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Zum Thema »Prächtiges Kilwi-Wochenende« in der Ausgabe 93/2019
Drei Tage erlebte Unterentersbach ein Kilwi – Wochenende nach Maß. Während mehrere Tausend Besucher frohe Stunden erlebten, präsentierte sich der Musikverein Unterentersbach einmal mehr als versierter Gastgeber, so zu lesen in der Montagsausgabe vom 05.08.2019. Diese Einschätzung kann von uns angesichts der vielen ehrenamtlichen helfenden Hände welche vor, während und nach der Veranstaltung tätig sind, nur bestätigt werden, und verdient unseren großen Respekt.
Doch ein wenig Wasser möchten wir doch in den vollgefüllten Weinkrug leeren. Wir waren am Samstag mit unserer Familie und zwei kleinen Kindern (4 Jahre und 7 Jahre) im »Vergnügungsteil« (Kettenkarussell, Boxauto etc.). Dort hatten wir auch viel Spaß und gegen 18.30 Uhr kam bei uns, wie auch bei den Kindern der Hunger auf. Das Festzelt war ja nicht weit, also los ging es. Und was wir dann gesehen haben, war ein hermetisch abgesperrtes Festzelt. Die Vorbereitungen auf die professionelle Unterhaltung der »Alm Rocker« waren in vollem Gange.
Also kein Platz für Familien, Essen gibt es nur nach Entrichtung eines Eintritt-Oboluss (12 Euro/Person). Auf Nachfrage warum das so ist, kam von verschiedener Seite keine oder eine nur zögernde unschlüssige Begründung.
Sind Familien am Samstag nur dazu da um den Fahrbetrieb aufrecht zu erhalten? Was passiert, wenn diese am Samstag den Fahrgeschäften fern bleiben? Die Frage, welche sich uns bei dieser Philosophie stellt, ist, ob es sich tatsächlich um ein 4 Tages-Volksfest handelt. Die Bedeutung des Wortes Volksfest liefert da die entsprechende Antwort und muss nicht näher gedeutet werden. Ein Volksfest ohne Essen und Trinken, wie soll das gehen? Currywurst, Pommes und was zu trinken gehören doch zum Pflichtprogramm, gerade wenn man mit Kindern unterwegs ist. Die jetzigen Eltern haben noch eine starke Bindung zu Ihrer »Kilwi« aber gelingt dieses auch bei deren Kindern? Fahrgeschäfte gibt es außerhalb der Kilwi doch genügend, also kann das eingesetzte Geld auch problemlos an anderer Stelle ausgegeben werden.
Übrigens geht es uns nicht darum die Samstagabend-Veranstaltung in Frage zu stellen. Wir glauben, das würde den Bogen weit überspannen. Aber warum ist es nicht möglich was am Sonntag und Montag wie selbstverständlich vom Musikverein praktiziert wird. Organisatorisch wäre es für die Musiker bestimmt kein Problem, ein paar Tische und Bänke vor das Zelt zu stellen und ein oder zwei Bedienungen laufen zu lassen. Das Angebot würde von den Familien sicher nicht überstrapaziert, denn spätestens um 20 Uhr wären diese in Richtung Heimat unterwegs. Die anschließende Party könnte dann trotzdem steigen. Als Familie hätte man dann auch das Gefühl willkommen zu sein. Dies sollte nur ein Denkanstoß sein, nicht mehr aber auch nicht weniger.
Familie Zink,
Zell-Unterentersbach




