Mit großer Trauer und Mitgefühl wurde in Unterharmersbach die Nachricht vom Tod von Wolfgang Strinz aufgenommen. Er war am 24. September in den Universitätskliniken in Freiburg an einer schweren Lungenkrankheit verstorben.
Seine stets freundliche Art zu Jedermann, seine Hilfsbereitschaft, sein Organisationsgeschick, wurde von den Mitbürgern hoch geschätzt. Nichts war ihm zuviel und für jeden hatte er ein gutes Wort. Das gute Miteinander war ihm stets wichtig. So galt bei ihm Zuhause, dass man nie das Haus im Streit verließ, sondern im Gespräch die Einigkeit herbeiführte. Seiner Familie hatte er schon vor Wochen untersagt, etwas von seiner schweren Krankheit aus dem Haus dringen zu lassen und bei dringenden Fragen einfach zu sagen: »Er ist nicht da.« Er wollte kein Aufsehen um sich, dass man sich Sorgen um ihn macht, er war bescheiden und wollte niemand zur Last fallen.
Um ihn trauern seine Frau Lioba mit den Kindern Patrick, Daniel mit Freundin Jill, die Schwägerin Andrea, die zur Familie gehörte, seine Mutter Elisabeth. Sie alle in der Familie traf es tief, dass jetzt wenige Tage nach dem Tod von Wolfgang Strinz auch sein Vater Arnold Strinz im Alter von über 90 Jahren starb.
Wolfgang Strinz wuchs mit seinen Eltern und seinen fünf Geschwistern im schwäbischen Calw-Stammheim auf. Er ging dort zur Schule, Volksschule und Wirtschaftsgymnasium und machte erfolgreich eine Lehre zum Industriekaufmann. Bei einem Reha-Aufenthalt in Bad Krozingen lernte er seine Frau Lioba kennen. Aus Kennenlernen wurde Liebe und 1989 heirateten sie. Der Umzug erfolgte jedoch erst 1992, als das Ehepaar das WunschHaus an der Rebhalde erwerben konnte. Hier im Schwarzwald gefiel es ihm. Bei der Firma Knauer, Biberach, fand er einen Arbeitsplatz, den er mit seinem ganzen Können und Einsatz für den Betrieb ausfüllte. Er bestand mit Bravour die Meisterprüfung in der Abteilung Lagerlogistik und hat danach viele junge Menschen wie ein Vater auf ihrem Ausbildungsweg begleitet. Sein Ausscheiden aus der Firma 2016 traf ihn tief. Für ihn ein schwerer Schicksalsschlag, der auch durch ein Gerichtsurteil nicht zu kitten war. In den nächsten Jahren arbeitete er in der Getränkebranche. Er beriet Kunden und fuhr Getränke aus. Auch hier war er überall bei der großen Kundschaft beliebt und aufgrund seiner vorbildlichen Arbeit, Zuvorkommenheit und seines Fleißes hoch angesehen.
Seine Leidenschaft war der Fußball
Seine zweite große Liebe gehörte seit seiner Kindheit dem Fußball. Er erlebte glanzvolle Zeiten als Vertragsspieler des SSV Ulm in der 2. Bundesliga und hatte sogar bereits beim VFB Stuttgart ein Vertragsangebot erhalten. Doch er sagte ab.
Nach seinem Umzug in sein Haus in Unterharmersbach erwachte seine Liebe und seine Verbundenheit von Neuem, diesmal für den FV Unterharmersbach, dessen Sportgelände bei ihm ja praktisch vor der Haustüre lag.
So kam es, wie es kommen musste. Er wurde in den 90er-Jahren Trainer der F1- und F2-Jugend. Mit seinem Können und seinem Einsatz schaffte er es, mit beiden Mannschaften Meister zu werden. Anfang 2000 wurde er auf Grund seines Könnens und seiner Tüchtigkeit zweiter Jugendleiter.
Mit seinem Organisationsgeschick gestaltete er mit der E- und D-Jugend mit der großen Unterstützung des Ehepaares Leni und Rainer Kuber Wochenendaufenthalte auf dem Nillhofgelände. Auch die Eltern durften mit – so wurde es immer ein großes Familienfest.
2007 wurde der Jugendförderein FV Unterharmersbch gegründet durch den unvergessenen Alfons Schülli. Nach dessen altersbedingten Ausscheiden wurde Wolfgang Strinz erster Vorsitzender des Fördervereins und blieb es bis zu seinem Tode. Ein eigener Vereinsbus für die Auswärtsfahrten der Jugendmannschaften war damals der große Wunsch aller, der Wolfgang Strinz erfüllt wurde. Mit Bewirtungen beim Public Viewing auf dem Kanzleiplatz, Bewirtung von Sektempfängen, Bewirtung beim Bergfest der L94, bei Tagen der offenen Tür konnte der eigene Vereinsbus durch die Initiative von Wolfgang Strinz angeschafft werden.
Der FV Unterharmersbach und der Jugendförderverein FV Unterharmersbach waren sein Leben hier in Unterharmersbach. Er wird für alle unvergesslich bleiben, verbunden mit großem Dank für seine Leistungen für den Unterharmersbacher Fußball, mit dem er sich selbst ein Denkmal gesetzt hat. Namens des Fußballvereines Unterharmersbach und des Jugendfördervereins würdigte der frühere langjährige Vorsitzende Dieter Heitzmann seine herausragenden Leistungen.