Selbst Anbauen gehört wieder mehr zum Leben. Mit dem Wissen, was man später selbst ernten kann.




Das BUND-Umweltzentrum Ortenau und Kiebitz e.V. hatten wieder einen sehr gut besuchten Pflanzentauschtag beim Biohof Reber in Unterentersbach mit dem Motto „Vom Glück des Gärtnerns“ organisiert.
Petra Rumpel, Leiterin des BUND-Büros Offenburg und Hanni Schaeffer, Vors. des Naturkost Kiebitz e.V. in Haslach begrüßten die Besucher zum 6. Pflanzentauschtag, der Andrang war riesengroß.
Tomaten waren sehr gefragt
Getauscht werden konnten alle Pflanzen, jedoch lag der Fokus auf Gemüsepflanzen, Beerenableger und Kräuter, also alles was in Hausgarten, Kleingarten oder Balkongarten Platz findet. Sehr gefragt waren Tomaten, Setzlinge und Obstableger, aber auch so manche Rarität ging über den Tauschtisch.
Die Tische waren in einzelne Rubriken eingeteilt: Gemüsesetzlinge, Kräuter, Blumenzwiebeln, Beerenableger, Tomaten, Saatgut. Trotz des großen Angebotes waren am Nachmittag die Pflanzentische fast leer.
Samenfeste Sorten boomen
Den Naturkost Kiebitz e.V. gibt es nun schon seit 36 Jahren. Es entstand die Idee im Jahr 2017, zusammen mit dem BUND-Aktionsbündnis Gentechnikfreie Ortenau einen Pflanzentauschtag zu initiieren, da es viele Gärtner gibt, die Ableger und Samen aus ihren Gärten zu viel haben. Das wurde dann gut angenommen und es wird vermehrt nach samenfesten und gentechnikfreien Sorten gefragt. Man bietet noch weitere Tauschtage in der Region an, doch so ein großes Event mit Infoständen wie in Unterentersbach gibt es nur wenige.
Am liebsten ohne Gentechnik
Der Fokus des BUND-Aktionsbündnis „Gentechnikfreie Ortenau“ geht dahin, dass alle weniger abhängig von Saatgutfirmen werden, welche Saatgut herstellen, was meist nur einmal wächst, aber keinen Samen zur Vermehrung produziert. Der Verein setzt sich dafür ein, dass in der Ortenau keine Pflanzen angebaut werden, die gentechnisch verändert sind. Dazu gehören viele Landwirte in der Ortenau, unter anderem der Biohof Reber. Relativ jung und noch nicht so bekannt ist dagegen die Biohof-Musterregion Mittelbaden, zu der die Ortenau gehört, sagt Petra Rumpel vom BUND. Das Gärtnern im eigenen Garten oder auf dem Balkon ist wieder in Mode gekommen, vor allem die jüngere Generation hat das „Gärtnern“ wieder entdeckt.
Highlights beim Pflanzentauschtag
Beim Infostand des BUND konnten unterschiedliche Broschüren mitgenommen werden, zum Beispiel „Umweltbewusst genießen in der Ortenau“ mit Angaben von Biobauernhöfen, Bioläden, Direktvermarktern und vielem mehr.
Nicole Fischer von der Arbeitsgemeinschaft biologisch-dymanischer Landwirtschaft ist Beraterin auch für Kleingärtner beim Demeter Landesverband Baden-Württemberg e.V. Sie bot samenfestes Bio-Saatgut an und gab viele Tipps und Anregungen zum naturgemäßen Anbau im eigenen Garten. Johannes Fischer aus Kirnbach befasst sich mit der Vermehrung samenfester Nutzpflanzen. Bei ihm konnten die Besucher Saatgut vieler alter Sorten z.B. Gemüse, Würz- und Heilkräuter, Wildpflanzen, Hülsenfrüchte gegen eine Spende erwerben.