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Zell-Unterharmersbach | 6.03.2019

Saumusiker waren wieder in blendender Form

Vierstündiges Programm – Saumusik nimmt künftig an den Ortschaftsratssitzungen teil und singt »Den Hombe gibt’s nur einmal« und bei Bedarf »Ein bisschen Frieden«

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Schon der Einmarsch war einer der viel beklatschten Höhepunkte beim Saumusikerball in den vollbesetzten Hallen des Hotels »Eckwaldblick«. Nahtlos ging es in die närrische Musikprobe über. Foto: Hans-Peter Wagner
von Hans-Peter Wagner

Schon der Einmarsch war einer der viel beklatschten Höhepunkte beim Saumusikerball in den vollbesetzten närrischen Hallen des Hotels Eckwaldblick. Mit leichter Verspätung erklommen die Musiker der Hambacher Kultband »Es rännt ä Sau de Garde na« mit ihrem Gefolge die Bühne. Ihre Entschuldigung: »Zweimal ä Ampel und dann noch’s Bähnle« – so isch es halt in dene gruusige Zitte der Umfahrung«, stieß beim Publikum auf großes Verständnis.

Dann ging es Schlag auf Schlag. Die Saumusiker waren wieder einmal in blendender Form und sorgten mit ihrem vierstündigen Programm vom Feinsten für Hochstimmung am laufenden Band. Patrick Friedmann, der Chef der Saumusiker, im Volksmund Friedel genannt, bewies als Regisseur, Texter, Hauptdarsteller und nun auch noch als Sänger einmal mehr, dass er soviel närrisches Blut wie kein anderer Hambacher in seinen Adern hat. Kult sind inzwischen seine Witze aus der »untersten« Schublade, die er für alle sichtbar stets auf der Bühne dabei hat.

Gleich in der Begrüßung stellte Patrick Friedmann klar, dass das Eindringen der afrikanischen Schweinepest in den europäischen Kontinent der Saumusik nichts anhaben könne. Ein berühmter Virologe habe jedem Saumusiker als einzig wirksames Gegenmittel täglich zwei Schnäpsle zum Frühstück verordnet. Viel Beifall gab es für die Saumusik-Auslandsvertretung durch Sebastian Wagner, der aus dem über 1.000 Kilometer entfernten Tschechien zum Saumusikabend angereist war.

Ein schönes Stück Hombacher Geschichte

Die närrische Musikprobe der Saumusiker begann mit der Melodie »Sah ein Knab ein Rösslein stehen«. Und die Erklärung folgte gleich: »Ja das Rössle an der Hauptstroß henn wir die längste Zit gsehne. Die Kuchi isch ja schon länger kalt, aber dafür brodelt jetzt umso mehr die Gerüchteküche«. Sogar ein tschechischer Investor soll dabei gewesen sein.«

Und bedauernd fügte der Saumusikchef hinzu: »Ja jetzt isch es verkauft, das schöne Stück Hombacher Geschichte, in dem ja Generationen von Hombacher ä Affe gket hen.« Das nächste Musikstück »über sieben Brücken musst du gehen«, war den neuen Unterharmersbachern und alten Oberharmersbacher Brücken gewidmet. Zu Ehren der Frauen aktiv erklang danach der Hit »Das bisschen Haushalt«, weil die Mitglieder im nächsten Jahr das 50-jährige Jubiläum feiern und gleichzeitig den Verein auflösen. Bis dahin soll dann auch mit kulturell hochstehenden Vereinsausflügen die Vereins­kasse geleert sein.

Zum Abschluss erklang »Theater, Theater« von Mireille Mathieu als Hymne zur Erinnerung des größten Thea­ters im Hombe bisher, nämlich um die Abschaffung des Ortschaftsrates. Um solches Theater zu vermeiden wird die Saumusik künftig an allen Ortschaftsratssitzungen teilnehmen und zum Schluss als letzten Tagesordnungspunkt »De Hombe gibt’s nur einmal« spielen oder auch nach Bedarf mal »Ein bisschen Frieden«.

Mit zwei tollen Sketchen wartete der Saumusik-Nachwuchs auf. Die Jungs und Mädchen zeigten unter großem Beifall, was in der Indianerschule alles passieren kann und schließlich, was Wassermangel bedeutet. Ein weiterer Höhepunkt des Abends war diesmal ein echtes Männerballett (ohne Frauen), das im Stil der 20er Jahre und von Dick und Doof gekleidet war und höchste Virtuosität beim Tanzen zeigte. Das Publikum tobte und verlangte stürmisch eine Zugabe, die auch gewährt wurde.

Autokino an der L94-Ampel eingerichtet

Viel hatten das Ehepaar Monika und Patrick beim Frühstück zu berichten. So, dass das Warten vor der Ampel an der L94 wunderbar ist. Apotheker Bergsträsser hat für die Autofahrer im Schaufenster ein Autokino eingerichtet, das abwechselnd Sportschau- und Tatort-Programm zeigt. Klar gestellt wurde auch, dass der Dicke, der ab und zu die Hombacher Musik dirigiert, nicht Stefan Polap ist, der 40 kg abgenommen hat, sondern der etwas breiter gewordene Vizedirigent Patrick Friedmann.

Aufgeklärt wurde auch, dass kürzlich kein Wolfsrudel im Ortsteil Grün unterwegs war, sondern eine Eselherde, die die Polizei mit dem Streifenwagen zum Herrn der Esel, Oswald Schülli zurück getrieben hat. Erläutert wurde auch der Stimmungswandel der Rothacher, die vor zwei Jahren heftig auf die Windräder oben auf den Bergen schimpften. Seit aber die Stromgesellschaft nicht nur die Strom­kabel, sondern auch die Abwasserrohre kostenlos in den Graben von den Nillköpfen in den Hombe legte, heißt es in Roth nur noch: Wir sind echte Ökobure. Daumen hoch, Windkraft finden wir super!

Danach sorgte die Familie Koslowski vom Dörfle (Thomas Hoog, Stefan Huber) bei ihrem traditionellen Besuch des Saumusikabends für Hochstimmung. Sie hatten auch ihre Kumpels von der letzten Zeche Barbara mitgebracht. Natürlich wussten sie alles, was im Tal passiert war, so auch, dass der Zeller Adlerwirt die Adlersteine im Städtle persönlich gelegt hatte, um den Gästen den Weg in seine Wirtschaft zu zeigen. Alle waren begeistert von diesem Auftritt und klatschten und sangen beim Steigerlied der »Kumpels« kräftig mit. Ein weiteres Highlight war danach die Gruppentherapie der Wochentage unter der umsichtigen Leitung des Diplompsychologen Andreas Friedmann.

Weltklasseauftritt von Saumusikchef Patrick und Valerie Friedmann

Mit einem Weltklasseauftritt verzauberte danach Saumusikchef Patrick als Sänger, einfühlsam begleitet von seiner Frau Valerie am Flügel. Welthits wie Angie von den Rolling Stones, Super Trooper von Abba oder Sex Bomb von Tom Jones wurden von Patrick persönlich in bestes Hombacher Deutsch übersetzt und überwältigend dargeboten. Das Publikum tobte und verlangte Zugaben für die tollen Darbietungen des Traumpaares.

Die Schlussnummer unterstrich eindrucksvoll die außergewöhnliche Musikalität der Kultkapelle »Es rennt ä Sau de Garde na«, die sich als herrliche Saumusik-Orgelpfeifen präsentierten. Mit ihren Glöcklein intonierten sie die schönsten Musikstücke. Das »B« der Tonleiter übernahm als Gast perfekt Musikvorstand Christian Vollmer. Beim letzten Lied »O Sole mio« musste schließlich OV HWP die goldene Sologlocke und den Schlusston übernehmen, was er gerne tat.

Danach hatten noch die Eckwaldpuper einen umjubelten Auftritt. Alle schunkelten und sangen mit.

Mitwirkende beim Saumusikabend 2019

Emil, Magnus und Elina Kornmaier, Katrin Zimmermann, Marc und Anna Friedmann, Martina Kornmaier, Michaela Zimmermann-Welle, Andreas Friedmann, Valerie Friedmann, Klaus Gutmann, Manfred Kuderer, Fabian Kornmaier, Hubert Schwarz, Roland Fehrenbach, Sebastian Wagner, Alexander Lehmann, Andreas Lehmann, Patrick Friedmann.

Foto: Hans-Peter Wagner
Schon der Einmarsch war einer der viel beklatschten Höhepunkte beim Saumusikerball in den vollbesetzten Hallen des Hotels »Eckwaldblick«. Nahtlos ging es in die närrische Musikprobe über.
Foto: Hans-Peter Wagner
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Im Stil der 20-er Jahre und von Dick und Doof tanzten die Männer übers Parkett.
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Mit zwei tollen Sketschen wartete der Saumusik-Nachwuchs auf. Die Jungs und Mädchen zeigten, was in der Indianerschule alles passieren kann.
Foto: Hans-Peter Wagner
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Viel hatten das Ehepaar Monika (Lehmann) und Patrick (Friedmann) beim Frühstück zu berichten.
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Lustiger Sketch: Die Saumusiker unterzogen sich einer Gruppentherapie und hatten dabei für jeden Wochentag einen besonderen Plan parat.
Foto: Hans-Peter Wagner
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Mit einem Weltklasseauftritt verzauberte Saumusikchef Patrick als Sänger, einfühlsam begleitet von seiner Frau Valerie am Flügel.
Foto: Hans-Peter Wagner
Als Verstärkung für die Orgelpfeifen wurde Musikvorstand Christian Vollmer (2. von rechts) auf die Bühne geholt. Er spielte perfekt das »B« der Tonleiter.
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Herrliche Saumusik-Orgelpfeifen: Beim letzten Lied »O Sole mio« musste OV HWP die goldene Sologlocke und den Schlusston übernehmen.
Foto: Hans-Peter Wagner
Nach dem Programm hatten noch die Eckwaldpuper einen um­jubelten Auftritt. Alle schunkelten und sangen mit.

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Fasend 2019, Saumusik Unterharmersbach

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