Anfang November ist Trapper Sepp Herrmann nach Hause gekommen, um hier im Familienkreis den 95. Geburtstag seiner Mutter Elisabeth Herrmann zu feiern. Nach sechs Monaten und dem erfolgreichen Buchprojekt kehrt er am Ostermontag in »seine« Heimat Alaska zurück.
»Ich bin froh, dass alles nun vorbei ist«, macht Sepp Herrmann deutlich, wie sehr er sich auf die Natur und seine Hunde, auf die Ruhe und unendlichen Weiten der Brooks Range, auf die Jagd und die Arbeit im Garten, auf Sommernächte mit Sonnenschein und den bald wieder grimmig kalten Winter, aufs Holz sägen für seine Sauna und einen Tee im Schaukelstuhl freut. Sepp Herrmann ergänzt: »…auf das normale Leben, weg vom Trubel.«
Dennoch ist er sehr dankbar, dass sein Buch »Ch’atth’an – einer jagt, wenn andere schlafen« auf so großes Interesse gestoßen ist. »Der Besuch hier ist eine Zeit voller schöner Erlebnisse gewesen, die ich so schnell nicht vergessen werde«, sagt Herrmann. Der Andrang bei den Buchvorstellungen, die viele positiven Rückmeldungen von begeisterten Lesern und der große Applaus haben ihn sehr berührt.
Der Erfolg lässt sich auch in Zahlen fassen. Die Erstauflage mit 1.500 Exemplaren war nach drei Wochen ausverkauft. Der Nachdruck, nochmals 1.000 Exemplare, ist nun wieder verfügbar. In Fleißarbeit hat Sepp Herrmann vor seiner Abreise 450 Stück davon handsigniert. Diese Bücher sind bei seinem Bruder Hans-Jörg Herrmann in der Unterharmersbacher Metzgerei, bei Sport-Beck in der Turmstraße und bei der Tourist-Info in der Alten Kanzlei erhältlich. Und natürlich im Buchhandel. Auch auf der Homepage www.seppherrmann.com kann das Buch bestellt werden.
»Es war ein gutes Projekt und ich habe dabei viel gelernt«, stellt Sepp Herrmann fest. Die halbe Arbeit sei das Bücher schreiben, die andere Hälfte das Veröffentlichen. Die ganzen Aktionen hätten ihm viel Kraft gekostet und er habe das Gefühl, dass hier immer irgendwie Druck herrscht. Draußen in der Natur sei es auch oft anstrengend, aber die Energie sei insgesamt beruhigender. »Hier bin ich am Zügel, das Pferd rennt und ich muss aufpassen, dass ich nicht herunterfalle«, zieht Sepp Herrmann einen Vergleich: »Dort ist es gemütlicher. Das Pferd rennt nicht so schnell, aber man kommt auch voran.«
So bleibt für Sepp Herrmann nun die Erinnerung an eine ausgefüllte Zeit. Die Geburtstagsfeier seiner Mutter, die friedvollen Weihnachtstage und die Fasend werden ihm und seinem Sohn Atigun in Erinnerung bleiben. Als Bändele bei der Fasend unterwegs zu sein, sei für Atigun »eine große Sache« gewesen. Der ist bereits nach Alaska zurückgeflogen und schon am gestrigen Mittwoch in Fairbanks angekommen.
Derweil sitzt Sepp Herrmann in seiner Ferienwohnung bei der Familie Moser im Herrenholz auf gepackten Koffern und auch die Pläne für die nächsten Wochen sind schon gefasst. Zusammen mit seinem Sohn Atigun wird er zur Karibu-Jagd in die Brooks Range ziehen. Das Fleisch der erlegten Tiere verwendet er ausschließlich für den Eigenbedarf. Sepp Herrmann stellt Wurst und Karibu-Schinken her, ein Teil wird als Frischfleisch tiefgefroren. Mitte Mai ist der Boden in seinem Garten dann soweit aufgetaut, dass er auch hier mit der Arbeit beginnen kann. »Ich habe alles«, freut er sich auf Tomaten und Gurken aus dem Gewächshaus, auf Karotten, Salat und frische Erdbeeren.
Im kommenden Winter plant Sepp Herrmann zusammen mit seinen Hunden für vier bis fünf Monate in den Norden zu ziehen und nach seinen Hütten zu schauen. Wann er wieder ins Harmersbachtal kommt, kann er heute noch nicht sagen. Und noch einen Plan hat er für die Zeit in Alaska. Er wird sein Buch ins Englische übersetzen und im Eigenverlag herausgeben. Auch dort gebe es einen kleinen Markt. Seine Bekannten und auch Touristen sind es, die solche Bücher nachfragen. Und sicherlich freuen sich auch die Fans von Sepp Herrmann hier in Zell und Unterharmersbach sowie in der Region auf die Fortsetzung der Geschichten des Alaska-Trappers aus dem Schwarzwald.