In den mächtigen Scheuern des Fürstenberger Hofes sieht es aus wie in einer riesigen Himmelswerkstatt. Überall lächelt das Jesuskind. Mal glückselig in der einfachen Futterkrippe, mal in kostbare peruanische Gewänder gehüllt, mal auf feinsten Daumen gebettet, mal in einem orientalischen Palast, mal in winterlicher Landschaft frierend oben in einer Almhütte in den Bergen, mal im Binsenboot auf dem Titicaca-See schwimmend.
Nicht immer sind Ochs und Esel als Tiere an der Krippe dabei. Mal sind es Löwe, Warzenschwein und Elefanten im tiefen Afrika, mal sind es Lamas, Hunde und Gürteltiere in Peru, mal Büffel und Nilpferde in Tansania, die an der Krippe stehen. Josef im Lendenschurz und Getreide stampfend in Afrika, Maria als Hochschwangere in Mexiko, Gabenbringer aus allen Nationen, fröhliche Musikanten, die aus Freude über die Geburt Jesus aufspielen, das ist die unermessliche, farbenfrohe Vielfalt der über 300 Krippen aus aller Welt.
Wahre Schätze internationaler Krippenkunst von unvorstellbarem Wert aus der ganzen Welt sind zu sehen. »Die 300 kostbarsten Perlen internationaler Krippenkunst« sind die wertvollsten Krippen aus der Sammlung des international angesehenen Volkskundlers Professor Hans-Jürgen Rau. Persönlich hat er in 90 Ländern der Erde seine Krippen ausgesucht und erworben. Der Dank gilt seiner Witwe Renate Rau und ihrer Tochter Ina-Isabella Ohlemüller-Rau, die die Krippen zur Verfügung gestellt haben.
Von Paris nach Zell
Highlight und Mittelpunkt der Ausstellung ist die 40 Quadratmeter große hebräische Landschaftskrippe, die vor 35 Jahren von der Stadt Paris in Auftrag gegeben und vor dem Pariser Rathaus aufgebaut wurde. Sie wurde 1986/87 von weltberühmten spanischen Künstlern, dem Szenisten Fernando Cruz-Avalos und dem Modelleur Jose Luis Mayo Lebrija mit historischen Szenen des hebräischen Lebens zur Zeit Jesu entworfen und gebaut. Im Volksmund bekam sie den Namen La Grande Créche de Madrid.
Heimische Krippenkunst
Traditionell werden auch wieder Schwarzwald-Krippen ausgestellt. Der einheimische Krippenkünstler Karl-Erich Schätzle mit seinem als Krippe perfekt nachgebauten Fürstenberger Hof mit all seinen Nebengebäuden darf natürlich nicht fehlen. Die 1888 von Bäcker- und Müllermeister Bernhard Welle, Ururgroßvater der heutigen Besitzerin der Bäckerei »Ochsenmühle«, erbaute und ausgestellte Krippe war damals wie heute eine Sensation. In der Weihnachtszeit kamen die Bewohner in die Müllerstube, um das Wunderwerk mit beweglichen Figuren und schwebenden Engeln und angetrieben über Transmissionen durch das Mühlrad am nahen Harmersbach zu bestaunen. Nikolaus Volk aus Steinach zeigt seine wunderbare Rundkrippe im alpenländischen Stil. Die schwäbische Volkskundlerin Sylvia Schmon, die im nächsten Jahr im Fürstenberger Hof unter dem Motto »Weihnachtsbäume und Weihnachtsträume« ihre Sammlung zeigt, öffnet im Trachten- und Engelzimmer zum Abschluss des Rundgangs durch die Ausstellung ihr Schatzkästchen mit historischem Christbaumschmuck, Krippen, Spielzeug und Geschenken vor über 100 Jahren, um die Vorfreude auf diese wunderschöne Ausstellung im nächsten Jahr zu wecken.
Mit Liebe zum Detail
Wie in den vergangenen Jahren regen sich wieder viele fleißige Hände. Seit Wochen ist das Krippenteam an der Arbeit. Elisabeth Antes, Hannelore Fix, Ruth Oberpichler, Lioba Schmider, Luitgard Siegesmund, Traudel Siener, Marie-Luise Stauber. alle sind immer aufs Neue entzückt, wenn sie ihre Lieblinge, die Krippenkostbarkeiten aus aller Welt, sehen und immer wieder neue wunderschöne Details entdecken. Mit bunten Kugeln, Lichtern, Christbäumen, bunten Stoffen, Moos, Rinden und Tannenzapfen – einfach mit tollen Ideen und viel Liebe machen sie den Fürstenberger Hof zum Weihnachts-Krippen-Wunderland. Ebenso fleißig im Einsatz sind das Museumsteam um Robert Oberföll, der städtische Betriebshof mit Matthias Fritsch an der Spitze sowie Stadtgärtner Tobias Herold und seine Helfer.
Anfragen aus ganz Deutschland zeigen das riesige Interesse an der Ausstellung und die Pläne für die Aufsicht während der Öffnungszeiten werden erstellt. Viele Bürgerinnen und Bürger werden noch gebraucht und täglich tragen sich neue in die Aufsichtspläne ein. Zwischen 150- und 200 Helfer sind während der Krippenausstellung im Einsatz.
Bald geht es los
Geöffnet ist ab Samstag, 29. November, jeweils Montag bis Freitag von 14 bis 17 Uhr und an den Wochenenden (Samstag, Sonntag) von 11 bis 17 Uhr. Sonderführungen sind immer möglich. Kontakt Tel. 07835/4269230 oder mobil 0170/4337221 und per E-Mail unterharmersbach@zell.de oder online weihnachtshof.de. Weitere Infos zudem auf fuerstenberger-hof-museum.de. Den Flyer zur Ausstellung gibt es auch auf Französisch.