Elvira Schilli gibt nach zehn Jahren den Vorsitz des DRK-Ortsvereins Unter-/Oberharmersbach ab. Bei der Mitgliederversammlung werden Julian Schilli und Benedikt Bräutigam als neue Doppelspitze gewählt.




Am Donnerstagabend fand im Gasthaus Klosterbräustuben die Mitgliederversammlung des DRK-Ortsvereins Unter-/Oberharmersbach statt. Rund um Neuwahlen, Berichte und Ehrungen zeigte sich einmal mehr, wie viel ehrenamtliches Engagement hinter dem Ortsverein steckt.
Der Abend begann mit einer Überraschung: Gastwirt Paul Lehmann übergab eine Spende von 1.200 Euro – der Erlös aus dem Losverkauf zum 50-jährigen Firmenjubiläum. Die Mitglieder spendeten langanhaltenden Applaus.
Elvira Schilli gibt Vorsitz ab
Vorsitzende Elvira Schilli blickte auf zehn Jahre Amtszeit zurück. Sie sagte: „Die Arbeit hat mir viel Spaß und Freude gemacht.“ Das Ehrenamt bringe viel Arbeit mit sich, „das geht nur im Team“. Sie dankte dem Vorstandsteam für die gute Zusammenarbeit und nannte ihren Beruf als Grund für den Rückzug. Er lasse ihr zu wenig Zeit für den Verein. Zum Abschied richtete sie sich an das neue Leitungsteam mit den Worten: „Traut euch, neue Wege zu gehen – entwickelt eigene Konzepte. Fortschritt ist Veränderung.“ Das Vorstandsteam bedankte sich bei ihr mit einem Olivenbaum voller Gutscheine. Die Mitglieder spendeten langanhaltenden Applaus.
1.839 Einsatzstunden im Jahr 2024
Julia Bruder berichtete für die Bereitschaftsleitung: Der Ortsverein hatte zum 31. Dezember 2024 insgesamt 28 aktive Mitglieder, die 1.839 ehrenamtliche Stunden geleistet hatten. Gezeigt wurden Bilder unter anderen von Einsätzen bei den Berglaufmeisterschaften, der Fußball-EM in Stuttgart, mehreren Blutspendeterminen und einer Großübung in Hausach.
Helfer vor Ort seit 15 Jahren im Einsatz
Julian Schilli berichtete zum Projekt „Helfer vor Ort“: Die Gruppe existiert seit 15 Jahren und leistete seither 1.521 Einsätze. Im Jahr 2024 waren es 106 Einsätze mit 79 Stunden Einsatzzeit. Er erläuterte, dass ein Einsatz im Durchschnitt etwa 1,3 Stunden dauert. Weiter erklärte er, dass sich die Hilfefrist auf 12 Minuten geändert habe, wodurch sich Einsätze aus Oberharmersbach und Unterharmersbach zeitlich nicht mehr unterschieden. Deshalb wurde 2025 eine neue Einsatzregelung eingeführt: Der Einsatzschwerpunkt wird neu auf den Einsatzort der Helfer gelegt. Schilli berichtete außerdem, wenn es keinen Zeitvorteil gebe gegenüber einem Einsatz, der zum Beispiel von Unterharmersbach aus erfolgt werde der Einsatz abgebrochen.
Stabile Finanzen, neue Satzung
Kassierer Karl-Heinz Heitzmann stellte den Kassenbericht vor. Er sagte: „Die Unterstützung von der Bevölkerung ist gut.“ Die Kassenprüfer Eberhard Müller und Stefan Albrecht bestätigten die ordnungsgemäße Führung.
Benedikt Bräutigam erläuterte die Satzungsänderung: Wichtigste Neuerung ist die Eintragung als eingetragener Verein. Die weiteren Änderungen waren formal-rechtlich notwendig und wurden einstimmig angenommen.
Isenmann: „Erstaunlich viel geleistet“
Ortsvorsteher Jürgen Isenmann sagte: „Wenn man die Berichte und Zahlen hört, weiß man, dass hier erstaunlich viel geleistet wird.“ Er betonte, dass die Bevölkerung den Ortsverein als wertvolle Einrichtung empfinde und übernahm die Entlastung des Vorstands. Seinen Dank richtete er an alle Aktiven und insbesondere an Elvira Schilli.
Neues Leitungsteam gewählt
Der Verein wird künftig von einer Doppelspitze geführt: Julian Schilli und Benedikt Bräutigam. Karl-Heinz Heitzmann bleibt Kassierer, Andrea Bengel-Flach bleibt Ortsvereinsärztin. Alexandra Echle wurde zur Schriftführerin gewählt, Hartmut Bruch zum Beisitzer. Kassenprüfer sind Claudius Schwarz und Stefan Albrecht. Die Wahl der Bereitschaftsleitung findet intern statt.
Nowak: „Die Jugend fehlt dem Verein“
Kreisvorsitzender Jürgen Nowak würdigte die Vorreiterrolle des Ortsvereins in Bezug auf die „Helfer vor Ort“: „15 Jahre Einsatzbereitschaft sind eine beachtliche Leistung.“ Er wünschte sich, dass eine Jugendrotkreuzgruppe aufgebaut werde: „Die Jugend fehlt dem Verein.“ Zudem verwies er auf Personalprobleme im Kreisverband. Er habe bei den Notfallsanitätern sogar auf Leiharbeiter zurückgreifen müssen. Das sei deutlich teurer. Nowak informierte zudem über Entwicklungen im Kreis- und Landesverband.
60 Jahre im Dienst des DRK
Kristel Ruminski wurde für 60 Jahre Mitgliedschaft geehrt – eine seltene Auszeichnung. Julian Schilli überreichte Blumen, Jürgen Nowak die Urkunde. Ruminski sagte: „Was ich immer geschätzt habe: Jung und Alt waren immer zusammen und gut miteinander geschafft.“ Sie erzählte, wie sie 1965 zum DRK kam und von ihren ersten Erfahrungen.
Alexandra Echle und Johannes Hug wurden für fünf Jahre Mitgliedschaft in Abwesenheit geehrt.