Die diesjährige Generalversammlung der historischen Bürgerwehr Unterharmersbach e. V. im vollbesetzten »Grünen Hof« begann mit einem Paukenschlag. Vorsitzender Josef Roth, der sein Amt vor zwei Jahren nur auf Drängen und weil sonst niemand bereit war, kommissarisch angenommen hatte, gab gleich zu Beginn bekannt, dass er sein Amt nicht nur diese Wahlperiode zu Ende führen werde, sondern auch in künftigen Jahren für das Amt des 1. Vorsitzenden zur Verfügung stehe.
»Es ist für mich eine Freude und Ehre, unserer Bürgerwehr zum Wohle aller als Vorsitzender vorstehen zu dürfen. Wir haben eine tolle Mannschaft mit Gewehrträgern, Trachtengruppe und Spielmannszug, auf die ich alle stolz bin. Mein Lob gilt auch den Mitgliedern unserer Verwaltung, die hinter mir stehen und mich in allem unterstützen,« so Roth. Der erlösende Beifall aller zeigte, wie sie sich über diese Entscheidung freuten.
Herzlich begrüßte Roth neben den aktiven und passiven Mitgliedern Ortsvorsteher Hans-Peter Wagner, die Ehrenmitglieder sowie eine Abordnung der Bürgerwehr Haslach. Ein ehrendes Gedenken galt den verstorbenen Mitgliedern Karl Neumaier, Arnold Gehring und Wilhelm Schlager. Nach der Verlesung des Protokolls der letzten Generalversammlung erstattete Hauptmann Marcus Bohnert den Tätigkeitsbericht für das vergangene Vereinsjahr. Derzeit besteht die Bürgerwehr aus sechs Offizieren, 30 Gewehrträgern, 17 Spielleuten, sieben Trachtenfrauen, zwölf Ehrenmitgliedern und 149 passiven Mitgliedern.
Großer Zapfenstreich
Bei acht öffentlichen Auftritten war die Teilnahme der Aktiven sehr gut, lobte der Hauptmann. Ein besonderes Erlebnis war das Peter- und Paul-Fest in Bretten mit großem Zapfenstreich, mittelalterlichem Markttreiben und großem Festumzug, bei dem die Unterharmersbacher viel Beifall erhielten. Höhepunkt des Vereinsjahres war das Landestreffen der badisch-hessischen Bürgerwehren in Villingen-Schwenningen. Eine Abordnung war bereits beim großen Zapfenstreich zur Eröffnung anwesend. Die gesamte Bürgerwehr nahm am Sonntag am großen Festumzug durch die mittelalterliche Innenstadt teil, die eine wunderschöne Kulisse bot.
Gelungen war die Kameradschaftswanderung nach Oberharmersbach zum Donissenhof, die Ferdinand Jilg organisiert hatte. Ein Dank galt Kamerad Franz Prinzbach, der im Ortsteil Grün zu einer Stärkung eingeladen hatte. Ein volles Haus, ein tolles Theater und von allem Seiten großes Lob gab es für die Jahresveranstaltung in der Schwarzwaldhalle. Der besondere Dank galt den Küchenpersonal unter Leitung von Christian Schwarz.
Tambourmajor Josef Roth zeigte sich mit dem Spielmannszug sehr zufrieden. Die Kameradschaft stimme und mit neuen Stücken werde das Repertoire ständig erweitert. Hierfür sei allerdings guter Probenbesuch notwendig. Nächster großer Auftritt ist das Kritikspielen des Landesverbandes Baden/Südhessen am kommenden Sonntag in Waldkirch im Rahmen der baden-württembergischen Heimattage. Für ihre hervorragende Arbeit erhielt Ausbilderin Stefanie Lehmann ein Präsent. Von einer guten Kassenlage konnte Kassierer Herbert Armbruster berichten. Kassenprüfer Richard Wußler bestätigte die einwandfreie und vorbildliche Kassenführung.
Ortsvorsteher Hans-Peter Wagner nahm die Entlastung der Verwaltung vor. Er bescheinigte der Bürgerwehr, ein ausgezeichnetes Aushängeschild für die Ortschaft zu sein, das Unterharmersbach weit über das Tal hinaus glänzend repräsentiert. Er sagte: »Wir sind alle stolz auf unsere Bürgerwehr.« Mit dem Vorsitzenden Josef Roth und Hauptmann Marcus Bohnert an der Spitze sei die Bürgerwehr bestens aufgestellt.
Der Ortsvorsteher Hans-Peter Wagner überbrachte die Grüße und besten Wünsche von Bürgermeister Günter Pfundstein, der ausdrücklich nochmals dafür dankte, dass erstmals eine Abordnung der Bürgerwehr Unterharmersbach am Silvesteraufmarsch teilgenommen habe. Dies sei eine echte Bereicherung gewesen. Er wünsche sich – so der Bürgermeister – dass die Teilnahme künftig zur festen Tradition werde.