Jeden Tag kann man Hubert Spitzmüller in Unterharmersbach begegnen – den mit seinem typischen, verschmitzten Lächeln jeder kennt. Dass er nun am Samstag, 1. Dezember, 80 wurde, sieht ihm keiner an. Körperlich und geistig total fit hält er Haus und Garten in Schuss und bei den örtlichen Anlässen und Festen ist er ein gern gesehener Gast, der die Gesellschaft mit Freunden und Bekannten liebt.
Hubert Spitzmüller entstammt einem alten Bauerngeschlecht und kam als zweites Kind seiner Eltern Franziska und Friedrich Spitzmüller auf dem Spitzmüllerhof im Hinterhambachtal zur Welt. Schon als Kind musste er, wie damals üblich, in der elterlichen Landwirtschaft mithelfen. Und nach dem Ende der Schulzeit musste er auf Geheiß des Vaters noch zwei Jahre zuhause in der Landwirtschaft mitarbeiten, bis er dann in der Firma Ritter eine Lehre als Landmaschinenmechaniker beginnen durfte. Die Lehrzeit absolvierte er mit Bravour und danach arbeitete er als Mechaniker in der Produktion für Obstpressen, Seilwinden und andere landwirtschaftliche Geräte.
1963 wechselte er zur damaligen Firma Holzer und wurde Maschineneinsteller im Pressraum. Aufgrund seiner herausragenden Leistungen und seiner hohen technischen Kenntnisse wurde er zum ständigen Mitarbeiter in der Versuchsabteilung befördert. 1984 traf ihn ein schwerer Schicksalsschlag. Mitten im Leben, mit 46 Jahren, wurde bei ihm eine unheilbare Krankheit festgestellt, die eine schwere Operation auf Leben und Tod nach sich zog. Nach mehreren Reha-Aufenthalten und dank seiner starken Willenskraft schaffte er es, dass er wieder an seinen Arbeitsplatz zurückkehren und erfolgreich weiterarbeiten konnte. 1998 mit 60 Jahren wurde er als hochgeschätzter, fleißiger und hilfsbereiter Mitarbeiter in den Ruhestand verabschiedet.
Seine besondere Begeisterung gehört bis heute dem Fußballverein Unterharmersbach, wo er bis heute keines der Heimspiele verpasst und die Mannschaft kräftig anfeuert. Im Gründungsjahr 1955 trat er als aktives Mitglied ein. Als kampfstarker Libero mit hervorragendem Auge für gefährliche Situationen führte er die Hintermannschaft erfolgreich zu vielen Siegen. Nach der aktiven Laufbahn spielte er in der neugegründeten AH-Mannschaft auf seinem Stammposten und bis zu seinem 40. Lebensjahr half er in der zweiten Mannschaft aus, wenn Not am Mann war. Außerdem übernahm er mit seiner großen Erfahrung von 1986 bis1990 das arbeitsintensive Amt des Jugendleiters. Lange Jahre war er Platzkassierer bei den Spielen der Aktiven. Außerdem er half bei der Bewirtung der Kilwi und des Harmersbachtal-Turnieres im Festzelt mit, und vertrat als Beisitzer die passiven Mitglieder in der Verwaltung. Für seine Verdienste wurde er zum Ehrenmitglied ernannt. Noch heute pflegt er mit seinen Fußballerkameraden bei 14-tägigen Wanderungen mit Einkehr die Kameradschaft.
Aufgrund seiner großen Kenntnisse und seiner Liebe zur Landwirtschaft brachte er sich schon Anfang der 80er Jahre in die Museumsarbeit am Fürstenberger Hof ein und war den Museumsleitern Ludwig Lehmann und später Gottfried Gutmann eine große Stütze bei der Bewältigung der vielen Aufgaben. Auch hier hat er sich in seiner Jahrzehnte langen erfolgreichen Tätigkeit große Verdienste um das landesweit bekannte Unterharmersbacher Wahrzeichen erworben.
1965 lernte er seine Frau Heidi aus Wuppertal kennen. Sie wurde seine große Liebe und schon 1967 war große Hochzeit im »Schwarzen Adler« in Unterharmersbach. Gemeinsam bauten sie 1975 an der Bergstraße ihr schmuckes Eigenheim, auf das beide stolz sind. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor; Heiko und Silke. Sie alle und Enkelin Michelle gratulieren dem rüstigen Jubilar zu seinem runden Geburtstag und zu seiner großen Lebensleistung unter nicht einfachen Bedingungen.