist Vizeweltmeister, Ellazzoui Sieger der Golden Trail World-Series, Allen ist bester Trailläufer der USA und hat eine Marathon Bestzeit von 2:10 h, Europameister Roberto Delorenzi – wusste ich, dass es ein extrem hartes Rennen wird und schon die Top 10 ein extrem gutes Ergebnis wären.
Platz 5 in diesem absoluten Weltklassefeld hat meine Erwartungen bei weitem übertroffen. Es war ja das erste Mal, dass ich in der Golden Trail World-Series am Start war, und dann direkt so abzuliefern, ist einfach ein Traum. Zudem war das Rennen auch Teil des Weltcups – wahrscheinlich bin ich noch nie in einem besser besetzten Feld gelaufen. Es gibt mir viel Selbstvertrauen, wenn man das Gefühl hat, mit der Weltklasse mithalten zu können. Am höchsten Punkt betrug der Rückstand auf die Top 3 ja nur 30 Sekunden, am Ende waren es auf den Sieger nicht einmal 1:30 min. Zum Podium fehlte eine gute Minute. Und das bei so einer langen Strecke. Im Vorjahr hätte ich mit meiner Zeit sogar gewonnen – Kipngeno lief damals 1:45:37 h. Die Champagnerdusche für die Top 5 der Golden Trail World-Series ist eine lustige Sache. Nun steht als nächstes Highlight die DM in Oberstdorf an – ich freue mich auf ein cooles Rennen mit starker Konkurrenz.“