Zu einer Tour auf dem Premiumweg Wolfacher Schlossblick zur St. Jakobuskapelle starteten 25 Entersbacher Wanderfreunde und Gäste beim Bahnhof Wolfach. Am Bahnübergang vor dem Schlosstor beginnt der Wanderweg und führt auf schmalen Pfaden in Serpentinen den Reutherberg hinauf.
In naturbelassenem Laubwald wanderte die Gruppe meist unter einem dichten Blätterdach bis zum ersten markanten Aussichtspunkt, dem Käpflefelsen mit seiner goldenen Kugel. Nicht nur der prächtige „Schlossblick“ und die Aussicht auf Stadt und Umgebung sind hier interessant, auch die Konstruktion des Stegs über einen Abgrund zur Aussichtsplattform.
Dieser wurde bereits Ende des 19. Jahrhunderts erbaut, als der Verschönerungsverein Wanderwege um Wolfach für die ersten „Sommerfrischler“ anlegte. Nur wenige Meter aufwärts findet sich ein weiterer, genauso schöner Aussichtspunkt, angelegt als Rastplatz mit Sonnenliege. Der Weiterweg führt zum Gesundheitsbrünnele, bei dem man die Wasserflaschen mit kühlem Bergwasser füllen kann.
Nun wich die Gruppe vom offiziellen Weg ab und erreichte nach einem kurzen, knackigen Anstieg den Aussichtspavillon am Reutherberg. Nachdem Sturm Lothar den alten Pavillon von seinem Sockel gefegt hatte, wurde dieser neu aufgebaut und befestigt. Der sonnenbeschienene Fest- und Grillplatz lud auch die Wandergruppe zu einer Rast ein.
Entlang des Berghangs, auf einem schmalen, teilweise dem Felsen abgetrotzten Pfad, dem Felsenwegle, wanderte man nun der Wallfahrtskapelle St. Jakobus zu. Äußerlich schlicht, aber mit einer Außenkanzel, überrascht die Kapelle im Innern mit barocker, prächtiger Ausstattung. Eine kleine an die Felswand gebaute Antoniuskapelle mit heiligem Grab, Wohn- und Messmerhaus vervollständigen die Einsiedelei. Ein Gedenkstein erinnert daran, dass diese Kapelle am Pilgerweg von Lossburg kommend liegt. Mit feierlichen Gottesdiensten und Festbetrieb am 25. Juli, am Jakobustag, wird die Wallfahrt nach St. Jakob lebendig erhalten.
Auf dem Pilgerweg, gekennzeichnet durch die Jakobsmuschel wanderten auch die Entersbacher nun der Stadt entgegen und erreichten beim Rathaus die Hauptstraße. Gleich gegenüber ging es zur Einkehr in den „Salmen“, eine kleine Kneipe wie aus dem Bilderbuch, sogar mit Musikbox. Ein leckeres Vesper schloss den gelungenen Wandertag ab, und die Tourenführerin durfte ein herzliches Dankeschön entgegennehmen.
Gertrud Lerch erinnerte daran, dass auch für nächstes Jahr wieder Wandertouren gebraucht werden und bat um Vorschläge.