Rückblickend auf die letzten drei Sommer haben sich die Vorlieben von Mieter und Hausbesitzer hinsichtlich der Rückzugsräume im Freien geändert. Lagen in der Vergangenheit Rasenflächen mit Pool für Sonnenbad und Spielwiese im Fokus, so werden zunehmend Schatten spendende Bäume und Sträucher mit Teich bevorzugt. Die Firma Lehmann, besser bekannt als die Profis im grünen Bereich, hat auf diese und andere Entwicklungen mit dem Ausbau der Sparte Garten- und Landschaftsbau reagiert.



Trends, wie die oben genannten, sind in Städten stärker entwickelt als auf dem Land. Zu den aktuellen Themen zählt auch Homeoffice im Garten. Um sich einen lauschigen Rückzugsort einzurichten bedarf es keiner großen Fläche. Bäume und Sträucher sorgen für Sichtschutz, Schatten und Luftfeuchtigkeit. Gleichzeitig senken sie die Umgebungstemperatur. Auch begrünte Dachflächen und Fassaden sind als Klimaverbesserer gefragt.
Von Beratung bis Pflege
Die Vorfreude am bepflanzten Refugium beginnt mit der Planung. Gewächse müssen zunehmend widrigen Einflüssen trotzen. Da ist Beratung gefragt. Für die Bewässerung von Vegetation und Teich kann neben dem Gartenschlauch auch Regenwasser aus der Zisterne verwendet werden. Je kleiner die Fläche, desto intensiver sind Freude oder gar Frust über das Ergebnis. Hier kommt der Profi ins Spiel. In einem Beratungsgespräch legt der Kunde seine Wünsche dar. Der Gartenbautechniker macht eine Bestandsaufnahme, bringt Gestaltungsvorschläge ein und fertigt eine Skizze. Nach Fertigstellung der Gartenbauarbeiten müssen Hecken geschnitten und Bäume gepflegt werden. Mit einem Erziehungsschnitt verhilft man den Bäumen zu einer stabilen und gesunden Krone. Bäume im Straßenbereich unterliegen der Verkehrssicherungspflicht. Dabei geht es um Standfestigkeit und die Entfernung von Totholz. Äste dürfen nicht in das Durchfahrtsprofil des Fahrzeugverkehrs hineinragen oder die Wirksamkeit der Straßenbeleuchtung beeinträchtigen. Höhenarbeit ist lebensgefährlich und am Ende des Tages soll das Gehölz nichts an Charme verloren haben. Ein Fall für den Profi. Ist nach vielen Jahren einmal die Standsicherheit eines Baumes in Frage gestellt oder werden Versorgungsleitungen durch das Wurzelwerk bedrängt, so hilft nur noch die Fällung. In dicht bebauten Gebieten geschieht das mittels Hubarbeitsbühne oder Seilklettertechnik. Der Wurzelstock wird auf eine Tiefe von 35 Zentimeter mit der Fräse entfernt.
Grüne Firmenkultur
Die Wiege des Firmengründers Karl Lehmann (KL) stand im Zeller Ortsteil Grün. Als Führer einer Waldarbeiterkolonne bediente er mehrere Waldbesitzer. KL galt als zuverlässig und hatte bei seiner Waldarbeit weitgehend freie Hand. 1948 kam ein Geschäftsmann aus Eschweiler in den Schwarzen Adler nach Unterharmersbach, um versprochenes Tannenreisig abzuholen. Man konnte ihm nicht helfen. In der Not wandte man sich an KL mit der Frage, ob er nicht weiss wo Reisig zu bekommen sei. Zu Zweit suchte man 46 Zentner zusammen. Dem Handelsmann war geholfen. Der »Riesle-Karl« verteilte das Geld an die Waldbesitzer und firmierte fortan unter »Tannengrünversand«. Mitte der 1960er Jahre ergänzte er sein Angebot um Weihnachtsbäume. Der Großhandel mit Weihnachtsbäumen war ein Wintergeschäft. Übers Jahr verdiente KL sein Geld als Forstdienstleister. Kunden waren private und kommunale Waldbesitzer. Am aktuellen Standort in Unterharmersbach hat Sohn Josef das Unternehmen weiter ausgebaut. An Arbeit hat es bis heute nie gefehlt. Man bedenke, dass es im Ortenaukreis 51 waldbesitzende Gemeinden gibt, welche externe Hilfe gerne annehmen. Unter dem Etikett »Die Profis im grünen Bereich« hat Markus Lehmann, Co-Geschäftsführer in der dritten Generation, dem Unternehmen einen neuen Auftritt verpaßt. Professionalität hat viele Gesichter. Für private und kommunale Kunden werden Garten- und Landschaftsbauprojekte umgesetzt. Auch bei der Gartenschau in Lahr hat man seine Handschrift hinterlassen. Baumbestände werden in einem Kataster erfasst und systematisch gepflegt. Industrieansiedlungen und Windparks sind durch Rodungen zu erschließen. Im technischen Bereich arbeitet man mit örtlichen und regionalen Unternehmen zusammen. Spontan ist das nicht immer die günstigste Lösung, zahlt sich aber auf lange Sicht aus. Markus Lehmann verweist dabei auf die Problembaumfällung beim Hotel Sonne. Als die Umleitung eingerichtet war, die Absperrung stand und alle auf das Startzeichen gewartet haben ist der Autokran ausgefallen. Der räumlichen Nähe des Kranunternehmens Schaub war es zu verdanken, dass nach 20 Minuten Ersatz vor Ort war. Die Firma Ritter gilt als Haus- und Hoflieferant bei Schlepper-, Winden und Sägetechnik. Der Fuhrpark trägt den Schriftzug »Autohaus Deusch«. Das funktioniert.
Ökologie
Gutes Gespür bewies Josef Lehmann bei der Auswahl des Firmensitzes. Die überlieferte Wassernutzung auf dem ehemaligen Sägewerksgelände wird seit Jahrzehnten zur Stromerzeugung genutzt. Damit wurde der Grundstein zur Klimaneutralität gelegt. Bei der Auftragsvergabe wird zunehmend die Notwendigkeit langer Anfahrtswege hinterfragt. Um eine räumliche Nähe zur Kundschaft in Offenburg, dem dortigen Umland sowie in der Rheinebene herzustellen wurde in Schutterwald eine Filiale eingerichtet. »Terraform« ist eine Marke der Lehmann GmbH (www.lehmann-baumundgarten.de). Der Familienbetrieb mit Sitz in Unterharmersbach beschäftigt derzeit 28 Mitarbeiter.