Am Sonntagabend um 21 Uhr, nach 14 Stunden Arbeit, teilweise bei Regen, aufatmen bei den 30 THW-Helfern: Es ist geschafft! An den beiden ersten Juli-Wochenenden 6./7. und 13./14. Juli hatten die Helfer der THW – Ortsverbände Biberach, Breisach und Müllheim die Behelfsbrücke zwischen der Bäckerei Welle-Männle Ochsenmühle über den Harmersbach zum Kurgarten wieder abgebaut.
Die Brücke war seit Mitte September 2018 im Einsatz gewesen. Jeweils 30 Helfer der drei THW-Ortsverbände zwischen 19 und 66 Jahren montierten an den vier Einsatztagen die 32 Meter lange Behelfsbrücke mit doppelter Fahrbahnbreite wieder auseinander und zerlegten sie in eine Vielzahl von Einzelteilen. Dabei mussten über 5.000 Schrauben entfernt werden. Hilfe kam sogar aus Bayern. Vom THW Ortsverband Freising waren drei für den Brückenbau bereits ausgebildete Helfer gekommen, um Erfahrungen mit dem Bau und Abbau einer Brücke in dieser Dimension zu sammeln. Die Arbeiten liefen wie am Schnürchen. Planung und Ausführung waren auf den Millimeter genau gelungen. Als dann am Sonntagabend alle Einzelteile transportbereit geordnet auf dem Platz lagen, waren alle erschöpft, aber froh und glücklich.
Im Laufe dieser Woche wird die in die Einzelteile zerlegte Brücke in zehn Lastzügen von Unterharmersbach zum zentralen Brückenlager des Verkehrsministeriums
in Schiefbahn/Mönchengladbach transportiert und dort für den nächsten Einsatz vorbereitet. Auch für die Müllheimer THW-Helfer der Fachgruppe Brücken gibt es noch einiges zu tun. Am Dienstagabend werden im Rahmen einer Übungseinheit die Arbeitsgeräte kontrolliert, gesäubert und fachgerecht für den nächsten Einsatz vorbereitet.
Planung Brückenrückbau
Die Leitung des Brückenrückbaus lag in Zusammenarbeit mit dem Ortsbeauftragten des THW Müllheim, Patrick Winterhalter und seines Stellvertreters Patrick Weisser bei Gruppenführerin Fiona Mager, THW Müllheim. Die Erzieherin im Hauptberuf plante alle Arbeitsschritte, teilte hierzu die Mannschaften ein, überwachte und kontrollierte alles und packte selbst mit an, wenn mal Not am Mann war. Das Zusammenspiel zwischen den beiden Kranen und den Mannschaften links und rechts der künftigen Behelfsbrücke zeigte, wie gut die Zusammenarbeit der THW-Helfer aus drei Orten von statten ging.
Engagement und Entspannung
Höchste Genauigkeit war notwendig, wenn beispielsweise eine der elf Fahrbahnplatten mit den Kranen hochgehoben und zum Lagerplatz gehievt wurde. Jeweils acht Helfer an beiden Seiten der schweren Platten sorgten dafür, dass die schwierige Aktion ohne Zwischenfälle gelang. Unter den schattigen Bäumen am Fürstenberger Hof gab es Ruhepausen und Verpflegung. Die THW-Mannschaft übernachtete in den Räumen des THW Biberach. Doch zuvor war der Besuch des Motorradfestes am Kinzigdamm eine willkommene Abwechslung nach der harten Arbeit.
Am Sonntagmorgen kamen weitere Helfer, darunter auch THW-Helfer Raimund Harter, gebürtiger Unterharmersbacher, der in Hornberg wohnt und selbst dort am Umbauen ist. Aber er sagte: »Es ist für mich Ehrensache, dass ich wenigstens an einem Tag meine Heimatgemeinde unterstütze.« Ganz großes Lob gab es wieder für Bäcker- und Konditormeisterin Angelika Welle-Männle, die alle Helfer mit Kaffee und Kuchen versorgte.
Unter den zahlreichen Zuschauern waren auch Bürgermeister Günter Pfundstein, Ortsvorsteher Hans-Peter Wagner, Ehrenlandessprecher THW Baden-Württemberg, Walter Nock, der die Kontakte der Stadt Zell zum THW hergestellt und maßgeblich beteiligt war, dass die zwei Umfahrungsbrücken im Zuge des Neubaus der Ortsdurchfahrung durch das THW gebaut wurden. Vor Ort war auch Bauleiter Andreas Maier vom Regierungspräsidium Freiburg, der für die Ausführung und den Rückbau der gesamten Umfahrungsstrecke durch den Kurgarten verantwortlich ist und hervorragende Arbeit geleistet hatte.





