Strahlende Gesichter bei den Kindern und Eltern der Spielplatzgemeinschaft Gräbenreute. Der zeitweise wegen Renovierungsarbeiten gesperrte Adlerspielplatz erstrahlt in neuem Glanz und ist ab sofort wieder für alle Kinder offen. Das von Theodor Metzler 1999 konstruierte und gebaute Karussell wurde nach der Freigabe von den Kleinen regelrecht gestürmt. Dass da sogar der Himmel richtige Freudentränen vergoss, war verständlich.
Der Sprecher der Spielplatzgemeinschaft, Kassenwart Marcus Bohnert, begrüßte Ortsvorsteher Ludwig Schütze, Ortsvorsteher a. D. Hans-Peter Wagner, Mitglieder des Ortschaftsrates, Betriebshofleiter Matthias Fritsch, in dessen Zuständigkeitsbereich die Spielplätze liegen und das Spielplatzteam, das ebenfalls in den letzten Monaten im Einsatz war. Marcus Bohnert führte aus, dass die Spielplatzgemeinschaft Gräbenreute 1993 bei einem Straßenfest im Tannenweg aus der Taufe gehoben wurde. Damals wurde der Erlös für den Spielplatz verwendet und viele der Anwesenden spendeten spontan zusätzlich. In den kommenden Jahren wurden regelmäßig Spielplatzfeste abgehalten und Spenden gesammelt. Aus den Erlösen wurden Spielgeräte angeschafft, unter anderem der Rutschturm, die Blockhütte und die Netzpyramide, Sitzgelegenheiten und Schaukeln und Wippen und Zaun. Insgesamt wurden Spielgeräte im Wert eines Mittelklasse Autos durch die Spielplatzgemeinschaft finanziert.
Nach über 25 Jahren hatten Wind und Wetter an den Spielgeräten gezehrt. Neue gesetzliche Vorschriften verlangten einen umfassenderen Sicherheitsstandard. So musste die offene Wellenrutsche entfernt werden, nur die Röhrenrutsche durfte bleiben. Die Netzpyramide war auf Grund des morschen Trägers am Zusammenbrechen. Im Einklang mit dem Spielplatzkonzept der Stadt Zell wurde sie entfernt und hierfür ein nach dem berühmten Seeräuber Klaus Störtebeker benannter Piratenturm neu erstellt. Außerdem wurden alle Geräte sicherheitstechnisch auf den neusten Stand gebracht. Hierfür investierte die Stadt 13.000 Euro und 325 Arbeitsstunden, erklärte Betriebshofleiter Matthias Fritsch. Für die jährliche Unterhaltung der Spielgeräte auf dem Adlerspielplatz fallen jährlich ca. 100 Arbeitsstunden an. Fritsch lobte die gute Zusammenarbeit mit allen Beteiligten bei der Sanierung.
Das Gräbenreute-Spielplatzteam kümmerte sich um das Karussell, das generalüberholt wurde, einen neuen Anstrich bekam und mit transparenten Gummimatten und Kantenschutz unfallsicher gemacht wurde. Insgesamt habe, so Marcus Bohnert, die Spielplatzgemeinschaft für diese Arbeiten mehrere tausend Euro und 60 Arbeitsstunden investiert. Bohnert dankte allen, die an der Sanierung beteiligt waren, seinen Mitgliedern und Helfern, der Stadt Zell, der Ortsverwaltung sowie dem Planungsbüro Baumann-Trapp.
Ortsvorsteher Ludwig Schütze hob das beispielhaftes Bürger-Engagement der Bewohner der Gräbenreute hervor. „Ich bin stolz, dass unsere Bürgerinnen und Bürger der Gräbenreute sich für den Spielplatz verantwortlich fühlen und sich mit Spenden und Arbeitsstunden um den Spielplatz kümmern.“ Dies sei von der Stadt ausdrücklich gewünscht und einfach vorbildlich. Schütze nahm auch zu verschiedenen Diskussionen und Irritationen in der Vergangenheit Stellung. Diese seien allein auf immer neue gesetzliche Vorschriften zurückzuführen, die zu erfüllen seien. In der Sache gab es bei den Verantwortlichen für die Sanierung keine unterschiedlichen Meinungen, es gab von beiden Seiten sehr gute Vorschläge. Die Zusammenarbeit zwischen Ortsverwaltung, Stadt, Betriebshof und Spielplatzgemeinschaft wurde sehr sachlich geführt. Zur Feier des Tages lud der Ortsvorsteher alle zu einem Umtrunk und einer Brezel ein.