Viele Glückwünsche durfte Ludwig Lehmann, Birken-weg 3 am Mittwoch, 20. September, zu seinem 80. Geburtstag entgegennehmen. Über viele Jahrzehnte hat er sich in den verschiedensten Ämtern und Positionen mit herausragendem Engagement für seine Heimatgemeinde eingesetzt und bleibende Spuren hinterlassen.
Zwar hat er unter altersbedingten Einschränkungen, besonders beim Gehen, zu leiden. Doch sein Verstand ist hellwach und das Tagesgeschehen verfolgt er nach wie vor mit großem Interesse. Seinen Haushalt versorgt er weitgehend selbst und auch
sein Garten ist wie eh und je eine Musteranlage. Seit 1973 wohnt er als einer der ersten Bewohner in der Gräbenreute.
Ludwig Lehmann kam in Hinterhambach 4 im Brosi-Hof auf die Welt. Schon als Kleinkind und auch später, als er in der Schule war, ging er zu seinen Nachbarn, dem Bühlbauern, um mitzuhelfen. Nach der Schulzeit arbeitete er zunächst auf dem Bühlhof als Taglöhner und später als fest angestellter Knecht. Aufgrund seines Fleißes und seines unermüdlichen Einsatzes war er sehr beliebt und angesehen. 1963 suchte er in der damals in Unterharmersbach aufstrebenden Firma Holzer eine neue Herausforderung. 31 Jahre war er dort ein vorbildlicher Mitarbeiter, dem nie etwas zu viel und dessen Rat gefragt war. Von 1979 bis 1994 vertrat die Interessen der Mitarbeiter als gewähltes Mitglied im Betriebsrat, den er fünf Jahre von 1989 bis 1994 als Vorsitzender leitete. Nach seiner altersbedingten Zurruhesetzung 1994 als festangestellter Mitarbeiter übernahm er in Teilzeit die Pflege der Grünflächen und Bäume auf dem ganzen Betriebsgelände der Firma Holzer. Auch hier leistete er mit seinem hohen Fachwissen aus seiner Zeit in der Landwirtschaft und als ausgebildeter Baumwart mustergültige Arbeit. Sein Märchengarten auf dem von der Firma erworbenen Gelände des ehemaligen Gasthofes Engel wurde von vielen Mitbürgern und Gästen immer wieder bestaunt. Neben seiner Arbeit als Betriebsgärtner übernahm er auch Kurierdienste für die Firma und transportierte oder holte Warenteile in ganz Deutschland, Schweiz, Frankreich und Österreich.
Auch im öffentlichen Leben brachte er sich in vielen Ämtern mit vorbildlichem Einsatz und Leidenschaft ein. Von 1956 bis 1966 war er Vorsitzender der Landjugend Unterharmersbach und die Theaterabende, die er als Regisseur leitete und auch selbst mitspielte, sind unvergessen. Ebenso sein Einsatz für den Erhalt der Landschaft und der Landwirtschaft des Schwarzwaldes. Von 1989 bis 1999 wurde er mit hoher Stimmenzahl in den Ortschaftsrat gewählt, wo er sich besonders für die Belange der Landwirtschaft und der Heimat einsetzte. Von 1990 bis 2000 führte er den Musikverein Unterharmersbach als erster Vorsitzender. Die von ihm veranstalteten Mai- und Brauchtumsfeste sowie Konzerte zählten zu den Höhepunkten im Jahreslauf. Nach dem Wiederaufbau des Fürstenberger Hofes 1993 übernahm er bis 2003 das Amt des Museumsleiters, nachdem er bereits über Jahre als Museumshelfer tätig war. Mit seiner ganzen Kraft und Leidenschaft widmete er sich dieser Aufgabe und er gewann mit seinen Führungen und Veranstaltungen viele Gäste und Besucher als Freunde des Fürstenberger Hofes als Wahrzeichen des Schwarzwaldes. Er selbst warb mit Film- und Diaabenden im ganzen Land für die Schönheit des Schwarzwaldes und natürlich besonders des Harmersbachtales.
Von 1987 bis 2010 war Ludwig Lehmann Vorsitzender des CDU-Ortsvereines Unterharmersbach. Er organisierte unvergessene Veranstaltungen mit bekannten Politikern, jener Zeit so mit Bundesminister Wolfgang Schäuble, dem Ministerpräsidenten Erwin Teufel, Staatssekretär Ruder, Otto von Habsburg, ältester Sohn des letzten österreichischen Kaisers und CSU-Abgeordneter im Europaparlament, den Landwirtschaftsministern Gerhard Weisser und Gerdi Staiblin sowie mit der Straußtochter Monika Hohlmaier. Auch sonst war er immer im Einsatz, so beim Plakate gestalten und aufstellen bei den Wahlen.
Zu seinem runden Geburtstag gratulierten auch Bürgermeister Günter Pfundstein und Ortsvorsteher Hans-Peter Wagner und würdigten namens der Stadt und Ortschaft die hohen und außerordentlichen Verdienste des Jubilars für seine Heimat und den Schwarzwald. Ludwig Lehmann betonte, dass er immer gerne und mit Herzblut sich für seine Heimat eingesetzt habe. Er freue sich nun auf das Wochenende, an dem er mit seiner Familie feiert und auch seine Tochter Sandra, die in Nordrach wohnt und den Jubilar vorbildlich umsorgt, sowie Sohn Stefan mit Schwiegertochter Annette und seiner Enkelin dabei sein werden.