Die Helfer der THW-Mannschaften aus Biberach, Breisach und Müllheim haben höchstes Lob und Anerkennung verdient. Bei sengender Hitze und Rekordtemperaturen mit 36 Grad Celsius montierten die 32 Helfer zwischen 19 und 66 Jahren am Samstag und eine 37-köpfige Mannschaft am Sonntag einen großen Teil der 32 Meter langen Behelfsbrücke mit doppelter Fahrbahnbreite, die zwischen der Bäckerei Welle-Männle und dem Kurgarten den Harmersbach überquert.
Als sich dann am Sonntagmittag der Brückenbau erstmals bei der sogenannten Vorschubmontage wie geplant, auf Rollen und gesteuert über Seilzüge, in Richtung Kurgarten bewegte, war die Freude groß. Planung und Ausführung waren auf den Millimeter genau gelungen. Aus einer Vielzahl von Einzelteilen, die unter der Woche in zehn Lastzügen vom Brückenbaulager Mönchengladbach nach Unterharmersbach transportiert worden waren, entsteht Schritt für Schritt eine komplette Brücke. 5.000 Schrauben müssen dabei eingedreht werden.
Höchste Genauigkeit ist wichtig
Die Leitung des Einsatzes lag in Zusammenarbeit mit dem Ortsbeauftragten des THW Müllheim, Patrick Winterhalter bei Gruppenführerin Fiona Mager, THW Müllheim. Die Erzieherin im Hauptberuf plante alle Arbeitsschritte, teilte hierzu die Mannschaften ein, überwachte und kontrollierte alles und packte selbst mit an, wenn mal Not am Mann war. Das Zusammenspiel zwischen den beiden Kränen und den Mannschaften links und rechts der künftigen Behelfsbrücke zeigte, wie gut die Zusammenarbeit der THW-
Helfer aus drei Orten von statten ging.
Höchste Genauigkeit war beim Bau der Rollenbahn notwendig. Aber es lief alles wie am Schnürchen. Die Männer sind in Übung. Schließlich ist die Brücke in Unterharmersbach bereits das vierte Brückenbauwerk, das in diesem Jahr unter der Leitung des THW Müllheim gebaut wird. Unter den schattigen Bäumen am Fürstenberger Hof gab es Ruhepausen und Verpflegung. Die THW-Mannschaft übernachtete in den Räumen des THW Biberach, wo auch am Samstagabend für alle Helfer ein Grillfest stattfand, bei dem Bürgermeister Pfundstein spontan die Getränke stiftete.
Am Sonntagmorgen kamen fünf weitere Helfer, darunter auch THW-Helfer Raimund Harter, gebürtiger Unterharmersbacher, der in Hornberg wohnt und dort selbst am Umbauen ist. Aber er sagte: »Es ist für mich Ehrensache, dass ich wenigstens an einem Tag meine Heimatgemeinde unterstütze.«
Tolle Gastfreundschaft
Großes Lob gab es für Bäcker- und Konditormeisterin Angelika Welle-Männle, die alle Helfer mit Kaffee und Kuchen sowie Brezeln und anderen Backwaren versorgte. THW-Chef Patrick Winterhalter: »Wir sind hier von Frau Welle-Männle aufgenommen worden, wie wenn wir zu ihrer Familie gehörten. Eine ganz tolle Gastfreundschaft, die wir hier erleben dürfen.« Viele Bürger nahmen am Sonntagmittag die Gelegenheit zur Baustellenerläuterung und Begehung wahr. Oberster »THW-Brückenchef« Patrick Winterhalter übernahm selbst die Führung und gab geduldig auf die vielen Fragen Auskunft.
Unter den zahlreichen Zuschauern waren auch Bürgermeister Günter Pfundstein, Ortsvorsteher Hans-Peter Wagner und Bauleiter Andreas Maier vom Regierungspräsidium Freiburg. Maier hatte in den vergangenen Wochen mit dem Bau der Brückenpfeiler und Fundamente auf beiden Seiten des Harmersbaches sowie der Trasse durch den Kurpark wichtige Vorarbeiten geplant und abgewickelt. Da der Neubau der Rösslebrücke Sache des Landes Baden-Württemberg ist, liegt die Bauherrschaft unter der Leitung von Andreas Maier für die dafür notwendige Umfahrungsstrecke ebenfalls hinsichtlich der Ausführung und der Kostenübernahme beim Land Baden-Württemberg.
Erstmals wird die Umfahrung nach der Kilwi genutzt werden, wenn auf der Hauptstraße durch Mitarbeiter der Firma Reif der Bauabschnitt Gasthaus Ochsen bis Rösslebrücke in Angriff genommen wird. Der Abriss der Rösslebrücke ist für den 19. November geplant. Der Neubau der Brücke soll bis Mitte Juli 2019 beendet sein. Dann wird die neue Rösslebrücke wieder für den Verkehr frei gegeben und der Rückbau der Behelfsbrücke in Angriff genommen.