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Ungerechte Geldsysteme verdoppeln etwa alle sieben bis zehn Jahre ihr Geldvolumen. Dieses Wachstum nennt man »exponentielles Wachstum«. So wird ein Dauerwachstum für die gesamte Wirtschaft erzwungen. In einer Welt, die nicht mitwachsen kann, ist Dauerwachstum jedoch nicht möglich, sondern tödlich.
Ungerechte Geldsysteme erzeugen automatisch eine Umverteilung von unten nach oben, das heißt die Schere zwischen arm und reich wird immer größer. Die unteren acht Haushaltsgruppen, die den größten Teil ihres Einkommens, zum Lebensunterhalt ausgeben müssen, zahlen automatisch die höchsten Zinsen und Steuern in Prozent zu ihrem Einkommen. Damit ist die Mehrwertsteuer eine sehr ungerechte Steuer. Die Lohnsteuer nicht mitgerechnet. Die Haushaltsgruppe neun, kann mit ihren Zinseinnahmen ungefähr ausgleichen. Die Haushaltsgruppe zehn ist der lachende Dritte, da sie nur den geringsten Teil ihres Einkommens für ihren Lebensunterhalt ausgeben muss. Sie zahlt am wenigsten Zinsen und Mehrwertsteuern in Bezug auf ihr Einkommen. Der große Rest ihrer Einkünfte wird angelegt und erzeugt somit automatisch Zinseinnahmen. So werden diese Menschen auf Kosten der unteren acht Haushaltgruppen immer reicher. Dies ist die Schere von arm zu reich. Die ungerechten Geldsysteme erzwingen steigende Staatsverschuldung, weil der Staat die oben genannte Ungleichheit auszugleichen versucht, um Aufruhr zu verhindern, denn nichts fürchtet er mehr als Unruhe.
Die ungerechten Geldsysteme belasten die Generationen von morgen aufgrund der heute angehäuften Staats-Schulden in unzulässiger Weise, weil die Menschen der Zukunft sich natürlich nicht wehren können. Zusätzlich werden sie durch die immer stärker werdenden Umweltbelastungen, durch den Wachstumszwang der Wirtschaft mit Schulden, auch durch die EU, belastet. Die Ausbeutung von Menschen und Natur hat die Grenze zur Selbstzerstörung der Menschheit erreicht.
Wilhelm Sälinger,
Zell-Unterharmersbach